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Billy Paul

Amerikanischer Jazz-, Soul-und R&B-Sänger, geboren am 1. Dezember 1934 in Philadelphia, Pennsylvania, als Paul Williams. Mit 11 Jahren hatte er erste Auftritte als Sänger bei der lokalen Radiostation WPEN. Im Alter von 16 Jahren trat er am selben Abend wie Charlie Parker im "Harlem"-Club in Philadelphia auf.



Er änderte seinen Namen in Billy Paul, um Verwechselungen mit dem Songwriter Paul Williams und dem Saxophonisten Paul "Hucklebuck" Williams zu vermeiden. Es folgten Auftritte im "Apollo" in Harlem, NYC, und 1952 die Session für seine erste Schellack-Schallplatte "Why Am I/That's Why I Dream" (Jubilee, 1952) mit Tadd Dameron (p) und Jackie Davis (org) als Begleiter.

 

Begleitet vom Buddy Lucas Orchestra war "You Didn't Know/The Stars Are Mine" (Jubilee, 1952) eine zweite Aufnahme, die wie die erste nicht in die Charts gelangte. 1957 war er mit Elvis Presley und Gary Crosby, dem Sohn von Bing Crosby, bei der US-Army in Deutschland stationiert. Paul und Crosby gründeten dort die Jazz Blues Symphony Band.

 

Elvis wollte nicht mitmachen, aber der Pianist Cedar Walton und der Saxophonist Eddie Harris schlossen sich der Gruppe an. Die Band ging in Deutschland auf Tournee. Nach seiner Armeezeit gründete er mit Sam Dockery (p) und Buster Williams (b) ein Trio und begann Singles zu veröffentlichen. Bis Anfang der 1970er Jahre kam keine in die Charts.

 

Er war kurze Zeit Mitglied von Harold Melvin & The Blue Notes, ging ein halbes Jahre zu The Flamingos und machte die Bekanntschaft mit Marvin Gaye, der damals bei The Moonglows sang. Dann lernte er Kenny Gamble kennen, der mit Leon Huff später ein bekanntes Songschreiber- und Produktionsteam des Philly Soul wurde.

 

Gamble bot ihm an, sein bereits eingespieltes, erstes Album auf seinem neuen Label zu veröffentlichen. Es erschien unter dem Titel "Feelin' Good at the Cadillac Club" (Gamble, 1968) war eine Sammlung von Jazz-Covers, war aber mitsamt einer ausgekoppelten Single kein Erfolg.

 

Seine zweite LP "Ebony Woman" (Neptune, 1970) erschien auf einem Label von Gamble & Huff und schaffte es unter die Top-15 der R&B-Charts sowie knapp in die Billboard 200. Mit weiteren Singles blieb Paul vorerst erfolglos. Auch sein drittes Album "Going East" (Philadelphia International, 1971) kam auf einem Label von Gamble & Huff heraus.

 

Mit Platz 42 bei den R&-Alben schnitt es schlechter ab als der Zweitling und kam ebenfalls knapp in die Billboard 200. Mit dem Album "360 Degrees of Billy Paul" (Philadelphia International, 1972) gelang Billy Paul der Durchbruch. Das Album enthielt mit "Me and Mrs. Jones" einen Nummer-1-Hit sowohl bei den Billboard Hot 100 als auch bei den R&B-Singles.

 

Die Single verkaufte sich zwei Millionen Mal und brachte Paul einen Grammy ein. Auch in anderen Ländern stand die Single hoch in den Charts. Der Song wurde seither dutzendfach von anderen Sängern und Sängerinnen gecovert. Das Album stand ebenfalls auf Platz 1 der R&B-Charts, dazu auf Platz 17 der Billboard 200.

 

Billy Paul veröffentlichte bis 1980 viele weitere Singles und sieben weitere Alben für "Philadelphia International", ohne je den Erfolg von "Me and Mrs. Jones" wiederholen zu können. Die meisten dieser Alben tauchten zwar in beiden wichtigen Charts auf, ebenso einige wenige der Singles.

 

Zudem enthielt "Am I Black Enough for You?" (1973), seine Single nach "Me and Mrs. Jones" eine politische Botschaft in Sachen Black Panther-Bewegung, die bei den Mainstream-Radiostationen nicht gut ankam. Sein letztes Album für das Label war die Doppel-LP-Compilation "Best of Billy Paul" (1979) mit vier bislang noch nie veröffentlichten Songs.

 

Im Laufe der Jahre erschienen viele weitere Compilation seiner Zeit bei diesem Label. "Lately" (Total Experience, 1985) und "Wide Open" (Ichiban, 1988) waren zwei Alben für andere Labels. 1989 zog sich Billy Paul vom Musikbusiness zurück, trat später gleichwohl wieder auf und veröffentlichte mit "Live World Tour 1999–2000" (PhillySounds. 2000) Liveaufnahmen auf seinem eigenen Label. Billy Paul starb am 24. April 2016 im Alter von 81 Jahren in Blackwood, New Jersey.              


Sein Produktions- und Songschreiberteam Gamble & Huff besass in ihrer Blütezeit neben dem 1971 gegründeten Hauptlabel "Philadelphia International Records" auch andere Labels wie "Gamble", "Golden Fleece", "Phillybusters", "Thunder" und "TSOP". Ihre wichtigsten "Kunden" waren neben Billy Paul The O’Jays, The Three Degrees, MFSB, Harold Melvin & The Blue Notes, Teddy Pendergrass, Lou Rawls, Archie Bell & The Drells und andere.


Gamble & Huff arbeiteten auch mit The Ebonys, The Intruders, McFadden & Whitehead, Dee Dee Sharp, Nancy Wilson, Shirley Jones & The Jones Girls, Third World, The Jacksons, Patti Labelle, Phyllis Hyman, The Soul Survivors, Wilson Pickett, Dusty Springfield, The Sweet Inspirations, Jerry Butler, Dee Dee Warwick und vielen anderen, die teilweise ebenfalls auf diesen Labels Aufnahmen herausbringen konnten.                                                         10/24

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Oliver Sain

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