Amerikanische Komponistin und Musikerin, geboren am 11. September 1960 in Philadelphia, Pennsylvania. Sie bedient ein Sampling-Keyboard. Ihre grossorchestralen, kammermusikalischen oder elektronischen Werke bewegen sich im Bereich der Mikrotonalität. Ihre Werke entstehen entweder mit Hilfe des Samplers, mit dem sie vorfabrizierte Klänge neu zusammensetzt oder direkt mit veränderten Instrumenten.
Gosfield studierte beim Pianisten Bernard Pfeiffer. Später zog sie nach Los Angeles, wo sie in Punk-Gruppen mitmachte. Dann wandte sie sich der freien Improvisation zu. 1990 zog sie nach New York, wo sie später bei John Zorn und dessen Label "Tzadik" unter Vertrag genommen wurde. Auf "Burnt Ivory & Loose Wires" (Tzadik, 1999) wurde Gosfield vom Rova Saxophone Quartet, Ted Mook (cello), Jim Pugliese (perc), Christine Bard (cello) und Roger Kleier (g) begleitet.
"Flying Sparks And Heavy Machinery" (Tzadik, 2002) entstand bei einem von Siemens gesponsorten Aufenthalt der Künstlerin in einer alten Fabrikhalle in Nürnberg. Mitmusikerinnen und -Musiker waren Roger Kleiner (g), Ikue Mori (dm-mach), Jim Pugliese und Sim Cain (perc, dm) sowie Hans-Günter Brodman und Matthias Rosenbauer (metal factory perc).
"Lost Signals And Drifting Satellites" (Tzadik, 2004) enthielt ein Werk für Streichquartett, zwei Werke für Streicher und Elektronik und ein weiteres für präpariertes Piano. Ausführende waren das Flux Quartet, George Kentros (vio), Joan Jeanrenaud (cello) und die Komponistin selber (prep p).
Auf "The Art of Virtual Rhythmicon" (Innova, 2006) fanden sich neben einem Werk von Annie Gosfield solche von Janek Schaefer, Philip Blackburn, Jeff Fedderson, Matthew Burtner, Viv Corringham, Mark Eden und Robert Normandeau. Alle Stücken waren als Hommage für das Rhythmicon geschrieben. Beim Rhytmicon handelte es sich um die weltweit erste Drum-Maschine, gebaut vom Erfinder des Theremins, Léon Theremin.
Dazu war Gosfield auch auf anderen CDs mit Werken vertreten, so auf der 5-CD-Ausgabe "The NYFA Collection (25 Years Of New York New Music)" (Innova, 2010). Ihr bisher letztes eigenes Album "Almost Truths And Open Deceptions" (Tzadik, 2012) entstand mit 15 weiteren Musikerinnen und Musikern. Gosfield (p, elect, sampl, key) wirkte ebenfalls mit. 12/23