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Bobby Bland

Amerikanischer R&B- und Blues-Sänger, geboren am 27. Januar 1930 in Rosemark, Tennessee, als Robert Calvin Brooks. Er nannte sich Bobby Bland, in Anlehnung an seinen Stiefvater Leroy Bridgeforth, der Leroy Bland genannt wurde. Im Alter von 17 Jahren zog er mit seiner Mutter nach Memphis, wo er in den Lokalen an der Beale Street in einen Kreis von jungen, damals noch unbekannten Musikern wie B.B. King, Rosco Gordon, Junior Parker und Johnny Ace geriet.


Teilweise auf Empfehlung von Ike Turner nahm er zwischen 1950 und 1952 für "Modern Records" und "Chess Records" einige Singles auf, die jedoch unbemerkt blieben. Bevor er in die Armee eingezogen wurde, wechselte er zu "Duke Records". Während der Militärdienstzeit trat er mit der Band des Sängers Eddie Fisher auf. Zurück in Memphis unterschrieb er erneut 1955 bei "Duke Records".


Er wurde als Mitglied von Junior Parkers Blues Consolidated-Revue Teil des so genannten "Chitlin' Circuit". Damit wurden jene farbigen Musiker und Bands bezeichnet, die sich im Osten und Süden der USA auf Tournee befanden und dabei nur in Clubs auftreten konnten, in denen Farbige verkehren durften.


Zu den wichtigsten Clubs des "Chitlin’ Circuit" gehörten der "Cotton Club" in New York City, das "Apollo Theater" in Harlem, das "Victory Grill" in Austin, das "Howard Theatre" in Washington, das "Uptown Theatre" in Philadelphia, das "Royal Theatre" in Baltimore und "The Fox Theatre" in Detroit. Zugleich machte er weitere eigene Aufnahmen mit dem Bandleader Bill Harvey und dem Arrangeur Joe Scott, oftmals auch begleitet von Wayne Bennett (g).


Mit "Farther Up the Road" (Duke, 1957) hatte er seine erste Nummer-1 bei den R&B-Singles. Der Song, der später auch von Eric Clapton, Roy Buchanan, Lonnie Mack, Magic Sam, Mike Bloomfield, Robin Trower Lucky Peterson, Johnny Copeland, Gary Moore, Mick Hucknall, Steve Miller, Johnny Winter und anderen gecovert wurde, erreichte auch Platz 43 der Billboard Hot 100-Singles.


Mit "I Pity the Fool" (Duke, 1961) und "That's The Way Love Is" (Duke, 1963) hatte Bland neben vielen Top-10-Hits zwei weitere R&B-Nummer-1-Singles. Ein Grossteil der Singles fand auch den Weg in die allgemeine US-Singlecharts. Seine am besten klassierte Single in den Billboard Hot 100 war "Ain't Nothing You Can Do" (Duke, 1964) auf Rang 20.


Damals belegten die Beatles mit fünf Singles geschlossen die ersten fünf Plätze der US-Singlecharts. 1968 musste er aus finanziellen Gründen seine Touringband auflösten. Er verfiel in Depresssionen bzw. dem Alkohol, bekam seine Sucht aber 1971 wieder in Griff. 1973 wurde "Duke Records", wo Bland 20 Jahre lang unter Vertrag stand, an "ABC" verkauft.


Bobby Bland wurde mitübernommen und hatte erneut einige kleine Singlehits, darunter auch "Ain't No Love In The Heart Of The City" (ABC Dunhill, 1974). Dieser Song wurde später vor allem durch Whitesnake bekannt. Vorher hatten schon die Allman Brothers, Mick Abrahams, Long John Baldry, Maggie Bell, Chris Farlowe und anderen diesen Song gecovert.


Jay-Z sampelte das Stück für seinen Song "Where's The Love", der auf dem Album "The Blueprint" (Def Jam und Roc-A-Fella, 2001) zu hören ist. Später wurde die Jay-Z-Version auch für den Soundtrack zum Film "American Gangster" (2007) und für einen Chrysler-Werbespot (2011) verwendet. Bland welchselte später zu "MCA" und dann zu "Malaco". Im Laufe der Jahre wurden die Chartserfolge dünner.


Seine letzte chartsplatziere Single hatte Bland mit "Members Only" (Malaco, 1985). Die Single landete auf Platz 54 der R&B-Charts. Neben vielen Singles erschienen von Bland auch eine ganze Reihe von Alben. Die ersten drei hiessen "Two Steps From The Blues" (Duke 1961), "Here's the Man!" ((Duke, 1962) und "Call On Me" (Duke, 1963).


Seine vierte LP hiess "Bobby 'Blue' Bland And Johnny 'Guitar' Watson" (Crown, 1963) und war ein gemeinsames Werk mit dem Gitarristen Johnny "Guitar" Watson. "Together For The First Time... Live" (MCA, 1974) und "Together Again... Live" (ABC, 1976) hiessen zwei gemeinsame Alben mit B.B. King, seinem Kollegen von der Beale Street-Gang in Memphis.


Insgesamt erschienen von Bobby Bland an die 30 Alben, dazu über 50 Compilations. Im Jahre 1992 wurde er in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Van Morrison sang mehrere seiner Songs, trat mit Bland bei Konzerten auf und spielte mit "Tupelo Honey" einen gemeinsamen Song ein, der nur auf der Compilation "The Best Of Van Morrison Volume 3" (Manhattan, 2007) auf Schallplatte erschien.


"Tribute To Bobby" (Simply Red.com, 2008) hiess kurz danach eine Tribute-CD von Simply Red-Sänger Mick Hucknall. Bobby Bland blieb trotz jahrelangen gesundheitlichen Beschwerden bis zuletzt aktiv. Am 23. Juni 2013 starb er 83-jährig in Germantown, Tennessee, einem Vorort von Memphis. 11/23

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