top of page

Afrika Bambaataa

musicmakermark

Amerikanischer Hip Hop-DJ, -Produzent sowie Rap und Breakbeat-Pionier, geboren am 17. April 1957 im New Yorker Stadtteil Bronx als Lance Taylor. Seine Eltern stammten aus Jamaika und Barbados. Er war Mitbegründer der Strassengang The Savage Seven, die sich später in The Black Spades umtaufte.



Dort stieg er zu einem ihrer Leader auf und machte die Spades zur damals grössten Gang in der Stadt. Nach einer Reise nach Afrika, die er dank eines Essays gewann, änderte er seinen Namen in Afrika Bambaataa Aasim und begann mit seiner Autorität Projekte anzupacken, um die Jugendlichen von den Drogen wegzubekommen.

 

Als Alternative zur Black Spades-Gang gründete er The Bronx River Organization, aus der später die Universal Zulu Nation wurde. Darin versammelte er Rapper, B-Boys, B-Girls, Graffitti-Künstler und andere Anhänger der damals langsam aufkommenden Hip Hop-Kultur.

 

Beeinflusst von DJ Kool Herc begann er ab 1977 in der South Bronx so genannte Block Parties zu organisieren. Dabei wurde er in der South Bronx zu einem populären DJ, der "Master Of Records" genannt wurde.

 

Erste Aufnahmen, bei denen er die Finger im Spiel hatte erschienen auf den beiden Maxisingles ‎"Zulu Nation Throw Down" und "Zulu Nation Throw Down (Volume #2)" (beide Paul Winley, 1980). Als Interpeten der Songs wurden Afrika Bambaataa mit Zulu Nation und Cosmic Force der ersten Single bzw. mit  Zulu Nation und Soul Sonic Force auf der zweiten Single aufgeführt.

 

Die B-Seite mit dem jeweils selben Track stammte von der Harlem Underground Band. Nachdem später unter Afrika Bambaataas Namen unerlaubterweise die Maxisingle "Death Mix" (Paul Winley, 1983) veröffentlicht wurde, wandte er sich von diesem Label ab.

 

Mit den von Fab Five Freddy ab 1981 zusammengestellten Musikerpaketen konnte Afrika Bambaataa erstmals auch in von Weissen besuchten New Wave-Clubs in Manhattan auftreten. Mit "Jazzy Sensation" (Tommy Box, 1981) stellte sich Bambaataa erstmals selber als Rapper vor. Die Maxisingle enthielt eine Bronx-Version mit The Jazzy 5 und eine Manhattan-Version mit The Kryptic Krew.

 

Anfang der 1980er Jahre versammelte er zwei Hip Hop-Gruppen um sich. Die eine hiess Afrika Bambaataa & Soulsonic Force. Sie bestand neben Afrika im wesentlichen aus Mr. Biggs, Pow Wow, The G.L.O.B.E und DJ Jazzy Jay. Von dieser Gruppe kamen ab 1982 mehrere Singles heraus. Darunter befand sich "Planet Rock" (Tommy Boy, 1982), die es in die Top-50 der Billboard Hot 100 und auf Platz 4 der R&B-Charts schaffte.

 

Basierend auf "Trans-Europe Express" von Kraftwerk und angereichert mit weiteren Samples von Werken von Yello Magic Orchestra, Ennio Morricone und Captain Sky präsentierte Bambaataa einen neuen Mix aus Electro und Funk, der entscheidenden Einfluss auf Stile wie Hip Hop, Techno, Electro und House hatte.

 

Nach einigen weiteren, weniger erfolgreichen 7"-Singles bzw. Maxisingles hiess das erste Album ebenfalls "Planet Rock" (1986). Für die Aufnahmen wurden viele weitere Musiker beigezogen, unter ihnen Melle Mel von Grandmaster Flash & The Furious Five.

 

Von Afrika Bambaataa & Soulsonic Force kamen Jahre später, nachdem sich Hip Hop als Stil fest etabliert hatte, zwei weitere, eher obskure Alben auf den Markt. Eines davon war "Return To The Planet Rock: The Dance Album" (Selected Sound Carrier und Berger, 1999), eine Art Compilation, die auch Remixes enthielt.

 

Eine zweite Gruppe hiess damals Afrika Bambaataa & The Jazzy 5. Diese Gruppe entstand aus einer Formation, die sich Mitte der 1970er Jahre unter dem Namen Soundview Houses um MC Sundance gebildet hatte. Unter dem Bandnamen Afrika Bambaataa & The Jazzy 5 erschienen Anfang der 1980er Jahre einige wenige Singles/Maxisingles.

 

Nach einer Europa-Tournee mit diversen Rappern, Hip Hop-Gruppen und Graffitti-Künstlern hatte Afrika Bambaataa als Time Zone die Maxisingles "The Wildstyle" (Celluloid, 1983) und "World Destruction" (Celluloid, 1984) veröffentlicht. Letztere wurde von Bill Laswell produziert. Bei dieser und späteren Aufnahmen machten jeweils viele Musiker aus dem Kreis um Laswell mit. 

 

Afrika Bambaata und Bill Laswell arbeiteten dazu auch beim Projekt Shango (siehe Time Zone) zusammen. Nach "Planet Rock: The Album" war im selben Jahr "Beware (The Funk Is Everywhere)" (Tommy Boy, 1986) ein zweites Album von Afrika Bambaataa. Auch bei dieser Produktion hatte Bill Laswell seine Finger im Spiel.

 

Auf diesem zweiten Album trat er als Afrika Bambaataa & The Family in Erscheinung. "The Light" (Capitol, 1988) war ein weiteres Family-Album. Darauf wurde Bambaataa von Künstlern wie George Clinton, Bootsy Collins, Boy George oder UB40 begleitet. Mit "The Decade Of Darkness: 1990-2000" (EMI, 1991) folgte ein drittes Family-Album.

 

Weitere Aufnahmen veröffentlichte Afrika Bambaataa im Laufe der Jahre unter Gruppennamen wie Afrika Bambaataa & The Nebula Funk, Afrika Bambaataa And Friends, Afrika Bambaataa And The Millennium Of The Gods, Afrika Bambaataa Zulu Nation Cosmic Force, Hydraulic Funk, I.F.O., Legends Of Hip Hop, Sirius B, Spirit Of The Forest, We Are Family Collective und Zulu Nation.

 

Dazu erschienen unter Afrika Bambaatas Namen rund zwei Dutzend weitere Alben und/oder Compilations. Sein umfangreiches Archiv an Schallplatten, Demos Büchern, Manuskripten und Videos vermachte er 2013 an die die Cornell University in Ithaca, New York, welche die umfangreichste Sammlung an Hip Hop-Dokumenten besitzt.            02/25

 

Compendium musicum

©2023 von Compendium musicum. Erstellt mit Wix.com

bottom of page