Israelischer Komponist, geboren am 3. September 1915 in Cranz, damals Ostpreussen, heute Selenogradsk an der Samlandküste in der russischen Oblast Kaliningrad. Er studierte Violine und begann schon als Kind mit dem Komponieren. 1934 floh er nach dem Abitur in Königsberg vor dem Nationalsozialismus nach Jugoslawien und setzte seine Studien in Zagreb fort.
Von dort musste er erneut fliehen und liess sich nach einem kurzen Aufenthalt in Albanien 1938 in Palästina nieder. Dort brachte er seine Studien am Eretz-Israel Konservatorium in Jerusalem zu Ende. Seine Lehrerer waren Emil Hauser und Tzvi Rothenberg (vio) sowie Solomon Rosowski (Komposition). Nach der Staatsgründung wurde er Lehrer an verschiedenen israelischen Akademien und begann sich für arabische bzw. östliche Musik zu interessieren.
Bei einem Besuch eines Darmstädter Sommerkurses wurde er mit serieller Musik konfrontiert. Er wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet und schrieb über 1000 Kompositionen. Auf dem Label "Music In Israel" erschien eine CD, die verschiedene Werke enthält, unter anderem "Das Buch der Zeichen" (1992), ein dunkles Werk für Streicher, das auf einem mittelalterlichen Gedicht basiert.
Ehrlich komponierte neben kammermusikalischen Werken Chöre, Lieder, Ballette, Schauspielmusiken und Opern. Berühmt wurde seine Komposition "Bashrav" für Solovioline aus dem Jahr 1953. Er wurde achtmal mit dem ACUM-Preis des israelischen Ministerpräsidenten für Komponisten und 1997 mit dem Israel-Preis für Musik ausgezeichnet. Abel Ehrlich starb am 30. Oktober 2003 in Tel Aviv im Alter von 88 Jahren.
Auf der CD "Horizonte" (Amphion, 2004) des Iturriaga Quartett wurde neben Werken von Isang Yun, Kevin Volans, Klaus Hinrich Stahmer und Mario Lavista sein Werk "Metichut" veröffentlicht. 09/23