Nach seinen Stints bei Gruppen wie Yes, King Crimson, Genesis und anderen (siehe Bill Bruford als Mitglied von Gruppen) kam der am 17. Mai 1949 in Sevenoaks, Kent geborene englische Schlagzeuger und Bandleader Bill Bruford Ende der 1970er Jahren endlich dazu, Aufnahmen unter eigenem Namen zu veröffentlichen. Die erste hiess "Feels Good To Me" (EG, 1977).
Sie zeigte ihn in Begleitung von Kenny Wheeler (tp, flh), Alan Holdsworth und John Goodsall (g), Dave Stewart (key), Annette Peacock (vcl) und Jeff Berlin oder Neil Murray (e-b). Auf "One Of A Kind" (EG, 1979) und "The Bruford Tapes" (EG, 1980) bestand die Begleitgruppe nur noch aus Holdsworth oder John Clark (g), Berlin und Stewart.
"Gradually Going Tornado" (EG, 1980) entstand mit Berlin, Stewart, Clark, Georgie Born (cello) sowie Barbarka Gaskin und Amanda Parsons (vcl). Alle diese Aufnahmen kamen unter dem Bandnamen Bruford heraus. Dies galt auch für später veröffentlichte Aufnahmen aus jener Zeit.
Es war dies die CD/DVD "Rock Goes To College" (Winterfold, 2006) und die Doppel-CD "Live At The Venue & 4th Album Rehearsal Sessions" (Winterfold, 2020). Alle Bruford-Veröffentlichungen wurden später, teilweise in unterschiedlichen Abmischungen, unter dem Titel "Seems Like A Lifetime Ago" (Winterfold, 2017) zu einem Set zusammengefasst. Dieses bestand aus sechs CDs und zwei Audio-DVDs.
Einige Stücke der ersten Schaffensphase von Bruford wurden später auf der Compilation "Master Strokes 1978-1985" (EG, 1986) zusammengefasst. 1986 gründete Bruford mit den Loose Tubes-Musikern Django Bates (key, tenor-horn), Ian Ballamy (sax) und Mick Hutton bzw. Tim Harries (b, e-b) die jazzorientierte Formation Bill Bruford's Earthworks, die mehrere Aufnahmen veröffentlichte.
Ebenfalls 1986 wurde Bruford zusammen mit Mark Isham (tp, flh, synth) und Tony Levin (e-b) Mitglied des Quartetts von David Torn. Dieses spielte "Cloud About Mercury" (ECM, 1987) ein. Eine weitere Aufnahme in diesem Umkreis war das von Torn mit mehreren Musikern eingespielte Album "Door X" (Windham Hill, 1990)
Bruford war mit dabei, als das London Philharmonic Orchestra mit dem English Chamber Orchestra und dem London Community Gospel Choir das Album "Symphonic Music Of Yes" (RCA Victor, 1993) realisierte.
Ende der 1990er Jahre gründeten Bruford und Levin, die zweimal zur selben Zeit bei KC gespielt hatten, zusammen mit Torn und Chris Botti (tp) das Quartett Bruford Levin Upper Extremities (kurz: B.L.U.E.). Die Band wies die selbe Instrumentierung auf wie das David Torn Quartet auf der "Cloud About Mercury"-LP.
B.L.U.E. spielte "Upper Extremities" (Discipline, 1998) und die Live-Doppel-CD "Blue Nights" (Discipline, 1999) ein. Auf letzterer fand sich auch ein Stück, das bereits auf der ECM-Aufnahme von Torn vorhanden war. Dazwischen hatte Bruford zusammen mit Ralph Towner (g) und Eddie Gomez (b) die Trio-CD "If Summer Has It's Ghosts" (Discipline, 1997) eingespielt.
"Every Step A Dance, Every Word A Song" (Summerfold, 2004) und "In Two Minds" (Summerfold, 2007) waren zwei Alben mit Michiel Borstlap (p). Dazu kam "In Concert In Holland" (Summerfold, 2004) eine DVD. Eine Perkussions-Formation mit dem Senegalesen Doudou N'Diaye Rose sowie mit Chad Wackerman und Luis Conte (Madonna, Michael Jackson) bekam den Namen World Drummers Ensemble.
Eine Dual-Disc (CD/DVD) davon hiess "A Coat Of Many Colours" (Summerfold, 2006). Zusammen mit Piano Circus nahm Bruford die CD "Skin & Wire" (Summerfold, 2009) mit Musik des Komponisten Colin Riley auf. Kein reguläres Album war "From Conception To Birth" (Foruli, 2011). Es enthielt die Demoversionen und die Originale von Stücken, bei denen Bruford mitgespielt hatte.
Von Bill Brufords Schaffen wurden weitere Compilations zusammengestellt. Übr zwei CD erstreckte sich "The Summerfold Collection 1987-2008" (Summerfold, 2009), während "The Winterfold Collection 1978-1986" (Winterfold, 2009) aus einer CD bestand.
"Making A Song And Dance: A Complete-Career Collection" (BMG 2022) war sechs CD stark. Drei CDs umfasste "The Best Of Bill Bruford - The Winterfold & Summerfold Years" (Summerfold, 2024). Bei discogs.com besitzt Bruford über 500 Credits als Musiker, die meisten von den vielen King Crimson-Liveaufnahmen.
Zudem war er auf Aufnahmen von Gong, Roy Harper, Pavlov's Dog, Annette Peacock, Gordian Knot, Network Of Sparks, The Roches, Al Di Meola, Jamaaladeen Tacuma, Dave Stewart & Barbara Gaskin, John Wetton, Akira Inoue, Kazumi Watanabe, Pete York und Trigger zu hören. 01/25