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Baikida Carroll

Amerikanischer Free Jazz-Trompeter, Flügelhornspieler und Bandleader, geboren am 15. Januar 1947 in St. Louis, Missouri, als Sohn des Saxophonisten Jimmy Harris, der mit Grant Green, Jimmy Forest und Edgar Bateman gespielt hatte. In der Highschool-Band spielte Baikida mit Donny Hathaway. In der All-City Jazz-Band sass er neben Lester Bowie, J.D. Parran und anderen späteren bekannteren Jazzmusikern.



Nach seiner Armeezeit kehrte er 1968 nach St. Louis zurück, wo er in den Bands von Albert King, Little Milton, Fontella Bass oder Ike & Tina Turner arbeitete. Durch Julius Hemphill wurde er Mitglied der damals gerade neu gegründeten Black Artists Group (BAG). Zu jener Zeit war er auch als Musiklehrer, Schauspieler sowie Theater- und Filmmusikkomponist tätig.

 

1971/72 machte er als Mitglied mehrerer Gruppen erste Aufnahmen. Er spielte mit Joseph Bowie (tb), Charles Bobo Shaw (dm) und Don Moye (perc) als Mitglied von NTU auf Oliver Lake's Debutalbum "The Point From Which Freedom Begins" (Freedom, 1972), auf "Whisper Of Dharma" (Universal Justice, 1972) des Human Arts Ensembles, auf "Dogon A.D." (Mbari, 1972) von Julius Hemphill und auf "Red, Black And Green" (Universal Justice, 1972) von Solidarity Unit Inc..

 

Dann zog Carroll mit Lake, Bowie, Shaw und Flyod Le Flore (tp, vcl, div instr) nach Paris, wo dieses Quintett als Black Artists Group auftrat. Dabei entstand im April 1973 mit "In Paris, Aries 1973" (BAG, 1973) eine Live-LP. In Paris spielte Carroll zudem mit Anthony Braxton, Steve Lacy, Alan Silva und anderen. 1974 konnte er in Paris seine erste Aufnahme unter eigenem Namen einspielen.

 

Sie hiess "Orange Fish Tears" (Palm, 1975) und entstand mit Oliver Lake (as), Nana Vasconcelos (perc) und Manuel Villaroel (p, e-p, perc). 1975 kehrte Carroll in die USA zurück. In New York wirkte er bei den Aufnahmen von Julius Hemphills "Coon Bid'ness" (Arista und Freedom, 1975) mit und spielte mit Sam Rivers, Hamiett Bluiett, Lester Bowie und David Murray.

 

1976 reiste er mit Oliver Lake für einen Wochenend-Auftritt nach San Francisco. Er blieb gleich zweieinhalb Jahre an der Westküste, wo er Formationen mit Musikern wie Julien Priester, Alex Cline, Michael Formanek, Michele Rosewoman oder John Carter leitete. 1978 kehrte er nach New York City zurück.

 

Seine damalige Band hiess Ring und bestand aus Julius Hemphill (reeds), Michele Rosewoman (p), Abdul Wadud (cello), Red Hopkins (b) Billy Hart (dm) und Nana Vasconcelos (perc). Zwischen 1978 und 1984 war er Lehrer am Creative Music Studio in Woodstock. Ab 1978 schrieb er die Musik für mehrere Theaterstücke. Daneben kam er nur zu wenigen Aufnahmen unter eigenem Namen.

 

Im April 1977 und April 1978 spielte er live und solo die Doppel-LP "The Spoken Word" (hat Hut, 1979) ein. Im Januar 1982 folgten die Aufnahmen zu "Shadows And Reflections" (Soul Note, 1982). Unterstützt wurde er von Julius Hemphill (as, ts), Anthony Davis (p), Dave Holland (b) und Pheeroan Aklaff (dm).

 

Für das selbe Label entstand 12 Jahre später, Mitte März 1994, "Door Of The Cage" (Soul Note, 1995). Mitmusiker waren Erica Lindsay (ts), Adegoke Steve Colson (p), Santi Debriano (b) und erneut Aklaff (dm).


Dann vergingen sechs Jahre, ehe Carroll mit "Marionettes On A High Wire" (Omnitone, 2001) ein neues Album einspielen konnte. Begleitet wurde er von fast der selben Besetzung, die schon "Door Of The Cage" aufgenommen hatte. Einzig der Bassist war ein anderer: Anstelle von Debriano spielte Michael Formanek.

 

Zudem ist Baikida Carroll auf Aufnahmen von Hidden Strenght, Michael Gregory Jackson, Vinnie Golia, Muhal Richard Abrams, Jack deJohnette, Michele Rosewoman, David Murray, John Carter, Carla Bley, Graham Parker, Tim Berne, Steve Weisberg, Pheeroan Aklaff, John Lindberg und Sam Rivers zu hören.                                    06/24

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