Jamaikanischer Reggae-Sänger, Musiker und Songschreiber, geboren am 12. Februar 1950 in Westmoreland als Jarrett Lloyd Vincent. Er nannte sich auch Jarrett Tomlinson, Jarrett Vincent, Lloyd Vincent, J. L. Vincent, Bim Shieman oder Lloyd Tomlinson. Erste Aufnahmen kamen 1975 in Form von neun 7"-Singles heraus. Diese erschienen bei diversen Labels.
Im Gegensatz zu anderen Reggae-Sängern, die für Produzenten tätig waren, mietete Sherman selber Studiozeit, engagierte einen Produzenten und eine Begleitband und gab seine Songs auf eigenen oder fremden Labels heraus. Oftmals verwendete er den gleichen Rhythmus-Basistrack zweimal und machte daraus zwei verschiedene Songs.
Erstmals ausserhalb seiner Heimat bekannt wurde Sherman 1978, als der in England lebende Sound System-Betreiber Llyod Coxsone acht auf den Labels "Scorpio" und "Red Sea" erschienenen Singles sowie zwei weitere Tracks zur Compilation "Love Forever"(Tribes Man, 1978) zusammenfasste.
Im selben Jahr erschien mit "Lovers Leap Showcase" (Scorpio, 1978) eine zweite Compilation mit Sherman-Songs. Für die Split-LP "Bim Sherman Meets Horace Andy And U Black: In A Rub-A-Dub Style" (Yard International, 1980) steuerte er eine LP-Seite bei. Gegen Ende der 1970er Jahre liess er sich in London nieder.
Dort wurde er ein Teil der Reggae/Post Punk-Bewegung, die sich um den Produzenten Adrian Sherwood und dessen "On-U Sound"-Label scharte. Sherman wurde Mitglied mehrerer Gruppen wie New Age Steppers, Singers & Players, Dub Syndicate oder Justice League of Zion. Bim Sherman konnte auch weitere eigene Aufnahmen veröffentlichten.
Neben mehreren Singles und EPs war "Across The Red Sea" (On-U Sound, 1982) ein weiteres Album, das einzige für dieses Label. Dennoch blieb Sherman weiter mit Sherwood verbunden. Sherman war Besitzer des von "On-U-Sound" geförderten, eigenen Labels "Century Records".
Dort erschienen die nächsten beiden Sherman-Alben "Danger" und "Century" (beide 1984). Die zweite LP kamen unter dem Bandnamen Bim Sherman & The Voluntary heraus. Auf "Haunting Ground" ( RDL, 1986) liess sich Sherman von den Bands The Roots Radics, Dub Syndicate und The Voluntary begleiten.
Bis zu seinem Tod am 17. November 2000 erschienen von Sherman 15 weitere Alben. Insgesamt veröffentlichte Bim Sherman über 50 Singles oder EPs. Dazu kamen fast ein Dutzend Compilations. 04/24