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Benny Carter

Amerikanischer Jazz-Saxophonist, Trompeter, Bandleader, Arrangeur und Komponist, geboren am 8. August 1907 in New York City. Er lernte bei seiner Mutter Klavier spielen und war auf allen anderen Instrumenten Autodidakt. Sein Vater spielte Gitarre. Beeinflusst von seinem Cousin Cuban Bennett begann Benny Carter seine Laufbahn als Trompeter in der Band von June Clark.



Danach ging er zu Billy Paige, Lois Deppe und Earl Hines. 1925 und 1926 arbeitete er mit Horace Henderson. 1928 wechselte er zu dessen Bruder Fletcher Henderson. Nach einem Intermezzo bei den McKinney’s Cotton Pickers, ersten Aufnahmen mit dieser Gruppe und einem ersten eigenen Versuch als Bandleader 1928 war er 1930 wieder bei Fletcher Henderson und dann bei Chick Webb (1931) engagiert.

 

1932 gründete er wieder ein eigenes Orchester, dem unter anderem Wilbur de Paris, Chu Berry, Teddy Wilson und Sid Catlett angehörten, und das er bis 1934 halten konnte. Daneben schrieb er Arrangements, beispielsweise für Duke Ellington. 1935 schloss er sich dem Orchester von Willie Bryant als Trompeter an, als dieses auf Europatournee ging.

 

In England fertigte er Arrangements für das BBC-Tanzorchester an und in Paris arbeitete er bei Willie Lewis. Dort nahm er 1937 für das Label "Swing" mit Coleman Hawkins und Django Reinhardts Quintette du Hot Club de France auf. Seine Aufnahmen mit Hawkins wurden später auf den fünf LPs "Benny And The Hawk On The Loose In Europe Vol.1 bis 5" (OTL, 1977 bzw. 1978) zusammengefasst.         

 

Nach weiteren Aufenthalten in Europa gründete er Anfang 1939 in New York eine Band, die im Harlemer Savoy Ballroom begann. Im Mai 1940 hatte er mit "Sleep" ein erster Charts-Erfolg. 1944 hatte er mit "Poinciana (Song of the Tree)" und seiner eigenen Komposition "Hurry, Hurry" noch zwei weitere Hits in den R&B-Charts. Zu seinen damaligen Musikern gehörten die späteren Bebop-Pioniere Dizzy Gillespie und Max Roach, dazu J. J. Johnson und Buddy Rich.

 

Ab der Mitte der 1940er Jahre wirkte er in Hollywood-Filmen mit, beispielswiese in "Stormy Weather" (1943) und "The Snows of Kilimanjaro" (1952). Er schrieb auch mehrere Soundtracks. Er liess sich in Los Angeles nieder, wo er tagsüber komponierte und nachts in Clubs auftrat. 1944 leitete er im "Swing Club" in Hollywood eine Band und machte Aufnahmen für "Capitol Records" mit der Sängerin Savannah Churchill.

 

1951 begleitete er die Sängerin Little Miss Cornshucks bei ihren Aufnahmen für "Coral", 1955 Billie Holiday auf ihrem Album "Music For Torching" (Verve, 1955). 1960 wandte er sich vorübergehend wieder der Konzertbühne zu. Er blieb auch im Fernsehgeschäft und schrieb und arrangierte in den Studios, auch für Count Basie.

 

1961 nahm er mit Coleman Hawkins und seinem Orchester sein wohl bekanntestes Album "Further Definitions" (Impulse!, 1962) auf. Es war eine Art Neuauflage der legendären Paris-Session 1937 mit Hawk, Stéphane Grappelli, Alix Combelle und Django Reinhardt. Die Fortsetzung davon war "Additions To Further Definitions" (Impulse!, 1966).

 

Ab den 1970er Jahren trat er wieder als Solist auf, widmete sich auch der Jazzpädagogik und gab Workshops. Noch über 90-jährig gab Carter Konzerte. Benny Carter starb am 12. Juli 2003, einen Monate vor seinem 96. Geburtstag, in Los Angeles, California

 

Allein unter seinem Namen kamen an die 80 Alben heraus, dazu weitere unter Gruppennamen wie Benny Carter & His Chocolate Dandies, Benny Carter & His Swing Quintet, Benny Carter 4, Benny Carter And His All Stars, Benny Carter And His Club Harlem Orchestra, Benny Carter And His Orchestra, Benny Carter And His Swing Quartet, Benny Carter And His Swinging Quintet, Benny Carter Combo und Benny Carter Quintet.

 

Bei discogs.com weist Carter über 850 Credits als Instrumentalist auf. Auf fast 120 Compilations ist sein Schaffen verewigt. Neun CDs umfasste die Serie "Complete Edition", die das Label "Média 7" zwischen 1992 und 1997 veröffentlichte. Die Boxsets "Royal Garden Blues" (Quadromania und Membran, 2005), "Seven Classic Albums" (Real Gone, 2014) und "His Eight Finest Albums" (Enlightenment, 2020) waren je vier CD stark.          03/24

 

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