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Bobby Bradford

Amerikanischer Trompeter, Kornettist, Komponist und Bandleader, geboren am 19. Juli 1934 in Cleveland, Mississippi. Er wuchs ab 12-jährig in Dallas, Texas, auf und trat zuerst in lokalen Bands zusammen mit Cedar Walton und David Newman auf.



1953 zog er nach Los Angeles, wo er mit Ornette Coleman und Eric Dolphy spielte. Obwohl Bradford zwischen 1961 und 1963 an Stelle von Don Cherry Mitglied der Coleman-Band war, entstanden erste Aufnahmen mit Ornette erst später für das Album "Science Fiction" (Columiba, 1971). Bradford war auf drei der acht Tracks zu hören.

 

Bei der selben Sessions entstand auch die später veröffentlichte Aufnahme "Broken Shadows" (Columbia, 1982). Auf diesem Album spielte Bradford in vier der acht Tracks. 1964 gründete er in Los Angeles mit dem Saxophonisten und Klarinettisten John Carter das New Art Jazz Ensemble.

 

Es war dies der Beginn einer jahrelangen Zusammenarbeit von Bradford und Carter, die auch in Duoaufnahmen und in Aufnahmen unter den Gruppennamen John Carter & Bobby Bradford Quartet, Bobby Bradford-John Carter Quintet und selbst im John Carter Quintet ihre Fortsetzung fand (siehe Bobby Bradford & John Carter).

 

Daneben kam Bradford auch ohne Carter zu vielen Aufnahmen. In den 1970er Jahren hielt er sich häufig in Europa auf. So war er am 9. Juli 1971 in London, um mit dem Spontaneous Music Ensemble von John Stevens ins Studio zu gehen. Das SME bestand an jenem Tag neben dem Leader aus Trevor Watts (as, ss), Bob Norden (tb), Ron Herman (b) und Julie Tippett (vcl).

 

Drei Tracks kamen auf der LP "Bobby Bradford With John Stevens And The Spontaneous Music Ensemble" (Freedom und Intercord, 1974) heraus. Die gesamten Aufnahmen dieser Sessions erschienen später auf den beiden amerikanischen LPs "Bobby Bradford With John Stevens And The Spontaneous Music Ensemble, Volume 1 und 2" (Nessa, 1980).

 

Im Quartett mit Stevens, Watts und Kent Carter (b) wurde 1973 auch "Love's Dream" (Emanem, 1975) eingespielt. Die LP erschien unter Bobby Bradfords Namen. Er war wie John Stevens Mitglied der englischen Grossformation Freebop.

 

Bradford war auch Gast der Gruppe Detail, die Stevens und der Norweger Frode Gjerstad (ts) mit wechselnden Musikern leiteten. Bradford und Gjerstadt arbeiteten in der Folge oftmals zusammen (siehe Bobby Bradford & Frode Gjerstad).

 

Neben den Gruppen und Aufnahmen mit John Carter, John Stevens und Frode Gjerstadt leitete Bobby Bradford auch einige eigene Ensemble. Eine Quintettaufnahme mit James Kousakis (as), Roberto Miranda (b) und Mark Dresser (b) sowie Sherman Ferguson (dm) trug den Titel "Lost In L.A." (Soul Note, 1984). Diese Formation taufe Bradford Mo'Tet.

 

"Purple Gums" (Asian Improv, 2003) und "Mo Betta Butta" (Asian Improv, 2007) hiessen Aufnahmen des Trios Bobby Bradford (co), Francis Wong (ts, fl) und William Roper (tuba, perc), das sich Purple Gums nannte. Ebenfalls im Trio, aber mit Tom Heasley (tuba) und Kenn Rosser (g, effects), entstand "Varistar" (Full Bleed, 2009).

 

"Midnight Pacific Airwaves" (Entropy, 2009) enthielt Aufnahmen einer Radiosession von 1977 mit James Newton (fl), Richard Rehwald (b) und John Goldsmith (dm). Zu diesen Aufnahmen kam eine Duo-Version des einen Stückes von 2003 mit Vinny Golia (cl). "Live in L.A." (Clean Feed, 2011) war eine Trioaufnahme mit Glenn Ferris (tb) und Mark Dresser (b). 

 

Eien ganze Reihe von Aufnahmen entstanden mit dem Saxophonisten Hafez Modirzadeh als Co-Leader. Mark Dresser (b) und Alex Cline (dm) waren Mitmusiker auf "Live At The Open Gate" (NoBusiness, 2016). Mit Ken Filiano (b) und Royal Hartigan (dm) an ihrer Seite folgte "Live At The Magic Triangle" (NoBusiness, 2017).

 

Roberto Miranda (b) und Vijay Anderson (dm) waren Begleiter auf "Live At The Blue Whale" (NoBusiness, 2018). Im Auftrag der "Baseball Reliquary" schrieb Bobby Bradford 2018 Musik im Gedenken an den berühmten Baseballspieler Jackie Robinson. Dafür holte er Vinny Golia (as, bcl, bars), Chuck Manning (ts), Bill Roper (tuba, euph, vcl), Don Preston (p, gong), Henry Franklin (b) und Tina Raymond (dm) dazu.

 

Die Aufnahmen mit dem Titel "Stealin' Home: A Jazz Tribute to Jackie Robinson" (The Baseball Reliquary, 2021) waren zuerst nur den Baseball Reliquary"-Mitgliedern zugänglich und wurden erst im Jahr darauf (Cryptogramophone, 2022) allgemein veröffentlicht.

 

Weitere Aufnahmen machte Bobby Bradford mit William Parker, David Murray, Vinny Golia, Nels Cline, John Rapson, Bob Thiele, Ed Sullivan, Jayne Cortez, Rich Halley, Kimara Dixon, Michael Vlatkovich, David Ornette Cherry, Michael McDaniel, Roberto Miranda's Home Music Ensemble und anderen.                                                                  11/24

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