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Bill Coleman

Amerikanischer Swing-Trompeter und Bandleader, geboren am 4. August 1904 in Paris, Kentucky, als William Johnson Coleman. Er spielte zunächst Klarinette und Saxophon, bevor er als Mitgllied eines Kinderorchesters in Cincinnati Trompete spielte. Mit 16 Jahren stellte er seine erste Formation, Professor Johnson Coleman & His Band, auf die Beine.


Er begann seine Profikarriere im Orchester von Clarence Paige, spielte dann in der Band der Brüder Lloyd und Cecil Scott, mit der er 1927 nach New York City ging, im Savoy Ballroom in Harlem auftrat und erste Schallplatten einspielte. 1929 war er Mitglied in Luis Russells Orchester. Er verliess die Band 1933, als die Soli fast nur noch an Red Allen gingen.


1933 war er mit der Band von Lucky Millinder erstmals in Frankreich. Nach der Rückkehr in die USA machte er 1934 Aufnahmen als Mitglied der Gruppe Fats Waller & His Rhythm. Er arbeitete bei Teddy Hill und Teddy Charles und ging er 1935 wieder nach Frankreich, wo er als Bill Coleman & His Orchestra für das Label "Swing" zu mehreren eigenen Aufnahmen kam.


Weitere Aufnahmen für dieses Label machte er als Miglied der Bands Dickie Wells And His Orchestra, Alix Combelle Et Son Orchestre, Eddie Brunner und sein Orchester sowie Bobby Martin And His All Star Orchestra. Dazwischen war er von 1938 bis 1940 war er mit der Band von Herman Chittison in Ägypten.


Wegen des Zweiten Weltkriegs musste Coleman in die USA zurückkehren. Wieder in New York spielte er 1940 bei Benny Carter und Teddy Wilson sowie 1941/42 bei Andy Kirk. Er nahm mit Billie Holiday sowie 1943 mit Lester Young und Coleman Hawkins auf. Danach spielte er mit Mary Lou Williams, 1945 mit John Kirby in Kalifornien sowie 1946/47 in den Bands von Sy Oliver und Billy Kyle.


1948 kehrte er nach Frankreich zurück, wo er von da an blieb. Mit eigenen Bands und speziell zusammengestellten All-Star Besetzungen tourte er häufig in Europa. Er spielte ab Mitte der 1950er Jahre in einem Pariser Club, wo er mit durchreisenden und exilierten US-amerikanischen Musikern wie Don Byas und Albert Nicholas oder mit französischen Musikern wie Guy Lafitte und Stéphane Grappelli spielte.


1961 spielte er mit der Bigband von Count Basie in Antibes. 1967 nahm er mit Ben Webster in London auf. Unter seinem eigenen Namen oder mit Gruppen wie Bill Coleman & His Orchestra, Bill Coleman And His Seven, Bill Coleman And His Swing Stars, Bill Coleman And His Trio, Bill Coleman Bop Group, The Bill Coleman Quartet spielte er im Laufe der Jahre über 40 Full-Length-Aufnahmen ein.


Sein Schaffen wurde auf unzähligen Compilations dargestellt, so im Rahmen einer Reihe des französischen Labels "Classics" auf den CDs "1936-1938" (1994), "1940-1949" (2002), "1951-1952" (2004) und "1952-1953" (2005). "An American in Paris" (Retrospective, 2019) deckte auf zwei CD seine beste Zeit in Frankreich ab.


Seine Autobiographie "Trumpet Story" kam 1981 auf französisch heraus. Darin gibt er als einen wichtigen Grund dafür, die USA zu verlassen, die dortige Rassentrennung an. 1974 erhielt er den Ordre national du Mérite. Zuletzt lebte er in Südwestfrankreich in Cadeillan, Gers. Bill Coleman starb am 24. August 1981 in Toulouse. Seine Trompete und weiterer Nachlass befinden sich im Jazzmuseum von Marciac, wo seit 1978 im August ein Jazzfestival stattfindet. 07/23

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