Englische Avant Pop-Gruppe, gegründet 1977 in London vom Sänger Adam Ant alias Stuart Leslie Goddard. Dieser spielte Bass in der Pub Rock-Band Bazooka Joe, die beim ersten Konzert der Sex Pistols am 6. November 1975 in London Headliner war. Danach löste sich Bazooka Joe auf.
Ant/Goddard geriet in die Szene um Malcolm McLaren und Vivienne Westwood und deren Boutique "Sex", in dessen Umfeld auch die Sex Pistols entstanden waren. Ant/Goddard gründet mit Lester Square (g), Andy Warren (e-b) und Paul Flanagan (dm) eine neue Band, die er The Ants nannte. Square verliess die Gruppe, um eine Kunstschule abzuschliessen und gründete später die Post Punk-Band The Monochrome Set.
Bis zu den ersten Aufnahmen machte die Band weitere Besetzungswechsel durch. "Young Parisians/Lady" (Do It, 1978) und "Zerox/Whip in My Valise" (Do It, 1979) hiessen die beiden ersten Singles, ohne dass dabei Plätze in den Charts herausschauten. Das erste Album "Dirk Wears White Sox" (Do It, 1979) dagegen kam auf Platz 16 der britischen Charts und stand bei den UK-Indie Alben ganz oben.
Die Gruppe machte im Laufe der Jahre mehrere Besetzungswechsel durch. Matthew Ashman (g), Leigh Gorman (b) und Dave Barbarossa (dm), Ants Begleitmusiker von Ende 1979/Anfang 1980, wanderten geschlossen zu Bow Wow Wow, einem Avant Pop-Projekt des ehemaligen Sex Pistols-Managers Malcolm McLaren ab, der die Musiker hinter die damals 14-jährige Sängerin Annabella Lwin stellte.
Das zweite Ants-Album "Kings of the Wild Frontier" (CBS, 1980) stand bei den britischen Pop-Charts ganz oben, dazu auf Platz 2 in den australischen Charts und auf Platz 44 in den Billboard 200. Das Album enthielt mit "Dog Eat Dog" und "Antmusic" sowie dem Titelstück auch drei Top-10-UK-Singles.
"Prince Charming" (CBS, 1981) war ein Nummer-2-Album in Grossbritannien und erreichte in den USA die erste Hälfte der Billboard 200. Von den drei ausgekoppelten Singles erreichten "Stand and Deliver" und "Prince Charming" in Grossbritannien Platz 1, eine dritte landete auf Platz 3. 1982 löst Ant die Band auf und trat fortan als Adam Ant solo in Erscheinung.
Mit "Friend or Foe" (CBS, 1982) veröffentlichte er ein Nummer-5-Album, das in den Billboard 200 Platz 16 belegte. Das Album enthielt zudem mit "Goody Two Shoes" eine weitere Nummer-1-Single in England. Die folgenden Alben "Strip" (CBS, 1983) auf Platz 20, "Vive Le Rock" (CBS, 1985) auf Platz 42, " Manners & Physique" (MCA, 1990) auf Platz 19 der UK-Charts waren weniger erfolgreich.
Das Album "Persuasion" hätte 1992 oder 1993 veröffentlicht werden sollen, was nie geschah. Es kursiert aber derweil im Internet. Es folgten weitere Alben wie "Wonderful" (EMI, 1995) auf Platz 24 und "Adam Ant Is the Blueblack Hussar in Marrying the Gunner's Daughter" (Blueblack Hussar, 2013) auf Platz 25 der britischen Charts.
Von den aus all diesen Alben ausgekoppelten Singles kam nur noch eine in die Top-10 der britischen Charts. Ab Mitte der 1990er waren auch drei Livealben erschienen. "Live" (Arcade, 1994) und "Live at The Bloomsbury" (Essential Works, 2008) enthielten damals aktuelle Aufnahmen.
"Kings of the Wild Frontier Disc Two" (Sony, 2016), die Bonus-CD zur Wiederveröffentlichung des Erfolgsalbums "Kings of the Wild Frontier" bestand aus Liveaufnahmen aus der Zeit dieses Albums. Das ganze Paket nannte sich "Kings of the Wild Frontier Super Deluxe Edition" (Sony, 2016) und enthielt neben der Doppel-CD eine DVD und eine LP.
Das Schaffen von Adam Ant bzw. seiner Band wurde auf diversen weiteren Compilations und Wiederveröffentlichungspakete dargestellt. "Antmusic: The Very Best of Adam Ant" (Arcade, 1993) war sogar ein Top-10-Album in Grossbritannien.
"Antbox" (Columbia, 2000) mit Single- und Demotracks sowie "Original Album Classics" (Columbia, 2011) mit den ersten drei Alben bestanden aus je drei CDs. Vom 4-CD-Set "Adam Ant Remastered" (Columbia, 2005) erschien 2006 auch eine 7-CD-Version. 01/25