Jamaikanische Reggae-Vokalgruppe gegründet 1972 im Waterhouse-Viertel von Kingston von Ervin "Don Carlos" Spencer, Rudolph "Garth" Dennis und Derrick "Duckie" Simpson. Weil die Gruppe vorerst keinen Schallplattenvertrag kam, verliessen Spencer und Dennis Black Uhuru. Spencer versuchte es solo, Dennis schloss sich den Wailing Souls an.
Simpson engagierte Errol "Tarzan" Wilson und später Michael Rose, dessen hohe Stimme später zum einem der Markenzeichen der Band wurde. Einen Glücksgriff tat Simpson auch mit der Verpflichtung des damals noch völlig unbekannten Rhythmus-Gespanns Sly Dunbar (dm) und Robbie Shakespeare (e-b).
Mit weiteren Musikern spielte Black Uhuru das Debutalbum "Love Crisis" (Third World, 1977) ein. Später wurden die Stücke neu abgemischt, mit weiteren Instrumental-Spuren ergänzt und unter dem Titel "Black Sound Of Freedom" (Greensleeves, 1981) veröffentlicht. Diese Version diente auch für die Dub-Version "Uhuru In Dub" (CSA, 1982).
Die zweite LP hiess "Showcase" (Taxi, 1979) und enthielt sechs Songs von Singles in je über sechsminütigen Versionen. Errol "Tarzan" Wilson hatte die Band inzwischen verlassen. Mit der Verpflichtung von Sandra "Puma" Jones, einer US-Amerikanerin mit Hochschulabschluss und Erfahrungen als Mitglied von Mama Africa, sowie dem Wechsel zum "Island"-Label von Chris Blackwell, begann für Black Uhuru die erfolgreichste Zeit.
Mit Sly And Robbie als vollwertige Mitglieder spielte die Gruppe für "Island" Alben wie "Sinsemilla" (1980), "Red" (1981), "Chill Out" (1982), "Tear It Up - Live" (1982) und "Anthem" (1984) ein. Dazu erschienen auf "The Dub Factor" (1983) Dub-Versionen einzelner Songs von "Red" und "Chill Out".
"Regggae Greats: Black Uhuru" (1985) und die Doppel-CD "Liberation - The Island Anthology" (1993) waren später zwei Compilation dieser Zeit bei "Island". Das Album "Anthem" war der Höhepunkt für die Gruppe gewesen, denn dafür bekam sie als erste Reggae-Gruppe überhaupt einen Grammy. Doch von diesem Zeitpunkt an plagten personelle Wechsel Black Uhuru.
Als erster kehrte Michael Rose Black Uhuru den Rücken, um eine Solokarriere einzuschlagen. Er wurde durch Junior Reid ersetzt, der allerdings wegen Visa-Problemen nicht auf Tournee gehen konnte. Dann erkrankte Puma Jones an Krebs. Sie starb am 28. Januar 1990.
Bis zu diesem Zeitpunkt waren mit "Brutal" und "Brutal Dub" (beide Real Authentic Sound, 1986), der entsprechenden Dubversion, nur noch wenige Schallplatten erschienen. Beide "Brutal"-Alben wurden später auf einer Doppel CD (Real Authentic Sound, 2004) wieder veröffentlicht.
"Positive" und "Positive Dub "(beide Real Authentic Sound, 1987) war ein Album bzw. die Dub-Version vom gleichen Lineup mit Olafunke für Puma Jones und ohne Sly & Robbie. Danach stellte Derrick "Duckie" Simpson eine neue Version von Black Uhuru auf die Beine, indem er die Mitgründer Ervin "Don Carlos" Spencer und Rudolph "Garth" Dennis rekrutierte.
Das Ur-Trio, das nach der Gründung keine Alben eingespielt hatte, legte mit "Now" (Mesa, 1990), "Iron Storm" (Mesa, 1991), "Mystical Truth" (Mesa, 1993) und "Strongg" (Mesa, 1994) vier Alben vor. Dazu kamen die entsprechenden Dub-Versionen sowie Live-Mitschnitte des aktuellen Lineups oder solche früherer Besetzungen.
Ende der 1990er Jahre gestaltete Derrick "Duckie" Simpson die Gruppe erneut um und holte Jenifah Nyah und Andrew Bees zu Black Uhuru. Mit ihnen enstanden die nächsten Alben "Unification" (Five Star General, 1998), "Dynasty" (RAS, 2001) und "As the World Turns" (Black Uhuru, 2018).
Mit Dylan's Dharma, Andrew Bees & King Hopeton als Gäste spielte Black Uhuru "New Day" (Law, 2022) ein. Bisher erschienen über 100 Singles und weit über 30 Alben inklusive Liveaufnahmen von früheren Auftritten Das Schaffen der Band wurde auf mehreren Compilations dargestellt. 04/24