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Art Blakey & The Jazz Messengers (1956-1963)

Nach dem Ausstieg von Horace Silver wurde mehr und mehr der Gruppennamen Art Blakey & The Jazz Messengers verwendet. Die erste Messengers-Besetzung nach dem Ausscheiden von Silver bestand Ende Juni 1956 aus Donald Byrd (tp), Ira Sullivan (tp, ts), Kenny Drew (p) und Wilbur Ware (b). Aufnahmen dieser Jazz Messenger-Besetzung sowie solche der folgenden kamen später unter dem Titel "Originally" (Columbia, 1982) auf den Markt.


Im Herbst 1956 präsentierte Art Blakey mit Bill Hardman (tp), Jackie McLean (as), Sam Dockery (p) und Spanky DeBrest (b) ein völlig neues Lineup, das bis im Frühling 1957 Bestand hatte. In dieser Zeit entstanden, teilweise schon mit Johnny Griffin (ts), der später McLean ganz ablöste, mehrere Alben. Trotz vielen anderen Engagements, wurden die Jazz Messengers zur Hauptband von Blakey.


The Art Blakey Percussion Ensemble nannte sich zwischenhinein eine Gruppe, mit der Blakey im Frühling 1957 kurz in Erscheinung trat. Darin versammelte er in unterschiedlichen Besetzungen Herbie Mann (fl), Ray Bryant (p), Oscar Pettiford (b, cello) oder Wendell Marshall (b), Jo Jones, Art Taylor oder Charles "Specs" Wright (dm) sowie diverse Perkussionisten.


Studioaufnahmen vom 22. Februar bildeten zusammen mit Stücken der Jazz Messengers einen Teil der LP "Drum Suite" (Columbia, 1957). Liveaufnahmen der Perkussionsgruppe vom 7. März 1957 erschienen auf den beiden LP "Orgy In Rhythm - Volume One und Two" (beide Blue Note, 1957). Danach machte Jackie McLean bei den Jazz Messengers vorerst für einen Auftritt, dann später auch bei Aufnahmen Platz für Johnny Griffin (ts).


Eine Nonett-Version der Messengers mit Lee Morgan (tp), Melba Liston (tb), Sahib Shihab (as) und Cecil Payne (bars) als Zuzüger sowie mit Wynton Kelly (p) an Stelle von Sam Dockery hiess Art Blakey And The Jazz Messengers + 4. Dann tat sich das Stammquintett Blakey, Hardman, Griffin, Dockery und DeBrest im Mai 1957 mit "Sabu" Martinez (bongos) oder mit Thelonious Monk (p) – ohne Dockery - zusammen.


Die Aufnahmen mit Monk erschienen unter dem Titel "Art Blakey's Jazz Messengers With Thelonious Monk" (Atlantic, 1958), jene mit Sabu als "Cu-Bop" (Jubilee, 1957). Ab dem 11. Oktober 1957 war Junior Mance der neue Pianist. Auf "Hard Drive" (Bethlehem, 1957), grösstenteils mit Aufnahmen von jenem Tag, war in einem zwei Tage vorher eingespielten Track noch Sam Dockery zu hören.


Dann ruhte das Messenger-Projekt ein Jahr lang, während dem Blakey für die LP "Art Blakey Big Band" (Bethlehem, 1958) erstmals grossorchestrale Aufnahmen unter eigenem Namen machte und bei Aufnahmen von Jimmy Smith, Cannonball Adderley, Tina Brooks, Gil Evans und Kenny Burrell mitwirkte. Am 30. Oktober 1958 ging Blakey mit einer vollständig neuen Jazz Messengers-Besetzung ins Studio.


Mit Lee Morgan (tp), Benny Golson (ts), Bobby Timmons (p) und Jymie Merritt (b) entstand "Moanin'" (Blue Note, 1959) mit dem Titelstück von Bobby Timmons als heimlicher Hit. Das Album selber wurde zu einem Klassiker des Hard Bop. Gegen Ende des Jahres 1958 realisierte er weitere Experimente mit perkussiv-ausgerichteten Gruppen.


Er stockte die Jazz Messengers mit Roy Haynes, Philly Joe Jones (dm) und Ray Barretto (congas) auf oder trommelte eine weitere Ausgabe seines Percussion Ensembles zusammen. Bei der ersten Europa-Tournee der Jazz Messengers im Spätherbst/Winter 1958 entstanden diverse Livemitschnitte, darunter die drei LP "Art Blakey et les Jazz-Messengers au Club St. Germain Vol. 1 bis 3" (RCA France, 1959) oder die LP "1958 – Paris Olympia" (Fontana, 1959).


Beim selben Aufenthalt in Paris nahmen die Jazz Messenger den Soundtrack "Des Femmes Disparaissent" (Fontana, 1959) auf, der auf einem 10"-Album erschien. Anfang 1959 kehrte Hank Mobley an Stelle von Golson zu den Messengers zurück. Am 15. April 1959 wurden im "Birdland" in New York die beiden LP "At The Jazz Corner Of The World Volume 1 und 2" (beide Blue Note, 1959) aufgezeichnet.


Bei der nächsten Europatournee im November 1959, bei der erneut viele Konzerte mitgeschnitten und halboffiziell veröffentlicht wurde, bestanden die Messengers aus Blakey, Wayne Shorter (ts), Lee Morgan (tp), Walter Davis Jr. (p) und Jymie Merritt (b). "Africaine" (Blue Note, 1981) hiess eine später veröffentlichte Aufnahme dieser Band vom 10. November 1959.


Mit teilweise Barney Wilen (as) als Gast entstand am 18. Dezember 1959 in Paris die LP "Paris Jam Session" (Fontana und EmArcy, 1961). Die Gruppe wurde immer mehr zu einem Durchlauferzitzer für junge Talente. Bobby Timmons war im Frühling 1960 bei Aufnahmen der Jazz Messengers zu "The Big Beat" (Blue Note, 1960) wieder zurück und absolvierte Ende 1960 und im Mai 1960 eine weitere Europatournee mit der sonst unveränderten Band.


Die Aufnahmen zu "A Night In Tunisia" (Blue Note, 1961) und "Like Someone In Love" (Blue Note, 1967) stammten beide von Sessions im August 1960. Konzertaufnahmen vom 14. September 1960, als die Band im "Birdland" in New York auftrat, erschienen auf den beiden LP "Meet You At The Jazz Corner Of The World Volume 1 und 2" (beide Blue Note, 1960).


Diese Alben waren eine Fortsetzung des erwähnten Doppelpacks "At The Jazz Corner Of The World Volume 1 und 2", welches die Band 1959 im "Birdland" eingespielt hatte. Im März 1961 nahmen die Jazz Messengers die erst viel später veröffentlichte LP "The Witch Doctor" (Blue Note, 1969) auf. Auch andere Aufnahmen vom Februar und Mai 1961 mit Timmons oder Walter Davis Jr. wurden erst später unter dem Titel "Roots & Herbs" (Blue Note, 1970) veröffentlicht.


Früher wurde die LP "The Freedom Rider" (Blue Note, 1964) zugänglich gemacht, die ebenfalls bei diesen Sessions im Februar und Mai 1961, nur mit Timmons als Pianisten, entstanden war. Weiteres Material dieser Sessions mit Timmons sowie ein Track vom April 1964 mit Cedar Walton (p) und Reggie Workman (b) für Timmons und Merritt erschienen unter dem Titel "Pisces" (Blue Note, 1979).


Das Quintett Blakey, Shorter, Morgan, Timmons und Merritt spielte im Juni 1961 in dieser Form letztmals zusammen, mit Curtis Fuller (tb) als sechster Mann und nahm "Art Blakey!!!!! Jazz Messengers!!!!!" (Impulse!, 1961) auf. Im August 1961 präsentierte Blakey neben Shorter, Fuller und Merritt mit Freddie Hubbard einen neuen Trompeter und mit Cedar Walton einen neuen Pianisten. Die LP "Three Blind Mice" (UA, 1962), "Mosaic" (Blue Note, 1962) und "Buhaina's Delight" (Blue Note, 1963) zeigen diese Version der Jazz Messengers.


Ein weiteres Tondokument von einem seiner Perkussions-orientierten Ensembles in jener Zeit hiess "The African Beat" (Blue Note, 1962). Im Sommer 1962 gab's einen weiteren Wechsel, als Reggie Workman (b) neu für Jymie Merritt in die Band rückte. Das neue Sextett Blakey, Hubbard, Shorter, Fuller, Walton und Workman hatte bis Anfang 1964 Bestand und gab die Alben "Caravan" (Riverside, 1963), "Ugetsu: Art Blakey's Jazz Messengers at Birdland" (Riverside, 1963), "Free For All" (Blue Note, 1965) und "Kyoto" (Riverside, 1966) heraus.


Dazwischen wurde es mit Lee Morgan (tp), Julius Watkins (frh), James Spaulding (as) und Charles Davis (bars) zu einem Tenett ausgebaut, das "Art Blakey & The Jazz Messengers Play Selections From the New Musical Golden Boy" (Colpix, 1964) aufnahm. Mit Sonny Stitt (as, ts), McCoy Tyner (p) und Art Davis (b) machte Blakey am 16. Juli 1963 als Art Blakey Quartet Aufnahmen, die "A Jazz Message" (Impluse!, 1964) hiessen. 07/23


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