Bob Andy

Jamaikanischer Rocksteady- und Reggae-Sänger, geboren am 28. Oktober 1944 in Kingston, als Keith Anderson. Er wuchs bei seiner Grossmutter, bei Adoptiveltern und in einem Heim auf. Im Heim lernte er Klavier zu spielen. Dazu wurde er Mitglied im Kingston Parish Church Choir.

 

Er lernte Tyrone Evans kennen und gründete mit ihm und weiteren Sängern die Rocksteady-Vokalgruppe The Binders, die sich in The Paragons umbenannte und eine erfolgreiche, langlebige Gruppe wurde. Bob Andy verliess die Gruppe allerdings, als John Holt dazu stiess und den Leadgesang übernahm.

Andy hatte ab 1967 mehrere Hits und schrieb auch für Ken Boothe oder Marcia Griffiths mehrere erfolgreiche Songs. Ab Ende der 1960er Jahren tat er sich mit Marcia Griffiths zum Duo Bob & Marcia zusammen, von dem damals und später mehrere Alben, fast 50 Singles und einige Compilations erschienen.

 

Mit "Young, Gifted and Black" hatte das Duo 1969 einen Hit, der für eine in England veröffentlichte Version mit Streicherklängen unterlegt wurde. Danach ging's als Opener für Elton John und Gilbert O'Sullivan auf Tournee, wobei die Einnahmen vollumfänglich in die Taschen ihres Produzenten Harry J flossen.

 

Später löste sich das Duo auf, als sich Griffiths den I Threes, einer Vokalgruppe im Umfeld von Bob Marley & The Wailers anschloss. Bob Andy setzte seine Solokarriere fort und veröffentlichte, mit einer Pause zwischen 1978 und 1983, bis in die 2000er Jahre Aufnahmen. Gesamthaft kamen unter seinem Namen rund ein halbes Dutzend Alben, rund 100 Singles und einige Compilations zusammen.

 

Dazu war er auch in anderen Chargen tätig. Er war A&R-Manager des Labels "Tropical Soundtracs" und versuchte eine Copyright-Organisation für karibische Musik zu etablieren. Er versuchte sich als Theater- und Film-Schauspieler. 1987 wurde er  A&R- und Promotionleiter für das Label "Tuff Gong". Bob Andy starb am 27. März 2020 im Alter von 75 Jahren in Kingston.                                                                    04/24