Englischer Rock-Schlagzeuger und Bandleader, geboren am 14. Juni 1949 in Pelton, Durham. Er spielte als Kind zuerst Klavier, ehe er im Alter von sechs Jahren ans Schlagzeug wechselte und mit 13 Jahren erstmals öffentlich auftrat. In den 1960er Jahren spielte er in diversen Bands, so im Alan Price Set und ab 1968 bei Ginger Baker's Airforce, wo auch Steve Winwood (key) mitmachte.
1969 wurde er kurzfristig von John Lennon in dessen Plastic Ono Band verpflichtet. In jener Zeit nahm die Plastic Ono Band das Album "Live Peace In Toronto" (Apple, 1969) und danach "John Lennon/Plastic Ono Band" (Apple, 1970) auf. In der Folge trommelte White auch auf dem Lennon-Album "Imagine" (Apple, 1971).
Mit Eric Clapton und Ringo Starr war er bei den Aufnahmen von "Fly" (Apple, 1971) von Yoko Ono und "All Things Must Pass" (Apple, 1970) von George Harrison, einem anderen Beatles-Mitglied, dabei. 1972, als er mit Joe Cocker auf Tournee war, erhielt er eine Anfrage von Yes.
Er ersetzte dort Bill Bruford, der zu King Crimson wechselte. Drei Tage nach ersten Gesprächen spielte White im Rahmen der "Close To The Edge"-Tournee in den USA bereits sein erstes Konzert mit Yes. Er war erstmals auf dem Yes-Doppelalbum "Tales From Topographic Oceans" (Atlantic, 1973) zu hören.
Danach war er auf vielen weiteren Yes-Alben beteiligt. Er blieb bis 1981 bei Yes, kehrte 1983 wieder zurück und blieb der Band bis 2004 ein zweites Mal treu. 2008 kehrte er noch einmal zu Yes zurück und blieb bis zu seinem Tod Mitglied. Während seiner Yes-Zeit spielte White auch sein bisher einziges Album unter eigenem Namen ein.
Es hiess "Ramshackled" (Atlantic, 1976) und entstand mit Hilfe von Bud Beadle und Steve Gregory (fl, sax, wind instr), Henry Lowther (tp), Madeline Bell, Vicki Brown und Joanne Williams (backing vcl), Pete Kirtley (g, vcl), Kenny Craddock (key, p, org, synth, vcl), Colin Gibson (e-b, perc) und David Bedford (orchestral arrang, cond).
1981 gründete die Yes-Rhythmussection Chris Squire und Alan White mit dem Ex-Led Zeppelin-Gitarristen Jimmy Page die Gruppe XYZ. Der Bandname bedeutete eX-Yes-led Zeppelin. Eigene Aufnahmen gab die Gruppe nicht heraus. Vier Tracks fanden den Weg auf die Compilation "After The Crash. Archives 1980-1985" (Azir, 2002).
Diese Sammlung enthielt zudem auch Solomaterial von Robert Plant und Duoaufnahmen von Plant und Page. 1982 gründeten Squire und White mit Trevor Rabin (g) mit Cinema eine weitere Band. Mit Jon Anderson (vcl) und Tony Kaye (key) gesellten sich zwei weitere Yes-Musiker dazu. Dabei entstand das Album "90125" (Atlantic, 1983), das dann allerdings als Yes-Album auf den Markt kam.
Mit 8 Millionen verkauften Exemplaren war "90125" das kommerziell erfolgreichste Album der Band. Es enthielt zudem mit "Owner Of A Lonely Heart" eine der wenigen Hitsingles der Band. In den britischen Charts schaute zwar nur Platz 28 heraus, aber in den Billboard Hot 100 stand die Single ganz zuoberst.
Unter dem Bandnamen White gründete White 2005 eine eigene Band. Sie entstand aus MerKaBa, einer in Seattle domizilierten Band, bei der White mittat. Dazu kamen Musiker von Treason, einer anderen lokalen Formation. Erste Demoaufnahmen mit Kevin Currie (vcl), Karl Haug (g), Steve Boyce (e-b, vcl) und Ted Stockwell (key, g) wurden vorerst unter dem Namen Loyal eingespielt.
Für Stockwell kam im Frühling 2005 Geoff Downes (key), ebenfalls von Yes. Auf der Basis der Demoaufnahmen wurde danach das einzige Album "White" (Renaissance, 2006) eingespielt und veröffentlicht. Danach war White kurze Zeit Mitglied von Circa:, einer zuerst nur aus Ex-Yes-Musikern bestehenden Supergruppe, von der bis 2016 mehrere Alben erschienen.
"Levin Torn White" (Lazy Bones, 2011) war eine Aufnahme mit David Torn (g) und Tony Levin (e-b, stick, g) von King Crimson als Co-Leader. Alan White starb am 26. Mai 2022 im Alter von 72 Jahren in Newcastle, Washington. Weitere Band, in denen White mitgewirkt hatte, waren Griffin, Narita, Paul Williams And Friends, Paul Williams Set, The Blue Chips und The Happy Magazine.
White hatte im Verlaufe seiner Karriere bei Aufnahmen Musiker oder Gruppen wie Joe Cocker, Donovan, Paul Kossoff von Free, Gary Wright von Spooky Tooth, Steve Gibbons, John Wetton & Phil Manzanera, Stefan Grossman, Eddie Harris, Suzi Quatro, The Syn, Bobby Kimball von Toto und viele andere begleitet.
Auch die Yes-Mitmusiker Rick Wakeman, Steve Howe, Trevor Rabin, Trevor Horn und Chris Squire luden ihn zu ihren Aufnahmen ein. 01/25