Amerikanischer Blues-Sänger, Gitarrist und Mundharmonikaspieler, geboren am 18. März 1927 in Pleasant Grove, Mississippi, als Lester Kinsey. Er wuchs mit Gospel-Musik auf, da sein Vater Priester in der Church of God in Christ war und Blues verabscheute.
Lester Kinsey begann gleichwohl zu spielen Blues, bevor der sich 1944 in Gary, Indiana, niederliess. Dort arbeitete er in einem Stahlwerk, leistete seinen Militärdienst, heiratete und hatte mehrere Kinder, mit denen er Ende der 1950er die Familienband Big Daddy Kinsey & His Fabulous Sons auf die Beine stellte.
Diese existierte bis Anfang der 1970er Jahre. Dann wurde Lester Mitglied bei den Soul Brothers, einer lokalen Band, wo er Mundharmonika spielte. Sein zweiter Sohn Donald Kinsey (1953-2024) war Sideman von Albert King und Bob Marley und gründete 1984 mit seinen Brüdern Kenneth (e-b) und Ralph Kinsey (dm) sowie mit Ron Prince (g) die Gruppe The Kinsey Report.
Mit The Kinsey Report als Backingband sowie mit weiteren Musikern, meist Bläsern, nahm Big Daddy Kinsey (slide-g, hca) sein erstes Album "Bad Situation" (Rooster Blues, 1985) auf. Ohne Prince und unter dem Bandnamen Big Daddy Kinsey & Sons entstand "Can't Let Go" (Blind Pig, 1990).
Unter Big Daddy Kinseys Namen erschien "I Am The Blues" (Verve, 1993). Als Gastmusiker wirkten in einzelnen Stücken Buddy Guy (g), Jimmy Rogers (g), James Cotton (hca), Pinetop Perkins (p) und andere mit. Für "Ramblin' Man" (House Of Blues, 1995) holte er The Memphis Horns, Carey Bell (hca), Koko Taylor (vcl) , John Primer (g) und andere dazu.
Lester Kinsey, der dazu ein Busunternehmen leitete, das Reisen in die Casino in den US-Südstaaten anbot, starb am 3. April 2001 im Alter von 74 Jahren in Gary, Indiana. 03/24