Amerikanischer Jazz-Posaunist und Bandleader, geboren am 29. Juli 1907 in New Orleans, Louisiana. Er wuchs in Chicago, Illinois, auf, wo er viel Zeit seines Leben verbrachte. Am Anfang seiner Karriere spielte er in der Bluebirds' Kids Band und begleitete Ma Rainey. Dann machte er 1927 Aufnahmen mit der Gruppe Charlie Creath's Jazz-O-Maniacs in St. Louis.
Er arbeitete von 1928 bis 1932 in Europa und arbeitete dort 18 Monate für Sam Wooding. Nach seiner Rückkehr in die USA spielte er kurze Zeit bei den New Orleans Feetwarmers von Sidney Bechet. In Chicago begleitete er Carroll Dickerson, Jesse Stone, Reuben "River" Reeves, Jimmie Noone, Richard M. Jones und war Mitglied des Earl Hines Orchestras.
1937/1939 war er Mitglied des Orchesters von Fletcher Henderson und danach in einer kurzlebigen Bigband von Jimmie Noone. In den 1940er Jahren war er Mitglied mehrerer Chicagoer Gruppen, unter ihnen jenen von Baby Dodds und Lil Armstrong. Wynn besass zudem einen Schallplattenladen. Weitere Engagements hatte er bei Franz Jacksons Original Jazz All-Stars (1956-1960) und bei der Gold Coast Jazz Band (1960-1964).
Albert Wynn hatte zwischen 1926 und 1928 unter seinem Namen bzw. mit seinen Gruppe Al Wynn's Gutbucket Five und Albert Wynn's Creole Jazz Band nur gerade sechs Titel eingespielt. Die sechs Titel waren Teil der CD "Punch Miller & Albert Wynn - Complete Recorded Works 1925-1930 In Chronological Order" (Rst, 1995).
Am Ende seiner Karriere konnte er mit "Al Wynn And His Gutbucket Seven" (Riverside, 1961) ein ganzes Album als Leader einspielen. Begleitet wurde er dabei von Darnell Howard (cl), Bill Martin (tp, vcl), Mike McKendrick (g), Blind John Davis (p, vcl) oder Buster Moten (p), Robert Wilson (b) und Booker Washington (dm). Albert Wynn starb im Mai 1973 65-jährig in Chicago, Illinois. 09/23