Amerikanischer Jazz-Schlagzeuger und Bandleader, geboren am 11. Oktober 1919 in Pittsburgh, Pennsylvania, als Arthur Blakey. Seine alleinerziehende Mutter starb kurz nach seiner Geburt, so dass er von einer Pflegefamilie aufgezogen wurde Er spielte zuerst Klavier und wechselte Anfang der 1930er Jahre zum Schlagzeug.
Während des Zweiten Weltkrieges spielte er bei der Pianistin Mary Lou Williams und tourte mit dem Fletcher Henderson Orchestra durchs Land. In Georgia geriet in eine Auseinandersetzung mit der dortigen Polizei. Dabei zog er sich Verletzungen zu, die eine Einberufung in die Armee verhinderten.
Mitte der 1940er Jahre leitete er im "Tic Toc Club" in Boston eine eigene Band. Von 1943 bis 1947 spielte Blakey in der Big Band von Billy Eckstine, machte dort ab 1944 erste Aufnahmen und geriet via seine Bandkollegen Miles Davis, Dexter Gordon, Fats Navarro, Dizzy Gillespie und Charlie Parker in den Kontakt mit dem neuen Bebop-Stil.
Am 18. Oktober 1946 machte Art Blakey erstmals in einer kleineren Besetzung Aufnahmen. Mit Miles Davis (tp), Gene Ammons (ts), Linton Garner (p), Connie Wainwright (g) und Tommy Potter (b) begleitete er in einem Studio in Hollywood den Sänger Earl Coleman bzw. die Sängerin Ann Baker.
1947 ging er nach Afrika, wo er drei Monate bleiben wollte und laut eigenen Aussagen drei Jahre lang dort war – wahrscheinlich mit diversen Zwischenaufenthalten in seiner Heimat. Er konvertierte damals zum Islam und nannte sich Abdullah Ibn Buhaina. Ab den 1950er Jahren bis an sein Lebensende nannte er sich trotzdem wieder Art Blakey. In den Jahren seines angeblichen Afrika-Aufenthalts entstanden nämlich in den USA mehrere Aufnahmen. Im Oktober und November 1947 war er in diversen Formationen von Thelonious Monk im Studio, im Dezember 1947 auch als Begleiter von Fats Navarro und Dexter Gordon sowie als Mitglied des John Hunt Orchestras, das Ida James (vcl) begleitete.
Am 22. Dezember 1947 ging Blakey in New York City erstmals als Leader einer eigenen Gruppe im Studio. Die Band nannte sich Art Blakey's Messengers und bestand neben dem Leader aus Kenny Dorham (tp), Howard Bowe (tb), Sahib Shihab (as), Orlando Wright (ts), Ernest Thompson (bars), Walter Bishop Jr. (p) und LaVerne Barker (b).
Mitte Februar 1948 ging er erneut mit Thelonious Monk ins Studio, dann erst wieder im Oktober 1948 als Mitglied von James Moody And His Bop Men. 1949 hatte er Engagements bei Lucky Millinder And His Orchestra, Big John Greer And His Rhythm Rockers und Gil Fuller And His Orchestra. 1950 spielte er im Sonny Stitt Quartet, im Dick Hyman Quintet, im Gene Ammons-Sonny Stitt Septet und im Charlie Parker Quintet.
Mit Miles Davis (tp), J.J. Johnson (tb), Stan Getz (ts), Tadd Dameron (p) und Gene Ramey (b) bildete er das Miles Davis Sextet oder mit teilweise anderen Musikern die Miles Davis' Birdland All Stars. 1951 war er mit John Coltrane (ts) im Dizzy Gillespie Sextet anzutreffen oder war mit Wynton Kelly (p) und Percy Heath (b) Begleiter der Sängerin Dinah Washington.
Dazu hatte er weitere Engagements bei Sonny Stitt, Gene Ammons, Illinois Jacquet, Zoot Sims, Thelonious Monk, Miles Davis, Bennie Green und Sonny Rollins. 1952 spielte er im Buddy DeFranco Quartet, Zoot Sims Sextet, Horace Silver Trio, im Thelonious Monk Trio, im Lou Donaldson Quintet, im Morris Lane Quartet oder für Annie Ross.
1953 wurde er von Leadern wie Buddy DeFranco, Kenny Drew, Miles Davis, Bud Powell und Clifford Brown verpflichtet. Am 30. November 1953 war er mit den damals noch unbekannten Paul Bley (p) und mit Charles Mingus (b) im Studio. Dabei enstand mit "Introducing Paul Bley" (Debut, 1954) eine der ersten Aufnahmen von Bley.
Einen Monat davor, am 31. Oktober 1953, hatte Blakey im New Yorker Club "Birdland" mit Kenny Dorham (tp), Lou Donaldson (as), Horace Silver (p) und Gene Ramey (b) eine Gruppe gebildet, die sich Horace Silver And The Jazz Messengers nannte. Am 21. Februar 1954 trat eine ähnlich besetzte Gruppe als Art Blakey Quintet erneut im "Birdland" auf.
Wieder mit dabei waren neben Blakey Horace Silver und Lou Donaldson, dazu Clifford Brown (tp) an Stelle von Dorham und Curly Russell (b) für Gene Ramey. Mitschnitte wurden auf den drei 10"-EPs "A Night at Birdland Vol. 1 bis 3" (Blue Note, 1954) herausgebracht. Am 24. März 1954 waren Blakey und Silver mit Henry Dunant (ts) und Percy Heath (b) als Art Blakey Quartet im Studio.
Mit Miles Davis (tp) an Stelle von Dunant machte diese Gruppe im selben Frühling auch als Miles Davis Quartet Aufnahmen. Am 20. Mai 1954 stand das Art Blakey Quintet im Studio, allerdings in einer ganz anderen Besetzung als im Februar im "Birdland". Die Gruppe bestand neben Blakey aus Joe Gordon (tp), Gigi Gryce (ts), Walter Bishop Jr. (p) und Bernie Griggs (b).
Die Aufnahmen erschienen auf dem 10"-Album "Blakey" (EmArcy, 1954). Am 13. November waren Blakey und Silver wieder als Horace Silver And The Jazz Messengers im Studio, begleitet von Kenny Dorham (tp), Hank Mobley (ts) und Doug Watkins (b). 1954 spielte Blakey im Clark Terry Quintet, im Elmo Hope Quintet, im Thelonious Monk Quintet, im Sonny Rollins Quintet, im Lou Donaldson Sextet sowie im Joe Gordon Quintet.
Auch 1955 war Blakey in diversen Gruppen anzutreffen, so im Clark Terry Septet, im Bud Powell Trio, im Randy Weston Trio, im Kenny Dorham Sextet, im Julius Watkins Sextet, im Hank Mobley, Quartet, im Kenny Dorham Nonet, Herbie Nichols Trio, im Duke Jordan Trio/Quintet, im Gigi Gryce's Quartet/Orchestra und im Donald Byrd Sextet.
Am 6. Februar 1955 waren Horace Silver And The Jazz Messengers ein letztes Mal unter diesem Bandnamen im Studio. Am Werk bei den Aufnahmen für die LP "Horace Silver And The Jazz Messengers" (Blue Note, 1956) waren erneut neben Blakey und Silver Dorham, Mobley und Watkins. Bei Auftritten am 23. November 1955 nannte sich diese Gruppe dann nur noch The Jazz Messengers.
Mitschnitte erschienen unter den Titeln "The Jazz Messengers At The Cafe Bohemia, Vol. 1 und 2" (beide Blue Note, 1956) auf zwei LP. Bei Aufnahmen am 5. April und am 4. Mai 1956 spielte am Stelle von Kenny Dorham nun Donald Byrd (tp). Dabei entstand die LP "The Jazz Messengers" (Columbia, 1956), die letzte Aufnahme mit Silver als Pianisten dieser Gruppe. Fortan nannte führte Blakey die Gruppe als Art Blakey & The Jazz Messengers fort. Diese Formation wurde zu einem Sprungbrett mehrerer Generationen von Musikern. 07/23