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Blind Lemon Jefferson

Amerikanischer Bluesgitarrist und Sänger, geboren am 24. September 1893 in Coutchman, Texas. Lange wurde 1897 als Geburtsjahr vermutet. Nachforschungen von Bruce Roberts 1996 ergaben, dass er bereits im September 1893 als siebtes Kind einer Farmerfamilie auf die Welt gekommen war.


Er war entweder von Geburt an praktisch blind oder erblindete in frühester Jugend. Es wird vermutet, dass Jefferson trotzdem eine rudimentäre Sehfähigkeit besass. Als Indizien dafür werden seine Brille, seine kurzfristige Tätigkeit als Wrestler sowie die Tatsache, dass er unterwegs meist eine Schusswaffe trug, gewertet.


Als seine Familie während seiner frühen Jugend in die Gemeinde der Shiloh Primitive Baptist Church in Kirvin, Texas eintrat, begann er zu singen und Gitarre zu erlernen, um dort und in anderen Gemeinden zu spielen. Mit zunehmender Sicherheit auf dem Instrument spielte er auch in umliegenden Orten und bei Festen auf, die einzige Möglichkeit für ihn als Blinden, etwas Geld zu verdienen.


1912 zog Jefferson nach Dallas, wo er als Strassenmusiker arbeitete und bei Picknicks und Partys aufspielte. In Dallas lernte er Leadbelly kennen, der ihn längere Zeit auf der Gitarre, der Mandoline sowie auf dem Akkordeon begleitete und ihm später das Stück "Blind Lemon Blues" widmete. 1918 zerbrach die Partnerschaft, als Leadbelly wegen Mordes ins Gefängnis kam.


Während seiner Reisen durch die Lokale der Rotlichtbezirke in den grösseren Städten der Bundesstaaten Oklahoma, Louisiana, Mississippi und bis an die Ostküste der USA wurde er manchmal von jungen Musikern begleitet, die ihm auch als Führer dienten, unter anderem von Josh White, Aaron T-Bone Walker und anderen.


Ab 1923 hatte die Plattenfirma "Paramount Records" erstmals in ihrer Firmengeschichte einigen Erfolg durch ihre sogenannte Race Series, eine Schallplattenreihe mit Aufnahmen schwarzer Künstler für ein schwarzes Publikum. 1925 gelang es "Paramount", mit dem Schallplattenhändler R.T. Ashford aus Dallas einen Vertriebs-Vertrag abzuschliessen.


Dieser schlug "Paramount" vor, auch einen lokal in Dallas bekannten Musiker in ihr Portfolio aufzunehmen. Das Label gab diesem Wunsch nach und machte im März 1926 erstmals Aufnahmen mit Blind Lemon Jefferson. Dabei entstanden die Titel "Booster Blues" und "Dry Southern Blues", die auf einer Schellack-Schallplatte veröffentlicht wurden.


Diese wurde ein Hit, so dass Blind Lemon Jefferson bis 1929 rund 80 weitere Titel für "Paramount" einspielten konnte. Zwei der Schallplatten erschienen 1928 unter dem Pseudonym Deacon L. J. Bates zuerst bei "Paramount" und dann bei "Herwin". Am 14. und 15. März stand Jefferson für "Okeh" in Atlanta, Georgia, im Studio, wo insgesamt acht Titel aufgenommen wurden. Zwei davon wurden auf einer Schellack-Schallplatte heraus gebracht.


Blind Lemon Jefferson starb am 19. Dezember 1929 vermutlich an einem Herzschlag während eines Schneesturms auf den Strassen von Chicago. Er wurde als einer der ersten Repräsentanten des klassischen Blues und als einer der besten Folk-Blues Sänger der 1920er Jahre betrachtet. Sein Werk wurde ab Anfang der 1950er Jahre, mit dem Aufkommen der Vinyl-Schallplatten auf unzähligen Compilations dargestellt.


Eine der umfassendsten Werkschauen war die Serie "Complete Recorded Works In Chronological Order" (Document, 1991). Die vier CD waren "Volume 1 (1925-1926)", "Volume 2 (1927)", "Volume 3 (1928)" und "Volume 4 (1929)". Vier CD umfasste auch "The Complete 94 Classic Sides Remastered" (JSP, 2003). "Texas Blues" (Complete Blues The Works, 2007) war 5 CD stark. Der Grossteil von CD 5 bestand aus Titeln von Oak Cliff T-Bone, Willie Reed und Little Hat Jones. 08/23

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