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Beastie Boys

Amerikanische Hip Hop-Gruppe, gegründet 1979 in New York City als Harcore/Punk-Band The Young Aborigines. Die Band bestand vorerst aus John Berry (g), Jeremy Shatan bzw. später Adam Yauch (e-b), Michael Diamond (dm) und Kate Schellenbach (perc). Vorbilder waren Black Flag und Bad Brains.



Als erstes veröffentlichte die Gruppe bereits als Beastie Boys die aus acht Tracks bestehende 7"-EP "Polly Wog Stew" (Ratcage, 1982). Danach folgten im Grossraum New York einige Konzerte. Im selben Jahr verliess John Berry die Band. Er wurde durch Adam Horovitz (g) ersetzt.


Als nächstes folgte die aus vier Songs bestehende 7"-EP "Cooky Puss" (Ratcage, 1983). Der Titeltrack bestand aus einem scherzhaften Telefonanruf mit daruntergelegten Beats und zeigte damit den ersten Schritt in Richtung Hip Hop an. Die beiden ersten Veröffentlichungen wurden später zusammen mit zwei Tracks von einer Radiosession unter dem Titel "Some Old Bullshit" (Grand Royal, 1994) wieder veröffentlicht.


Die drei Boys zeigten immer mehr Interesse für Hip Hop, so dass Kate Schellenbach mit der Zeit aus der Band gedrängt wurde und zur Band Luscious Jackson wechselte. Das Trio Adam Horovitz alias Ad Rock, Adam Yauch alias MCA und Michael Diamond alias Mike D wurde im Zuge der aufblühenden Hip Hop-Szene vom "Def Jam"-Label unter Vertrag genommen.


Dort erschien die Maxisingle "Rock Hard" (Def Jam, 1984). Zudem spielten die Beastie Boys als Opener von Public Image Ltd., Madonna, Run DMC, Whodini, LL Cool J, und The Timex Social Club. Dank diesen Auftritten stellten sich auch erste Charts-Erfolge an.


Es folgten weitere Maxisingles und das hocherfolgreiche Debutalbum "Licensed To Ill" (Def Jam, 1986). "Licensed To Ill" wurde mit fünf Millionen verkauften Exemplaren das am besten verkaufte Rap-Album der 1980er Jahre und das erste Hip Hop/Rap-Album an der Spitze der Billboard 200. Bei den US-R&B/Hip Hop-Alben resultierte allerdings nur Platz 2.


Das Magazin "Rolling Stone" bemerkte kurz und klar: "Three Idiots create a masterpiece". "Licensed To Ill (Instrumentals)" (1986) kam als labellose LP heraus. Mit "(You Gotta) Fight For Your Right (To Party!) (Def Jam, 1986) wurde ein Song ausgekoppelt, der zum Markenzeichen und berühmtesten Song der Band wurde.


Mit Platz 7 in den Billboard Hot 100 wurde es zudem die chartsmässig am besten klassierte Single der Band, die sonst keine weiteren Single in die Top-25 der Billboard Hot 100 brachte. Später wurden auf dem Bootleg-Album "Original Ill" (1998) sämtliche Demos für "Licensed To Ill" und zwei Tracks, die auf dem Album nicht Platz fanden, veröffentlicht.


Nach einem Label- und einem Produzentenwechsel erschien der Zweitling "Paul's Boutique" (Capitol, 1989), der mit Platz 14 (Billboard 200) und Platz 24 (R&B/Hip Hop-Charts) deutlich schlechter abschnitt als das Debutalbum. Die Musik darauf bestand fast nur noch aus gesampelten Klängen. Dabei griffen die Beastie Boys pro Track zum Teil auf teilweise 12 und mehr Samples zurück, total auf 105.


Diese wurden Bands und Künstlern wie Johnny Cash, Led Zeppelin, James Brown, Black Oak Arkansas, Sly & The Family Stone, Sugarhill Gang, Alice Cooper, Kool & The Gang, The Commodores, Afrika Bambaataa, Isaac Hayes, Loggins & Messina, Eages, Beatles, Jimi Hendrix und vielen anderen mehr entlehnt. Das Album wurde deswegen zu einer der wegweisenden Veröffentlichungen im Hip Hop-Sektor.


Das dritte Album "Check Your Head" (Grand Royal, 1992) enstand im eigenen Studio und wurde auf dem bandeigenen Label veröffentlicht. Mit Platz 10 bei den Billboard 200 und Platz 37 bei den R&B/Hip Hop-Alben sowie wiederum Millionen verkauften Exemplaren war das Album erneut ein Erfolg.


Bei den Aufnahmen, bei denen wieder vermehrt auf eigene Klänge gesetzt wurde, machten als zusätzliche Musiker James Bradley, Jr., Drew Lawrence, Art Oliva und Juanito Vazquez (perc) sowie Money Mark (org, synth, key, clavinet, org) mit. Erstmals seit den ersten EPs spielte die Band auch wieder einen Instrumental-Track.


Dazwischen erschienen von den BB neben Singles auch immer wieder EPs. Für ihr neues "Grand Royal"-Label verpflichteten die Beastie Boys Musiker und Gruppen wie Luscious Jackson, Sean Lennon und Ben Lee. 2001 verkauften die Beastie Boys ihr Label aus finanziellen Gründen.


Das vierte BB-Album nannte sich "Ill Communication" (Grand Royal, 1994) und platzierte sich wie das Debutalbum auf Platz 1 der Billboard 200 sowie auf Platz 2 der R&B/Hip Hop-Charts. Im selben Jahr ging's im Rahmen der "Lollapalooza"-Tour als Headliner mit The Smashing Pumpkins auf Tournee.


Gleichzeitig sammelte die Band bei eigenen Konzerten auch Geld für den Milarepa Fund, der zur Befreiung von Tibet eingerichtet worden war. 1996 organisierte Yauch im Golden Gate Park in San Franciso das zweitägige Tibetan Freedom Concert, zu dem 100'000 Leute kamen.


Tickets für BB-Konzerte waren jeweils innert Minuten ausverkauft. Im Jahr darauf erschien die Compilation "The In Sound From Way Out!" (Grand Royal, 1996), bestückt mit Instrumentals der Alben "Check Your Head" und "Ill Communication" sowie anderen instrumentalen Tracks. Das nächste richtige Album war "Hello Nasty" (Grand Royal, 1998).


Darauf war mit Mix Master Mike ein viertes Bandmitglied erstmals am Werk. Auch dieses Album erreichte in den USA und anderen Ländern dank millionenfachen Verkäufen Platz eins der Albumcharts und bescherte der Bands zwei Grammys. Die ersten vier Alben der Band wurden 2009 neu abgemischt und mit teilweise über 21 Bonus-Tracks wieder veröffentlicht.


Die Beastie Boys waren 1998 eine der ersten Bands, die Livemitschnitte ihrer Konzerte im Internet öffentlich zugänglich machten. Auf Druck ihres Labels "Capitol" musste die Band die Downloads allerdings wieder vom Netz nehmen. "The Sounds Of Science" (Grand Royal, 1999) war eine Doppel-CD-Compilation, die sich in den USA rund zwei Millionen Mal verkaufte.


Weiter ging's nach einer sechsjährigen Periode ohne neues Material mit dem Album "To The 5 Boroughs" (Capitol, 2004). Erneut landeten die BB damit ein Nummer-1-Album in den Billboard 200 und in den R&B/Hip Hop-Charts. "Solid Gold Hits" (Capitol, 2005) war eine gewöhnliche Compilation.


Bis zum nächsten Studioalbum "The Mix-Up" (Grand Royal, 2007) vergingen drei Jahre. Allerdings handelte es sich um ein reines Instrumental-Album, eingespielt mit Hilfe von Mark Nishita (clavinet, e-p, org) und Alfredo Ortiz (perc). Entsprechend konnte sich das Album nur auf Platz 15 der US-Albumcharts klassieren.


Bei der selben Session entstanden sechs weitere Tracks, die später als Download-EP (Capitol, 2008) unter dem Titel "The Mix-Up Bonus Tracks" zugänglich gemacht wurden. "Hot Sauce Committee, Part 2" (Capitol, 2011) hiess das nächste Album. Es sollte schon 2009 auf den Markt kommen, doch wegen der Erkrankung von Adam Yauch verzögerte sich die Veröffentlichung.


Als fünfter Musiker neben Mix Master Mike (tt) war erneut Money Mark (key) mit von der Partie. Das Album kam auf Platz 2 der Billboard 200 und war ein weiteres Nummer-1-Album in den R&B/Charts. Adam Yauch starb am 4. Mai 2012, 47-jährig an Krebs. Im Juni 2014 wurde die Band, wie es Yauch wünschte, aufgelöst.


Seither erschien mit Ausnahme von Compilations kein neues Material mehr. Auf der Doppel-LP "Beastie Boys Instrumentals - Make Some Noise, Bboys!" (Cutting Deep, 2019) wurden Instrumentals zusammengefasst. Eine Bootleg-Compilation hiess "Ultra Rare Trax 1992-1996" (TV Party, 2019).

04/23

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