Israelische Tenor- und Sopransaxophonistin und Klarinettistin sowie Komponistin, Labelbetreiberin und Bandleaderin, geboren 1975 in Tel Aviv. Sie ist die Schwester des Sopransaxofonisten Yuval Cohen sowie des Trompeters und Flügelhornspielers Avishai E. Cohen. Anat Cohen siedelte 1996 in die USA über.
Ihre erste Aufnahme unter eigenem Namen war "Place & Time" (Anzic, 2005). Es handelte sich um ein Album mit Jason Lindner (p), Ben Street (b) und Jeff Ballard (dm) sowie Avishai E. Cohen (tp) in vier der neun Tracks. Für "Poetica" (Anzic, 2007) holte Cohen Omer Avital (b) und Daniel Freedman (dm, perc) sowie Gilad (perc) und ein Streichquartett ins Studio.
Für "Noir" (Anzic, 2007) versammelte sie unter dem Gruppennamen Anzic Orchestra eine Big Band. "Yo! Bobby" (Anzic, 2007) war eine Doppel-CD ihrer Formation Waverley Seven mit Joel Frahm (sax), Avishai E. Cohen (tp), Jason Lindner und Manuel Valera (p, e-p), Barak Mori (b) und Daniel Freedman (dm). Dazu kamen als Gäste Scott Robinson (bars) und Vic Juris (g).
Auf "Notes From The Village" (Anzic, 2008) war sie in Begleitung von Gilad Hekselman (g), Jason Lindner (p), Joe Martin (b) und Daniel Freeman (dm) zu hören. Dieses Quintett spielte Stücke von Coltrane, Fats Waller, Sam Cooke und anderen. "Clarinetwork: Live At The Village Vanguard" (Anzic, 2010) wurde live 2009 mitgeschnitten, als Cohen im Quartett mit Benny Green (p), Peter Washington (b) und Lewis Nash (dm) auftrat.
"Claroscuro" (Anzic, 2012) zeigte Anat Cohen in Begleitung von Jason Lindner (p), Joe Martin (b) und Daniel Freedman (dm) mit Gästen wie Paquito D’Rivera (cl), Wycliffe Gordon (tb) und Gilmar Gomes (perc) in einzelnen Tracks. Ihr Stammquartett Lindner, Martin und Freedman bildete auch der Kern eines Tentetts, das "Luminosa" (Anzic, 2015) aufnahm.
Darauf fanden sich brasilianische Stücke von Cohen oder von Komponisten wie Edu Lobo, Romero Lubambo, Milton Nascimento und anderen. Die brasilianische Schiene setzte sich auch mit zwei weiteren Aufnahmen fort. Mit Marcello Gonçalves (g) nahm sie sich auf "Outra Coisa: The Music of Moacir Santos" (Anzic , 2017) der Musik von Moacir Santos an.
"Reconvexo" (Anzic, 2021) war später eine andere Duoaufnahme von Cohen und Gonçalves mit Musik brasilianischer Komponisten wie Caetano Veloso, Milton Nascimento, Antonio Carlos Jobim, Luiz Bonfá, Gilberto Gil und anderen. Ein Stück stammte von Stevie Wonder und Syreeta Wright.
"Happy Song" (Anzic, 2017) und "Triple Helix" (Anzic, 2019) waren zwei weitere Aufnahmen des Anat Cohen Tentets. Mit dem Trio Brasileiro, bestehend aus Douglas Lora (g), Dudu Maia (mand) und Alexandre Lora (dm, perc) entstand "Rosa Dos Ventos" (Anzic, 2017). Bei einem Auftritt mit Fred Hersch (p) war "Live In Healdsburg" (Anzic, 2018) mitgeschnitten worden.
Als Co-Leaderin mit James Shipp (vibes, perc, glockenspiel, synth), Vitor Gonçalves (p, e-p, acc) und Tal Mashiach (b, g) nahm sie "Quartetinho" (Anzic, 2022) auf. Das Quartett nannte sie auch so. Als 3 Cohens spielten Avishai, Anat und Yuval Cohen zusammen mit jeweils anderen Musikern mehrere Alben ein.
Mit dem Choro Ensemble war Anat Cohen noch stärker als sonst im Bereich Weltmusik unterwegs. Die Aufnahmen "Choro Ensemble" (Circular Moves, 2005) und "Nosso Tempo" (Anzic, 2007) entstanden mit Hilfe von Carlos Almeida und Gustavo Dantas (g), Pedro Ramos (cavaquinho, g) und Zé Maurcio (surdo, perc).
Dazu gehört sie mit Alexa Tarantino, Allison Miller, Cécile McLorin Salvant, Ingrid Jensen, Melissa Aldana, Nicole Glover, Noriko Ueda und Renee Rosnes zur Frauenformation Artemis, die mit "Artemis" (Blue Note, 2020) und "In Real Time" (Blue Note, 2023) zwei Aufnahmen veröffentlichte. 09/24