Englischer Schlagzeuger, Komponist und Bandleader, geboren am 17. Mai 1949 in in Sevenoaks, Kent. In den 1960er Jahren war er als Schlagzeuger in verschiedenen Amateurbands tätig, ehe er 1968 für kurze Zeit Mitglied von Savoy Brown wurde und damit den Weg in die Rockszene fand.
Bekannt wurde er vor allem durch seine Präsenz in mehreren wichtigen Bands des Art und Prog Rocks. Ende der 1960er Jahre lernte Bruford über ein Inserat Jon Anderson (vcl) und Chris Squire (e-b) kennen. Sie suchten für ihre Band Mabel Greer's Toyshop mit Clive Bayley (g) und Tony Kaye (p, org) einen Ersatz für den bisherigen Drummer Bob Hagger.
Nach dem Abgang von Bayley kam mit Peter Banks als neuer Gitarrist dazu. Das Quintett Anderson, Banks, Kaye, Squire und Bruford taufte sich in Yes um und wurde zu einer der erfolgreichsten, und wegweisendsten Gruppen des Progressive Rock.
Bruford trommelte auf den ersten fünf Yes-Alben "Yes" (Atlantic, 1969), "Time And A Word" (Atlantic, 1970), "The Yes Album" (Atlantic, 1971), "Fragile" (Atlantic, 1971) und "Close To The Edge" (Atlantic, 1972). 1988 schloss er sich mit den Yes-Musikern Jon Anderson, Rick Wakeman und Steve Howe, zu Anderson Bruford Wakeman Howe (ABWH) zusammen.
Von ABWH erschien ein gleichnamiges Album (Arista, 1989), die sich diese Gruppe und eine andere Yes-Fraktion mit Chris Squire an der Spitze zusammenschlossen, um das gemeinsame Album "Union" (Arista, 1991) einzuspielen. Bruford war bis 1992 Mitglied einer späteren Version von Yes. Während dieser Zeit kamen nach "Union" nur Livealben zu Stande.
Nach seiner ersten Yes-Zeit war Bruford 1972 von Robert Fripp (g, vcl) mit David Cross (vio, mellotron), John Wetton (e-b, vcl) und Jamie Muir (perc) engagiert worden, um die zweite Ausgabe von King Crimson zu bilden. Bruford spielte auf den Alben "Lark Tongues In Aspic" (Island, 1973), "Starless And Bible Black" (Island, 1974), "Red" (Island, 1974) und "U.S.A." (Island, 1975) mit und stieg dann aus.
1975 war er kurze Zeit Mitglied von National Health, wurde durch Pip Pyle ersetzt. 1981 kehrte Bruford zu King Crimson zurück. In der Besetzung Fripp, Bruford, Tony Levin (e-b) und Adrian Belew (g) enstanden mit "Discipline" (EG, 1981), "Beat" (EG, 1982) sowie "Three Of A Perfect Pair" (EG, 1984) drei weitere KC-Alben, ehe auch dieses KC-Kapitel abgeschlossen wurde.
1993 schloss sich Bruford zum dritten Male KC an. In der Doppeltrio-Besetzung mit Fripp und Belew (g), Trey Gunn und Tony Levin (e-b) sowie Bruford und Pat Mastelotto (dm) entstanden "Vrooom" (Discipline, 1994), "Thrak" (Discipline, 1995), "B'Boom" (Discipline, 1995), "THRaKaTTaK" (Discipline 1996) und "Vroom Vroom" (Discipline, 2001).
Dazu war Bruford mit Fripp, Tony Levin (e-b, synth) und Trey Gunn (e-b, g) Mitglied der KC-Splittergruppe ProjeKct One, von der mehrere Aufnahmen erschienen. 2000 verliess Bruford King Crimson und dessen Umfeld ein weiteres Mal. Nach Yes und seiner ersten Zeit bei King Crimson wurde er von Genesis verpflichtet.
Allerdings befand sich Genesis zu jener Zeit bereits auf dem Weg in Richtung Pop-Band. Bruford war auf den Alben "Seconds Out" (Charisma, 1977) und "Three Sides Live" (Charisma, 1982) zu hören.
Von Absolute Elsewhere, einer Gruppe mit Paul Fishman (p, key, synth, mellotron), Philip Saatchi (g) und Jon Astrop (e-b) kamen das Album "In Search Of Ancient Gods" (Warner, 1976) und eine Single heraus. Keine eigenen Aufnahmen kamen vom Affirmative Duo heraus, einem Duo mit Peter Banks, einem anderen Yes-Urmitglied.
1977/1978 bildete Bruford mit Eddie Jobson (vio, key), Allan Holdsworth (g) und John Wetton (e-b) die erste Version von UK. Bruford und Holdsworth verliessen die Band 1978. Bruford wurde durch Terry Bozzio ersetzt.
Bruford hinterlies auch Spuren auf Aufnahmen der Yes-Mitglieder Rick Wakeman, Chris Squire und Steve Howe. Mehrmals tat sich Bruford Mitte der 1980er Jahre zudem mit dem ehemaligen Yes-Keyboarder Patrick Moraz zusammen.
Dabei entstanden "Music For Piano And Drums" (EG, 1984) und "Flags" (EG, 1985). Später folgte mit "In Tokyo" (Winterfold, 2009) und "Music For Piano And Drums Live In Maryland" (Voiceprint, 2012) zwei Livemitschnitte von 1985 bzw. 1983. Unter dem Titel "Temples Of Joy" (Winterfold, 2020) wurden die ersten drei Alben gemeinsam wiederveröffentlicht.
Zudem war Bruford bei den Aufnahmen zum Moraz-Album "Time Code" (Passport, 1984) mitbeteiligt gewesen. Ende der 1970er Jahren war Bruford endlich dazugekommen, Aufnahmen unter eigenem Namen zu veröffentlichen (siehe Bill Bruford in eigenen Gruppen/Aufnahmen). 01/25