Amerikanischer Jazz-Bassist, Multiinstrumentalist und Komponist, geboren am 30. Januar 1927 in Brooklyn, New York City. Abdul-Maliks Vater war Sudanese. Schon im Alter von sieben Jahren begann er Violine zu spielen. Später trat Ahmed bei Hochzeiten auf und wurde Mitglied eines Sinfonieorchesters.
Zwischen 1945 und 1948 begleitete er Art Blakey sowie dazwischen Don Byas. Sein Interesse an verschiedenen Kulturen führte ihn dazu, Oud, Cello, Tuba und Klavier zu lernen. Ende der 1950er Jahre experimentierte der vielfältig interessierte Musiker mit nahöstlichen Rhythmen, Skalen und Harmonien und öffnete damit auch den Weg für den modalen Jazz.
Als Begleiter von Johnny Griffin setzte er in den 1950er Jahren die Oud im Jazz ein. 1957 präsentierte Abdul-Malik in der Nonagon Art Gallery in New York ein Programm mit orientalischer Musik. Im Oktober 1958 nahm er zusammen mit "Jazz Sahara" (Riverside, 1958) auf. An seiner Seite standen Johnny Griffin (ts), Naim Karacand (vio), Mike Hamway (darabeka), Jack Ghanaim (kanoon), Bilal Abdurrahman (duf) und Al Harewood (dm).
Bei den Aufnahmen von "East Meets West" (RCA, 1960) Mitte und Ende März 1959, spielten neben orientalischen und nordafrikanischen Musikern Lee Morgan (tp), Johnny Griffin (ts), Benny Golson (tp), Curtis Fuller (tb), Jerome Richardson (fl) und Al Harewood (dm). Je nach Stück standen fünf bis neun Musiker im Einsatz.
Zur Vertiefung seiner Kenntnisse reiste er immer wieder nach Afrika, um die Musik seiner Vorfahren vor Ort zu studieren. Später war er auf diesem Gebiet auch als Lehrer tätig. "The Music Of Ahmed Abdul-Malik" (New Jazz, 1961) mit Aufnahmen vom Mai 1961, entstand zusammen mit Calo Scott (cello), Bilal Abdurrahman (cl, perc), Eric Dixon (ts), Tommy Turrentine (tp) und Andrew Cyrille (dm).
Diese Musiker sowie Richard Williams (tp), Taft Chandler (ts), Edwin Steede (as), Rupert Alleyne (fl), Chief Bey und Montego Joe (perc) und Rudy Collins (dm) spielten auch "The Sounds Of Africa" (New Jazz, 1962) ein. Die beiden "New Jazz"-Alben wurden später unter dem Titel der zweiten LP "The Sounds Of Africa" (Prestige and New Jazz, 2003) auf einer CD gemeinsam wiederveröffentlicht.
"The Eastern Moods Of Ahmed Abdul-Malik" (Prestige, 1963) war eine Trio-Aufnahme mit Bilal Abdurahman (as, cl, reed fl, perc) und William Allen (b, perc). Mit Ray Nance (co, vio) und Seldon Powell (ts, fl) als Co-Leader sowie mit Paul Neves (p), Hamza El Din (oud) und Walter Perkins (dm) als Begleiter nahm er "Spellbound" (Status, 1964) auf.
Abdul-Malik stand in Jazzkreisen vor allem als Sideman im Einsatz. Er war der Begleiter der deutschen Pianistin Jutta Hipp, die in den USA mit prominenten Musikern "Jutta Hipp With Zoot Sims" (Blue Note, 1956) einspielte. Im selben Jahr begleitete er mit Al Dreares (dm) und teilweise Cecil Payne (bs) den Pianisten Randy Weston, einen Geistesverwandten von Abdul-Malik, bei einem Auftritt im "Bohemia"-Jazz Club in New York.
Später wurde er von Randy Weston oft für weitere Aufnahmen engagiert. 1957 und 1958 trat Abdul-Malik mehrmals in der Band von Thelonious Monk mit Johnny Griffin (ts), Art Blakey bzw. Roy Haynes (dm) im New Yorker Club "Five Spot Café" auf. Aufnahmen davon kamen auf "Riverside" und "Blue Note" heraus.
Im Juli 1961 gehörte der Bassist neben Roy Eldridge (tp), Tommy Flanagan (p) und Jo Jones (dm) zur Begleitgruppe von Coleman Hawkins (ts), als dieser in Rio de Janeiro auftrat. Im November des selben Jahres trat er mit Herbie Mann auf. Dabei entstanden die Sextett- bzw. Septettaufnahmen "Herbie Mann At The Village Gate" (Atlantic, 1962).
Später machte er mit Herbie Man weitere Aufnahmen. Ebenfalls 1961 trat er als Oud-Spieler im Stück "India" mit John Coltrane im "Village Vanguard" auf. 1962 war er Mitglied des Afro Drum Ensembles von Art Blakey (dm), dem auch Yuseef Lateef, ein anderen Wanderer zwischen Ost und West, angehörte. Als Mitglied des Buck Clayton Sextetts begleitete Abdul-Malik im selben Jahr die Sängerin Odetta.
Weiter war er auf Aufnahmen von Earl Hines, Walt Dickerson, Hamiet Bluiett, Roy Haynes und anderen zu hören. Ahmed Abdul-Malik verstarb am 2. Oktober 1993 66-jährig in Long Branch, New Jersey. "Four Classic Albums" (Avid Jazz, 2017) war eine Doppel-CD. Darauf fanden sich die vier Alben "Jazz Sahara", "East Meets West", "The Music Of Ahmed Abdul-Malik" und "Sounds Of Africa".
Ein britisches Jazz-Quartett bestehend aus Seymour Wright (as), Pat Thomas (p), Joel Grip (b) und Antonin Gerbal (dm) nannte sich [Ahmed] und setzte die Musik von Abdul-Malik in einen neuen Kontext. Von dieser Gruppe erschienen mehrere Aufnahmen. 06/24