Französischer Jazz-Pianist, Bandleader und Komponist, geboren am 29. Oktober 1945 in Pointe-à-Pitre in Guadeloupe. Er brachte sich das Klavierspiel ab dem achten Altersjahr autodidaktisch bei. Er spielte in Tanzorchestern in Guadeloupe, lebte von 1967 bis 1970 in Kanada und danach auf den Antillen.
Seine ersten Aufnahmen als Leader machte er für das Album "Piano Biguines" (Disques Debs, 1969). Begleitet wurde er dabei von Tony Faisans (e-b), Serge Landre (guiro, dm) und Jobby Dandele (dm, perc). Darauf spielte Alain Jean-Marie Beguine bzw. Biguine, eine Art Tanzmusik, wie sie in Guadeloupe und Martinique üblich war. Er war auch auf Aufnahmen anderer Musik dieses Stils zu hören gewesen.
1973 zog er nach Paris, wo er schnell den Durchbruch, unter anderem als Begleiter durchreisender Jazzmusiker wie Chet Baker, Sonny Stitt, Art Farmer, Johnny Griffin, Lee Konitz, Max Roach, schaffte. Mit seinem eigenen Trio, bestehend aus Gus Nemeth (b) und Al Levitt (dm), nahm er "Grand Prix Django Reinhardt 79" (Disques Debs, 1980) auf.
Es folgten im Laufe der Jahre unter eigenem Namen, als Leader des Alain Jean-Marie Trios oder mit Co-Leadern wie Niels-Henning Ørsted Pedersen, Barney Wilen, André Condouant, Boulou & Elios Ferré, Michel Graillier, Gérard Curbillon, Nicolas Dary, Morena Fattorini, François Ripoche und anderen fast 40 Alben.
Darunter befanden sich auch weitere Biguine-Alben, die später im Rahmen des 4-CD-Sets "The Complete Biguine Reflections 1992-2013" (Frémeaux & Associés, 2019) zusammengefasst wurden. Ab 1986 hatte er regelmässig Dee Dee Bridgewater begleitet, dazu auch mit Jackie McLean (as), Charlie Haden (b) und Billy Higgins (dm) Abbey Lincoln.
Er war Mitglied der Gruppen Al & Stella Levitt Quartet, Al Lirvat Et Son Orchestre, Barney Wilen Quintet, Caratini Jazz Ensemble, David Sauzay Quintet, Debarbat Dolphin Orchestra, Fabriano Fuzion, Gildas Scouarnec Quintet, Henri Texier Trio, Jocelyn Ménard Jazz Quartet, Les Kombass, Patrick Bocquel & Jean-Paul Adam 5tet, Pierre-Yves Sorin Sextet, Richard Raux Quartet, Teddy Edwards Quartet und The Hal Singer Jazz Quartet.