Tschechischer Komponist und Musiktheoretiker, geboren am 21. Juni 1893 in Wisowitz, Mähren. Er wurde durch seine Mikrointervallkompositionen bekannt, bei denen vor allem Viertelton-, aber auch Sechstel- und Zwölfteltonstimmungen Verwendung fanden. Hába war Schüler von Vítězslav Novák und Franz Schreker.
Er gehörte in den frühen 1920er Jahren zur europäischen Avantgarde. Er studierte in Prag, Wien und Berlin und wurde Lehrer am Prager Konservatorium, wo er mit Hilfe seines Förderers Josef Suk eine Abteilung für das Studium mikrotonaler Musik gründete.
Er verfolgte die Entwicklung der musikalischen Moderne, vor allem jene von Schönberg und Webern mit grossem Interesse. In seiner Musik erweiterte er, inspiriert unter anderem durch die Praxis traditioneller mährischer Musik, die Tonskala um Viertel-, Fünftel-, Sechstel- und Zwölfteltöne, wozu auch spezielle Instrumente angefertigt wurden.
Nicht notwendig war dies für seine Streichquartette, die darum am ehesten den Weg auf heutige Konzertpodien fanden. Als Professor am Prager Konservatorium sowie der Akademie der musischen Künste in Prag zog er eine ganze Reihe bekannter Schüler heran, darunter Gideon Klein, Karel Risinger, Jeronimas Kačinskas und Zikmund Schul.
Nach dem Februarputsch 1948 wurde die Lehre von Viertel- und Sechsteltonkomposition als Fach abgeschafft und 1951 völlig vom Lehrplan gestrichen. Von 1946 bis 1968 gab es ein Streichquartett, das seinen Namen trug, und dem er auch die letzten 12 seiner insgesamt 16 Streichquartette widmete.
Alois Hába starb am 18. November 1973 in Prag. Werke erschienen auf mehreren LPs und CDs. Drei CDs stark war "Centenary" (Supraphon, 1993) mit Streich- und anderen Kammermusikwerken. Weitere Alben waren "Complete Nonets" (Supraphon, 1995), "Piano Works" (Supraphon, 1997), "Violin Works" (Supraphon, 1997) oder "Complete Organ Works" (Vixen, 2001).
Seine 16 Streichquartette wurden unter den Titeln "Streichquartette – Gesamtaufnahme" (Bayer, 2006) vom Stamic Quartet bzw. "Complete String Quartets" (Neos, 2014) vom Hába Quartet eingespielt. In beiden Fällen handelte es sich um 4-CD-Sets. 10/24