Amerikanische Black Rock-/Hardcore-Formation, gegründet 1977 in Washington D.C. unter dem Namen Mind Power. Mitglieder waren die vier Afro-Amerikaner Sid McCray (vcl), Earl Hudson (dm), Darryl Jenifer (e-b) und Gary "Dr. Know" Miller (g). McCray wurde bald durch Paul "H.R." Hudson abgelöst.
Stark beeinflusst wurden die Bad Brains von der Punk/Reggae-Nummer "Police And Thieves" von The Clash. Nach sechs Monaten wurde Mind Power in Bad Bad Brains umgetauft. Songs aus der Frühzeit der Band, das heisst von 1979, erschienen später unter dem Titel "Black Dots" (Caroline, 1996).
1979 zog die Band nach New York City, wo mit "Pay To Cum/Stay Close To Me" (Bad Brains, 1980) eine erste Single eingespielt wurde. Nach einem Bob Marley-Konzert konvertierte die gesamte Band zum Rastafari-Glauben. Aufnahmen von 1980 kamen später auf der CD-/10"-EP "The Omega Sessions" (Victory, 1997) auf den Markt.
Das erste Album war die Kassette "Bad Brains" (ROIR, 1982), deren Songs ab 1989 mehrfach in allen Formaten wiederveröffentlicht wurden. Nach den beiden 12-EPs "I Luv I Jah" (Alternative Tentacles, 1982) und "I And I Survive" (Bad Brains, 1982) nahm die Bad Brains unter der Aufsicht von Rick Ocasek von The Cars in Boston das zweite Album "Rock For Light" (PVC, 1983) auf.
Von "I & I Survived" erschien später auch eine Dub-Version (Reggae Lounge, 2002). Dazwischen entstanden mehrere Nebenprojekte wie etwa die Reggae-Formation Zion Train, nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen, englischen Dub-Formation oder die Hardcore/Reggae-Band H.R..
Eine dritte Band nannte sich 101. Mitte der 1980er Jahre fanden sich die vier BB-Mitglieder wieder einmal für gemeinsame Aufnahmen zusammen. Diese erschienen in Form der LP "I Against I" (SST, 1986). Nach "Live" (SST, 1988), einem weiteren Split und einer erneuten Reunion, nahm die Band mit Mackie Jayson (dm) das Album "Quickness" (Caroline, 1989) auf.
Kurz darauf stiess auch der Original-Drummer Earl Hudson wieder zu den Bad Brains. Weitere, zum Teil ältere Liveaufnahmen hiessen "The Youth Are Getting Restless" (Caroline, 1990) und "Spirit Electricity" (SST, 1991). Letzteres war ein Mini-Album, das in der Vinyl-Version auf einer 10"-EP Platz hatte.
In der neuen Besetzung Israel Jospeh-I (vcl), Dr. Know (g), Darryl Jenifer (e-b) und Mackie Jayson (dm) wurde die Band von einem grossen Label unter Vertrag genommen. Dabei entstand "Rise" (Epic, 1993). Als Preview auf dieses Album erschien die Promo-Kassette "Past Due" (Epic, 1993).
Danach stiessen auch die Hudson-Brüder HR und Earl wieder zur den Bad Brains, um bei den Aufnahmen von "God Of Love" (Maverick, 1995) dabei zu sein. Zwischen 1995 und 1998 machte die Band erneut eine längere Pause. Danach nannte sich die Gruppe bis 2001 Soul Brains. Unter diesem Bandnamen erschien "A Bad Brains Reunion Live from Maritime Hall" (2B1, 2001) enthielt Aufnahmen des Reunionkonzerts von 1999.
"Banned In D.C.: Bad Brains Greatest Riffs" (Caroline, 2003) war eine umfassende Compilation, die auch die erste Single "Pay To Cum" enthielt. Auch "Live At CBGB 1982 - The Audio Recordings" (MVD, 2006) bestand nur aus Archivmaterial. Erst mit den Alben "Build A Nation" (Megaforce, 2007) und "Into The Future" (Megaforce, 2012) warteten die Bad Brains im Abstand von mehreren Jahren wieder einmal mit neuen Songs.
Das Ganze entstand erst noch in der Original-Besetzung mit H.R. (vcl), Dr. Know (g), Darryl Jenifer (e–b) und Earl Hudson (dm). Unter der Aufsicht des deutschen Produzenten Kein Hass Da spielten deutsche Musiker unter dem Titel "In Dub - Reggae Transformation" (Echo Beach, 2014) Dub-Versionen von Bad Brains-Songs ein.
Unter dem Titel "Punk Note Bundle" Bad Brains, 2024) wurden die ersten vier Studioalben in Form eines 4-LP-Sets gemeinsam wiederveröffentlicht.