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Bill Monroe

Amerikanischer Bluegrass-Sänger, Mandolinenspieler und Bandleader, der am 13. September 1911 unter dem Namen William Smith Monroe auf einer Farm in Jerusalem Ridge in der Nähe von Rosine, Kentucky, zur Welt kam. Er ist der jüngere Bruder von Charlie Monroe. Die Brüder stammten aus einer musikalischen Familie.


Sein Vater war neben seinem Beruf als Farmer und Mühlen-Betreiber auch Step-Tänzer, seine Mutter spielte Fiddel und Akkordeon und war eine lokal bekannte Balladensängerin. Bills Onkel Pendleton Vandiver alias "Uncle Pen" war ein bekannter Fiddle-Spieler.


Ihm widmete Bill Monroe später mit "Uncle Pen" einen Song sowie eine gleichnamige LP (Decca, 1972) mit lauter Tunes, die Vandiver damals spielte. Uncle Pen war es, der den zehnjährigen Bill bei sich aufnahm, als dessen Eltern innerhalb kurzer Zeit starben. Bill Monroe spielte schon bald mit Uncle Pen bei Tanzveranstaltungen.


Monroe trat auch mit dem Bluesmusiker Arnold Schultz auf. Mit 18 Jahren war er ein anerkannter Musiker. Er arbeitete zusammen mit seinen Brüdern Birch und Charlie auf einer Raffinerie in Whiting, Indiana. Daneben traten die Brüder bei Veranstaltungen oder bei der Radiostation WJKS in Gary, Indiana, auf, wo sie täglich eine Show hatten.


1934 bekamen die drei Brüder das Angebot, für die Medikamenten-Firma "Texas Crystals" auf Tournee zu gehen. Ohne Birch formierten Charlie und Bill die Monroe Brothers. 1936 gingen sie für "Crazy Water Crystals", die grosse Konkurrenz von "Texas Crystals", auf Tournee. Im Verlaufe der Zeit kamen sie so in mehreren Bundesstaaten herum.


Zu jener Zeit machten die Monroe-Brothers erste Aufnahmen für das "RCA"-Sublabel "Bluebird". Dabei spielten die Brüder mehr als 40 Schellack-Schallplatten ein. 1938 gingen die beiden Monroes eigene Wege. Charlie Monroe blieb bei "RCA" und formierte mit The Kentucky Pardners eine Band.


Bill wechselte mit seiner Band The Kentuckians zum Label "Kark" in Little Rock, Arkansas. Die Zeiten waren aber schlecht, so dass Bill nach Atlanta, Georgia, ging, wo er Mitglied der Crossroad Follies wurde. Dann gründete er mit Cleo Davis (vcl, g) und Art Wooten (fiddle) seine erste eigene Band, die er Bill Monroe & His Blue Grass Boys nannte. Später stiess in Asheville, North Carolina, John Miller (jug) dazu. Er wurde später durch Amos Garin (b) ersetzt.


1939 wurde die Band in die Grand Ole Opry aufgenommen. Anfang der 1940er Jahre begannen Monroe und seine Band eine ganze Reihe von Songs einzuspielen. Die Besetzung der Blue Grass Boys wechselte im Laufe der Zeit immer wieder. Das klassische Lineup entstand 1945, als Monroe die beiden jungen Musiker Lester Flatt (g, vcl) und Earl Scruggs (banjo) engagierte.


Flatt und Scruggs blieben bis 1948, ehe sie das Duo Flatt & Scruggs gründeten und selber erfolgreiche Bluegrass-Musiker wurden. Mit Scruggs und Flatt hatte Monroe 1946 auch seinen berühmtesten Song, "Blue Moon Of Kentucky", zusammen mit "Goodbye Old Pal" (Columbia, 1946) erstmals eingespielt.


Als Elvis Presley im Sommer 1954 den selben Titel als B-Seite seiner ersten Single "That's All Right Mama" herausbrachte, nahm auch Monroe den Song noch einmal auf. Das Intro wurde wie beim Original langsam gespielt, doch für den Rest der Nummer legte die Band von Bill Monroe ein ähnliches Tempo hin, wie Presley. Mit Gordon Terry, Red Taylor und Charlie Cline waren gleich drei Fiddle-Spieler im Einsatz.


1951 liess sich Monroe in Bean Blossom im Brown County im Bundesstaat Indiana nieder, wo er eine Art Country-Zentrum errichtete. Bis Mitte der 1950er Jahre erschienen von den Blue Grass Boys rund 50 Schellack-Schallplatten, danach bis Mitte der 1970er Jahre weitere rund 25 Vinyl-Singles oder -EPs. Dazu kamen knapp zwei Dutzend Alben.


Unter Bill Monroes eigenem Namen erschienen dazu je 30 weitere Alben und Singles/EPs. Die erste LP hiess "Knee Deep In Blue Grass" (Decca, 1958). Das zweite Album "I Saw The Light" (Decca, 1959) war Monroes erstes Gospel-Album. Mit "I'll Meet You In Church Sunday Morning" (Decca, 1964) und "A Voice From On High" (Decca, 1969) folgten zwei weitere Gospel-LPs.


Letztere bestand aus Songs, die Monroe zwischen 1950 und 1955 eingespielt hatte. Auch das vierte Gospel-Album "Road Of Life" (MCA, 1974) bestand aus Tracks, die zuvor, nämlich zwischen 1957 bis 1970 aufgenommen worden waren. Auch "The Great Bill Monroe" (Harmony, 1961), die dritte LP, die von Monroe überhaupt auf den Markt gekommen war, enthielt Tracks aus früherer Zeit (1945-1948).


"My All Time Country Favorites" (Decca, 1962) enthielt bis zu diesem Zeitpunk unveröffentlichtes Material aus den Jahren 1950 bis 1958. Auch die nach einer Pause von vier Jahren veröffentlichte LP "The High Lonesome Sound" (Decca, 1966) bestand grösstenteils aus Material aus den 1950er Jahren. Bei "Bill Monroe und Charlie Monroe" (Decca, 1969) handelte es sich nicht um gemeinsame Aufnahmen, sondern solche der Brüder jeweils mit ihren eigenen Bands.


Anfang/Mitte der 1970er Jahre wechselte er von "Decca" zu "MCA", wo er auf "Bill And James Monroe" (1973) erstmals seinen Sohn James (b, g) herausstellte, der zu jener Zeit mit den Midnight Ramblers seine eigene Band gründete. Später kam mit "Together Again" (MCA, 1978) ein zweites Album von Vater und Sohn auf den Markt, das Musik deren beiden Bands enthielt.


Auf "And Friends" (MCA, 1984), einem der vielen Alben für dieses Label, waren als Gäste die Oak Ridge Boys, Willie Nelson, Ricky Scaggs, Barbara Mandrell, Johnny Cash, Emmylou Harris, Mel Tillis und Waylon Jennings zu hören. Auf "Smithsonian Folkways" kamen 1993 die beiden Live-Alben "Off The Record, Vol. 1: Live Recordings 1956-1969" und "Off The Record, Vol. 2: Live Duet Recordings 1963-1980) heraus. Letztere enthält Duos mit Doc Watson.


Frühe Aufnahmen von Bill Monroe aus der Zeit von 1940/41 sowie solche mit seinem Brüdern von noch früher wurden später unter dem Titel "The Essential Bill Monroe And The Monroe Brothers" (RCA, 1997) zugänglich gemacht. Weitere Aufnahmen in den 1940er Jahren enthielten die Compilations "The Early Years 1945-1949" (Vanguard, 1998) und "16 Gems" (Columbia, 1996).


Alternate Takes der "Columbia"-CD waren zuvor als "The Essential Bill Monroe, 1945-1949" (Columbia, 1992) auf den Markt gebracht worden. Von den Blue Grass Boys erschienen an die 30 Compilations. Einen tiefen Einblick in die Musik von Bill Monroe gaben die drei 4-CD Boxes "Bluegrass 1950-58" (Bear Family, 1989), "Bluegrass 1959-69" (Bear Family, 1991) und "Bluegrass 1970-79" (Bear Family, 1994).


Zeitlich noch umfassender ist die 4-CD-Box "The Music Of Bill Monroe, 1936-1994" (MCA, 1994). "Blue Moon Of Kentucky 1936-1949" (Bear Family, 2002) umfasste sechs CD. Dazu kamen weitere, sich jeweils überschneidende Boxsets. Er trat bis 1995 in der Ole Opry auf. Im April 1996 erlitt er einen Herzanfall. Bill Monroe starb am 9. September 1996, kurz vor seinem 85. Geburtstag, in Springfield, Tennessee. 10/23


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