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Art Blakey & The Jazz Messengers (1964-1990)

Im Frühling 1964 wurde Lee Morgan bei Art Blakey & The Jazz Messengers Nachfolger seines Nachfolgers Freddie Hubbard. Sein Comeback-Album als Jazz Messenger hiess "Indestructible" (Blue Note, 1966) und erschien eineinhalb Jahre nach dem Aufnahmen als letztes "Blue Note"-Album der Gruppe.


Im November 1964 bestanden die Jazz Messengers auf der LP "'S Make It" (Limelight, 1965) neben Leader Art Blakey, Lee Morgan und Curtis Fuller aus John Gilmore (ts), John Hicks (p) und Victor Sproles (b).


Im März 1965 spielten die Messengers wieder zu Fünft ohne Fuller, im April 1965 gar nur zu Viert in der Besetzung Blakey, Lucky Thompson (ss), John Hicks (p) und Victor Sproles (b). Im Mai 1965 präsentierte Blakey wieder eine Sexttbesetzung mit Freddie Hubbard und Lee Morgan (tp) sowie Gary Bartz (as) an der Seite von Hicks und Sproles. Von dieser erschien "Soul Finger" (Limelight, 1965).


Anfang 1966 zeigte sich Blakey bei einem Gastspiel im "The Lighthouse" in Hermosa Beach, California, mit einer ganz neuen Messengers-Besetzung, bestehend aus Frank Mitchell (ts), Chuck Mangione (tp), Keith Jarrett (p) und Reggie Johnson (b). Diese Band hiess The New Jazz Messengers und hatte nicht lange Bestand. Immerhin resultierte aus dem Auftritt an der Westküste mit dem Album "Buttercorn Lady" (Limelight, 1966) ein Album. Es war die erste richtige Aufnahme für Keith Jarrett.



Aus den New Jazz Messengers wurde im Mai 1966, ohne Jarrett, für einen Studiotermin eine kleine Bigband. Zwischen Mai 1966 und August 1968 war Art Blakey gänzlich inaktiv, zumal er sich weder Richtung Free Jazz noch Richtung Rock Jazz bewegen wollte. Erst ab August 1968 trat er wieder mit einer neuen Messengers-Besetzung auf, die aus Billy Harper (ts), Bill Hardman (tp), Julian Priester (tb), Ronnie Matthews (p) und Lawrence Evans (b) bestand.


Offizielle Aufnahmen erschienen vorerst keine, auch nicht von den Messengers, die im April 1969 aus Carlos Garnett (ts), Woody Shaw (tp), George Cables (p) und Scott Holt (b) bestanden. Liveaufnahmen dieser Messenger-Version kamen erst fast 50 Jahre später unter dem Titel "Rutgers University, NJ, April 15th 1969" (Hit Hat, 2015) in Form einer Doppel-CD heraus.


Wieder mit dem Ur-Messenger Bill Hardman an Stelle von Shaw sowie mit Carlos Garnett (ts), Joanne Brackeen (p), der ersten Frau bei den Messengers, und Jan Arnet (b) trat Blakey im Februar 1970 in Tokio auf. Das Konzert wurde auf der LP "Jazz Messengers '70" (Catalyst, 1970) dokumentiert. Im Herbst 1971 und im Herbst 1972 war Blakey als Mitglied der Giants Of Jazz unterwegs, die aus Dizzy Gillespie (tp), Kai Winding (tb), Sonny Stitt (as, ts), Thelonious Monk (p) und Al McKibbon (b) unterwegs, ohne zu eigenen Sessions zu kommen.


Im Mai und Juli 1972 war er wieder einmal mit einer neuen Jazz Messenger-Besetzung im Studio. Diese bestand aus Woody Shaw (tp), Ramon Morris (fl), Buddy Terry (ss), John Hicks (e-p) oder George Cables (p, e-p), Mickey Bass und Stanley Clarke (b) sowie diversen Perkussionisten. Mit diesen Musikern nahm er "Child's Dance" (Prestige, 1972) auf. Auf den beiden, parallel aufgenommenen Alben "Buhaina" (Prestige, 1973) und "Anthenagin" (Prestige, 1973) waren mit Ausnahme von Woody Shaw grösstenteils andere Musiker am Werk.


Dazwischen war Blakey 1972 mit einer Messengers-Formation unterwegs gewesen, die aus David Schnitter (ts), Bill Hardman (tp), Mickey Tucker (p) und Cameron Brown (b) bestand. Schnitter und Hardman bildeten auch 1975 und 1976 die Frontline der Messengers, deren restliche Musiker immer wieder wechselten. Mit Sonny Stitt (as, ts), Walter Davis Jr. (p) und Yoshio "Chin" Suzuki (b) asl Begleiter entstand am 16. Mai 1975 "In Walked Sonny" (Sonet, 1975). Mit Al Dailey (p) an Stelle von Davis und in einem Track mit Ladji Camara (fl, vcl) wurde im März 1976 "Backgammon" (Roulette, 1976) aufgenommen.


1977, mitten im Kalten Krieg, erregte Blakey mit dem Einbau des russischen Trompters Valery Ponomarev Aufsehen. Das Sextett Blakey, Ponomarev, Schnitter, Bobby Watson (as), Walter Davis Jr. (p) und Dennis Irwin (b) nahm im Februar und März 1977 "Gypsy Folk Tales" (Roulette, 1977) auf. Auf "In My Prime Vol. 1 und 2" (beide Timeless, 1978) kamen zu diesem Sextett noch Curtis Fuller (tb) und Ray Mantilla (perc) dazu. An Stelle von Davis spielte James Williams (p).


Wieder im Sextett, aber weiter mit Williams, wurde am 8. Mai 1978 im Club "Keystone Corner" in San Francisco "At The Corner" (Concord, 1978) mitgeschnitten. Am 4. Dezember 1978 spielten die selben Messengers "Reflections In Blue" (Timeless, 1979) ein. Am 12. Februar 1979 nahm das unveränderte Sextett in Japan "Night in Tunisia: Digital Recording" (Philips, 1979) auf. Diese LP enthielt Neueinspielungen der Blakey-Klassiker "A Night in Tunisia", "Moanin'" und "Blues March".


Am 4. November 1979 folgte in Italien die Aufnahmesession zu "One By One" (Palcoscenico, 1981). "Live At Montreux And Northsea" (Timeless, 1981) zeigt eine erweiterte Besetzung der Jazz Messengers mit zusätzlich Wynton Marsalis (tp), Robin Eubanks (tb), Brandford Marsalis (as, bars), Bill Pierce (ts), Kevin Eubanks (g), Charles Fambrough (b) und und John Ramsey (dm) bei Auftritten in Europa. Schnitter war auf dieser Aufnahme nicht mehr Mitglied der Jazz Messenger und auch Dennis Irwin war nicht mehr dabei.


Im März 1981 traten die neuen Jazz Messengers mit Wynton Marsalis (tp), Bobby Watson (as), Bill Pierce (ts), James Williams (p) und Charles Fambrough (b) in Stockholm auf. Bei dieser Gelegenheit wurde "Art Blakey In Sweden" (Amigo, 1981) mitgeschnitten. Das selbe Sextett nahm im April 1981 in Paris "Album Of The Year" (Timeless, 1981) auf. Im Juni 1981 erfolgte ein weiteres Gastspiel im "Keystone Corner" in San Francisco, das auf der LP " Straight Ahead" (Concord, 1981) verewigt wurde.


Die Fortsetzung davon sowie der ersten Live-LP "At The Corner" von 1978 hiess "Keystone 3" (Concord, 1982) und enthielt weitere Mitschnitte von Auftritten im "Keystone Corner", jenen vom Januar 1982. An Stelle von Bobby Watson war neu Brandford Marsalis (as) in der Band und für James Williams spielte nun Donald Brown.


Dann gestaltete Blakey seine Messengers um. Es blieben einzig Bill Pierce (ts) und Charles Fambrough (b). Neu in der Band waren auf "Oh-By The Way" (Timeless, 1982) mit Aufnahmen vom Mai 1982 Terence Blanchard (tp), Donald Harrison (as) und Johnny O'Neal (p). Genau zwei Jahre später präsentierte Blakey auf dem Grammy gekrönten Livealbum "New York Scene" (Concord, 1984) eine halbwegs neue Besetzung.


Diese bestand aus Donald Harrison (as), Terence Blanchard (tp), Jean Toussaint (ts), Mulgrew Miller (p) und Lonnie Plaxico (b). Das selbe Sextett war auch auf "Live At Kimball's" (Concord, 1985) mit Aufnahmen vom April 1985 zu hören. Auf "Feeling Good" (Delos, 1986) mit Aufnahmen vom September 1986 baute Blakey auf grösstenteils neue Musiker wie Wallace Roney (tp), Tim Williams (tb), Kenny Garrett (as) und Peter Washington (b).


Dazu kamen Jean Toussaint (ts) und Rückkehrer Donald Brown (p). Auch auf "No Yet" (Soul Note, 1988) waren mit Phillip Harper (tp), Javon Jackson (ts) und Benny Green (p) drei neue Jazz Messengers an der Arbeit. Dazu kamen mit Robin Eubanks (tb) und Peter Washington (b) zwei Musiker, die bereits Erfahrungen in dieser Gruppe hatten. Die selbem Musiker nahmen "I Get a Kick Out of Bu" (Soul Note, 1989) auf.


Aufnahmen dieses JM-Lineups fanden sich später auch auf der Doppel-CD "Chicago Jazz Festival 1987" (Hi Hat, 2016). Am 9. Oktober 1989 spielten die Jazz Messengers am Jazz Festival in Leverkusten in der Besetzung Blakey, Javon Jackson (ts), Brian Lynch (tp), Frank Lacy (tb), Geoff Keezer (p) und Essiet Okon Essiet (b). Dazu kamen mehrere Gäste, darunter viele Alt-Messengers.


Auf der Bühne standen Freddie Hubbard und Terence Blanchard (tp), Curtis Fuller (tb), Jackie McLean und Donald Harrison (as), Benny Golson und Wayne Shorter (ts), Walter Davis, Jr. (p), Buster Williams (b), Roy Haynes (dm) und Michelle Hendricks (vcl). Die Aufnahmen dieses Treffens kamen erst sieben Jahre später unter dem Titel "The Art Of Jazz: Live in Leverkusen" (In+Out, 1996) veröffentlicht.


Am 1. und 2. Februar 1990 war Blakey mit Brian Lynch (tp), Steve Davis oder Frank Lacy (tb), Dale Barlow und Javon Jackson (ts), Geoff Keezer (p) und Essiet Okon Essiet (b) im Studio, um "Chippin' In" (Timeless, 1990) einzuspielen. Am 10. und 11. April 1990 entstand mit den selben Musiker "One for All" (A&M, 1990). Es waren die letzten Aufnahmen von Blakey. Art Blakey starb am 16. Oktober 1990 71-Jährig an Lungenkrebs in New York City. Blakeys Schaffen wurde auf vielen Compilations zusammengefasst.


Die umfangreichsten waren "Kind Of Blakey" (House Of Jazz und T2, 2009), "Nineteen Classic Albums" (Real Gone, 2012) und "Milestones Of A Jazz Legend" (Documents, 2016) mit je 10 CD. "Eight Classic Albums" (Real Gone, 2012) und "Seven Classic Albums Vol.2" (Real Gone, 2013) bestanden aus je 4 CD.


Über acht CD erstreckte sich "The Complete Columbia And RCA Albums Collection" (Columbia, Legacy, RCA und Vik, 2015). Aufnahmen für das Label "Blue Note" wurden unter dem Obertitel "Complete Blue Note Collection" auf den drei 4-CD-Sets "1954-1957", "1957-1960", "1960-1962" (Enlightenment, 2015) zusammengefasst. Beim selben Label erschien das 4-CD-Set "Classic Albums 1956-1963" (Enlightenment, 2020). 07/23


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