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Billy Lee Riley

Amerikanischer Country- und Rockabilly-Singer/Songwriter und Musiker, geboren am 5. Oktober 1933, in Pocahontas, Arkansas. Mit sieben Jahren lernte er Mundharmonika spielte. In seiner Kindheit in Osceola und Forrest City arbeitete er auf den Baumwollfeldern. Als Jugendlicher begann Riley Gitarre zu spielen.



Neben der ländlichen Country-Musik wurde Riley stark vom Blues der meist schwarzen Feldarbeiter beeinflusst. Im Alter von zehn Jahren gab Riley die Schule auf, um ganz auf den Feldern zu arbeiten. Fünf Jahre später meldete er sich freiwillig zur US Army, wo er während seines Militärdienstes seine erste Band gründete, die vornehmlich alte Hillbilly-Musik, die Vorform des Country, spielte.

 

Als Riley 1953 aus der Armee entlassen wurde, zog er nach nach Memphis, Tennessee. Bereits in Jonesboro hatte er in einer Country-Band namens C.D. Tennyson & His Happy Valley Boys gespielt. In Memphis knüpfte er Kontakt zu Jack Clement, mit dem er Mitglied in Slim Wallaces Gruppe wurde. Tagsüber arbeitete Riley als Lastwagenfahrer, während er abends in Bars und Kneipen auftrat.

 

Als Slim Wallace 1956 das Plattenlabel "Fernwood Records" gründete, erhielt Riley die Chance, zusammen mit Johnny Bernero am Schlagzeug eine Demoaufnahme seines Titels "Trouble Bound" aufzunehmen. Jack Clement brachte die Aufnahmen zu Sam Phillips, dem Besitzer von "Sun Records". Das Label hatte bereits erfolgreiche Musiker wie Elvis Presley, Carl Perkins und Johnny Cash unter Vertrag.

 

Phillips nahm auch Riley unter Vertrag. Zusammen mit seiner eigenen Band, zu der später auch der bis dahin unbekannte Pianist Jerry Lee Lewis gehörte, spielte er im Sun Studio seine erste Single "Rock With Me Baby/Trouble Bound" (Sun, 1956) ein, die floppte. Riley spielte für das Label zwei weitere Singles ein, von denen die zweite – "Red Hot/Pearly Lee" (Sun, 1957) – ein Erfolg zu werden schien.

 

Doch Sam Phillips konzentrierte seine Werbebemühungen in jener Zeit voll auf Jerry Lee Lewis, der inzwischen unter seinem eigenen Namen zu einem Superstar heranwuchs. In der Band von Riley war Lewis inzwischen durch Jimmy Wilson und Charlie Rich ersetzt worden. Riley wirkte auf vielen klassischen "Sun"-Aufnahmen als Sessionmusiker mit.

 

Dazu brachte er bis 1959, teilweise auch für andere Labels, weitere Singles unter seinem Namen heraus. 1959 verliess er "Sun" und gründete sein eigenes Label "Rita", das mit Harold Dormans "Mountain of Love" 1960 einen Hit hatte. 1962 zog Riley nach Los Angeles, wo er mit "Harmonica And The Blues" (Crown, 1962) eine erste LP herausbringen konnte und für "Mercury Records" Aufnahmen machte.

 

Weitere Alben neben mehreren Singles waren "Big Harmonica Special" (Mercury, 1964), "Harmonica Beatlemania" (Mercury, 1964) und "Whisky A Go Go Presents Billy Lee Riley" (Mercury, 1965). Auf diesen LPs zeigte sich Riley als Mundharmonikaspieler, der auf seinem Instrument aktuelle Hits interpretierte.

 

In den 1960er Jahren wurde Riley dank seines Mundharmonika-Spiels ein gefragter Begleit- und Studiomusiker. Er gab bei "GNP Crescendo" und "Mojo" neben Singles drei weitere Alben heraus. Während des Rockabilly-Revivals nach Elvis Presleys Tod wurde Riley als Rockabilly-Musiker wiederentdeckt und fortan als lebende Rockabilly-Legende verehrt.

 

1977 erschienen bei "Charly Records" zwei Compilations mit Material aus der Zeit bei "Sun Records": "Sun: The Roots Of Rock: Volume 8: Sun Rocks" enthielt Titel von Billy Riley, Warren Smith und Sonny Burgess, während "The Legendary Sun Performers" nur aus Songs von Riley bestand. Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre besann sich Riley auf den Blues zurück. Bob Dylan holte ihn 1992 auf die Bühne zurück.

 

Mit "Blue Collar Blues" (Hightone, 1992) und "Hot Damn!" (Capricorn, 1997) erschienen von Riley in den 1990er Jahren auch zwei Blues-Alben, von denen das zweite für einen Grammy nonmiert wurde. Riley starb am 2. August 2009 im Alter von 75 Jahren in Jonesboro, Arkansas, an Krebs.


Am 30. August 2009 fand in Newport, Arkansas, ein Tribute-Konzert zu Ehren Rileys statt, bei dem Rockabilly-Stars wie Sonny Burgess & The Pacers, W.S. Holland, Ace Cannon, Carl Mann, Larry Donn, Dale Hawkins und Rileys ehemaliger Schlagzeuger Jimmy Van Eaton auftraten.

 

Von Billy Lee Riley erschienen im Laufe der Jahre weitere Compilations, wobei die Doppel-CD "Classic Recordings, 1956-1960" (Bear Family, 1990) und die Triple-CD "Rockin' With Riley" (Charly, 1992) die umfangreichsten Sammlungen darstellten. Die Doppel-CD "The Outtakes" (Bear Family, 2010) enthielt Outtakes von Songs, die bei "Sun" erschienen waren. Auch die meisten anderen Compilations enthielten vor allem Songs aus der "Sun"-Zeit.                                                                          01/24

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