Amerikanischer Komponist mit armenisch-schottischer Abstammung, geboren am 8. März 1911 in Somerville, Massachusetts, als Alan Vaness Chakmakjian. Sein Vater war Chemieprofessor am Tufts College. Ab 1931 verwendete er vorerst den Nachnamen Hovaness in Erinnerung an seinen Grossvater väterlicherseits und änderte ihn 1940 in Hovhaness.
In jungen Jahren zeigte er früh musikalisches Interesse und begann bereits als Siebenjähriger zu komponieren. Zu Beginn der 1930er Jahre studierte er am New England Conservatory of Music bei Heinrich Gebhard (Klavier) und bei Frederick Converse (Komposition). 1934 besuchte er den von ihm bewunderten Jean Sibelius in Finnland, der wenig später Taufpate seiner Tochter wurde.
Ab 1940 befasste er sich intensiv mit armenischer Kultur und Musik. Damals wirkte er als Organist an der St. James Armenian Apostolic Church in Watertown, Massachusetts. Gleichzeitig vernichtete er viele bis dahin entstandener Kompositionen. 1942 gewann er ein Stipendium für die Meisterklasse von Bohuslav Martinů in Tanglewood.
Allerdings erlitt Martinů kurz zuvor einen schweren Unfall, der es ihm unmöglich machte, seinen Lehrverpflichtungen nachzukommen. Für ihn leiteten Aaron Copland und Leonard Bernstein das Seminar. Sie konnten mit Hovhaness' Musik nichts anfangen, so dass er Tanglewood schnell wieder verliess.
Ab 1948 lehrte Hovhaness für drei Jahre am Boston Conservatory. Ab 1951 widmete er sich fast vollständig dem Komponieren. 1954 schrieb er die Partitur zum Broadwaystück "The Flowering Peach" von Clifford Odets, und danach zwei Partituren für NBC-Dokumentationen. Seinen bis dahin grössten Erfolg bildete 1955 die Uraufführung seiner 2. Sinfonie "Mysterious Mountain".
Diese hatte Leopold Stokowski für die Houston Symphony in Auftrag gegeben. Im gleichen Jahr begann "MGM Records" erste Aufnahmen seiner Werke zu veröffentlichen. 1956 bis 1958 unterrichtete Alan Hovhaness Komposition an der Eastman School of Music. Von 1959 bis 1963 unternahm Hovhaness eine Reihe von Forschungsreisen.
Anfang der 1970er Jahre übersiedelte er nach Seattle, nachdem er 1966/67 bereits Composer-in-Residence der Seattle Symphony gewesen war. Der Ausbruch des Mount St. Helens inspirierte ihn zu einer gleichnamigen Sinfonie, die zu seinen bekannten Werken zählt.
Sein Werkkatalog umfasst über 500 Kompositionen, darunter 67 Sinfonien. Seine Musik wurde auf über 150 Schallplatten verewigt. Hovhaness starb am 21. Juni 2000 89-jährig in Seattle, Washington. 12/23