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Bill Evans in Trioaufnahmen

Bekannt wurde der amerikanische Jazzpianist Bill Evans (1929-1980) neben seinen Soloeinspielungen vor allem durch seine Trioaufnahmen. "New Jazz Conceptions" (Riverside, 1957) hiess eine erste Trioaufnahme, eingespielt am 18. und 27. September 1956 mit Teddy Kotick (b) und Paul Motian (dm). Auf dem zweiten Album "Everybody Digs Bill Evans" (Riverside, 1959) spielten Sam Jones (b) und "Philly" Joe Jones (dm) an seiner Seite.



Das Album wurde später mit damals noch nie veröffentlichten Aufnahmen vom 19. Januar 1959 mit Paul Chambers (b) und "Philly" Joe Jones (dm) bzw. Quintettaufnahmen mit Zoot Sims (as), Jim Hall (g), Ron Carter (b) und Jones auf der Doppel-LP "Peace Piece and Other Pieces" (Milestone, 1975) zusammengefasst.

 

Die Trioaufnahmen von 1959 allein wurden drei Jahre später mit einem Livetrack von 1961 mit Scott LaFaro (b) und Paul Motian (dm) auch unter dem Titel "On Green Dolphin Street" (Milestone, 1978) zugänglich gemacht und danach noch mehrfach neu aufgelegt. Mit LaFaro und Motian fand Bill Evans seine idealen Begleiter. Eine erste gemeinsame Aufnahme nannte sich "Portrait In Jazz" (Riverside, 1960).

 

Vier kürzere Radiosessions dieses Trios vom Frühling 1960 wurden später unter dem Titel "The 1960 Birdland Sessions" (Cool & Blue, 1992) zusammengefasst. Diese drei Musiker spielten mit "Explorations" (Riverside, 1961), "Sunday At The Village Vanguard" (Riverside, 1961) und "Waltz for Debby" (Riverside, 1961) ein weiteres Studio- sowie zwei Live-Alben ein.

 

Die am 25. Juni 1961 im "Village Vanguard" in NYC eingespielten Alben wurden ab 2002 mit weiterem Material jenes Auftrittes unter dem Titel "The Complete Village Vanguard Recordings, 1961" von "Riverside" im Laufe der Zeit mehrere Male in Form eines 3-CD- bzw. eines 4-LP-Sets erneut auf den Markt gebracht.

 

Zehn Tage nach diesem Auftritt, am 6. Juli 1961, kam Scott LaFaro bei einem Autounfall ums Leben. La Faros Nachfolger wurde Chuck Israels. "Moon Beams" (Riverside, 1962) und "How My Heart Sings!" (Riverside, 1964) waren zwei Trioaufnahmen mit ihm und Paul Motian (dm), aufgenommen im Frühling/Sommer 1962. Sie wurden später als "The Second Trio" (Milestone, 1977) auf einer Doppel-LP zusammengefasst.


Israels und Motian waren auch dabei, als Evans mit Herbie Mann (fl) ins Studio ging, um "Nirvana" (Atlantic, 1964) zu realisieren. Auf "Empathy" (Verve, 1962) präsentierte Evans bei einem Studiotermin in NYC im März 1962 mit Monty Budwig (b) und Shelly Manne (dm) eine Rhythmusgruppe mit Musikern aus der Westcoast Jazz-Szene.


Nicht mit Manne, aber in dessen Lokal entstand im Mai 1963 mit Chuck Israels (b) und Larry Bunker (dm) "At Shelly's Manne-Hole, Hollywood, California" (Riverside, 1965). Im Dezember 1963 war Bill Evans mit Gary Peacock (b) und Paul Motian (dm) im Studio, um "Trio 64" (Verve, 1964) einzuspielen. Die Fortsetzung davon in Form von "Trio '65" (Verve, 1965) war eine Studioaufnahme des Trios Evans/Israels/Bunker vom Februar 1965.

 

Im selben Monat trat dieses Trio in Paris auf, wo "How Deep Is The Ocean?" (Heart Note, 1988) mitgeschnitten wurde. Im Oktober und Dezember 1965 ging das Trio mit einem Orchester ins Studio, wo "Bill Evans Trio With Symphony Orchestra" (Verve, 1966) entstand.  "Live" (Verve, 1971) hiessen später weitere Aufnahme mit Israels und Bunker, datiert von 1964.

 

Im Februar 1966 trat Evans in NYC mit Chuck Israels (b) und Arnold Wise (dm) auf. Der Mitschnitt kam später unter dem Titel "At Town Hall Volume One" (Verve, 1966) heraus. "A Simple Matter Of Conviction" (Verve, 1966) enthielt Aufnahmen vom Oktober 1966 mit Eddie Gomez (b) und Shelly Manne (dm).

 

Im August 1967 liess er sich im "Village Vanguard" in NYC von Gomez und seinem alten Weggefährten "Philly" Joe Jones (dm) begleiten. Das Ganze war auf der Doppel-LP "California Here I Come" (Verve, 1982) nachzuhören. Ein Auftritt im Juni 1968 in Montreux mit Eddie Gomez (b) und Jack DeJohnette (dm) wurde auf "At The Montreux Jazz Festival (Verve, 1968) verewigt.

 

Die Fortsetzung davon war "Montreux II" (CTI, 1970) mit einem Auftritt vom Juni 1970 mit Gomez und Marty Morell (dm). Das selbe Trio ist auch auf vielen weiteren Alben zu hören, die Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre entstanden. Im August 1977 war Evans mit Eddie Gomez (b) und Eliot Zigmund (dm) im Studio, um "You Must Believe In Spring" (Warner, 1981) aufzunehmen.

 

Von diesem Trio erschienen in der Folge weitere Aufnahmen, darunter auch "Crosscurrents" (Fantasy, 1978). Diese LP zeigt das Trio Evans, Gomez und Zigmund im Frühling 1977 mit Lee Konitz (as) und Warne Marsh (ts) als Gäste. In der selben Zeit nahm das Trio "I Will Say Goodbye" (Fantasy, 1980) auf.

 

Im November 1979 trat Bill Evans bei Radio France in Paris mit Marc Johnson (b) und Joe LaBarbera (dm) auf. Der Mitschnitt kam später verteilt auf die beiden LPs "The Paris Concert (Edition One)" (Elektra Musician, 1983) und "The Paris Concert (Edition Two)" (Elektra Musician, 1984) heraus. Das gleiche Trio war auch auf "His Last Concert In Germany" (West Wind, 1989) mit Aufnahmen vom August 1980 zu hören. 

 

Unter dem Titel "The Last Waltz: The Final Recordings" (Milestone, 2000) und "Consecration: The Final Recordings Part 2" (Milestone, 2002) erschienen zwei je acht CDs umfassende Sets mit sämtlichen Aufnahmen des Trios Evans/Johnson/LaBarbera, die bei einem 9-tägigen Engagement Ende August/Anfang September 1980 im "Keystone Corner" in San Francisco mitgeschnitten worden waren.

 

Knapp eine Woche nach dem letzten Auftritt, am 15. September 1980, starb Bill Evans in New York City im Alter von 51 Jahren. Nach seinem Tod erschienen Dutzende von weiteren Trioaufnahmen, darunter meist Livemitschnitte aus allen Schaffensperioden. Von Evans sind mehr als 60 Trioaufnahmen bekannt.

 

Vom Bill Evans Trio erschienen zudem auch viele Compilations. Die 8-CD-Box "The Secret Sessions" (Milestone, 1996) enthielt Teile von 26 späteren Trioauftritten, die Evans zwischen 1966 und 1975 im New Yorker Club "Village Vanguard" absolviert hatte. Dabei waren die Bassisten Teddy Kotick oder Eddie Gomez sowie die Schlagzeuger "Philly" Joe Jones, Arnold Wise, Eliot Zigmund, Jack DeJohnette, Joe Hunt, John Dentz oder Marty Morell an seiner Seite.

 

Noch später aufgenommenes Livematerial von Auftritten in diesem Club wurde unter den Titeln "The Final Village Vanguard Sessions - June, 1980" (Mosaic, 1996) auf zehn LPs bzw. "Turn Out The Stars" (Warner, 1996) auf sechs CDs zusammengefasst. Begleitet wurde er dabei von seinen letzten Trio-Mitmusikern Marc Johnson (b) und Joe LaBarbera (dm). Das Set "Complete 1956-1962 Studio Albums" (Omnia, 2014) erstreckte sich über vier CDs.                                                   04/24

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