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Bobby Byrd

Amerikanischer Sänger, Songwriter, Musiker, Bandleader, Talentscout und Produzent, geboren am 15. August 1934 in Toccoa, Georgia. Er sang zuerst im lokalen Kirchenchor, dann in den Gospelgruppen The Zioneers und The Gospel Starlighters bzw. The Starlighters. Byrd wollte aus den Starlighters eine R&B-Formation machen.



Um nicht mit der Kirche in Konflikt zu kommen, gründete er mit The Avons eine neue Gruppe. Ihr gehörten anfänglich Troy Collins, Doyle Oglesby, Sylvester Keels und Willie Johnson an. Als Avons-Mitglied Troy Collins 1954 tödlich verunglückte, wurde er von James Brown ersetzt. Byrd und Brown hatten sich 1952 bei einem Baseballspiel in einem Gefängnis getroffen, wo Brown eine Strafe wegen Raubes absass.


Byrd konnte erreichen, dass Brown vorzeitig entlassen wurde. James Brown wohnte bei den Eltern von Bobby Byrd und hatte mit den Ever Ready Gospel Singers eine eigene Gruppe, die jedoch keinen Vertrag erhielt. The Avons tauften sich in The Toccoa Band um. 1955 nannte sich die Gruppe zuerst The Flames, dann auf Anregung von Clint Brantley, dem Manager von Little Richard, The Famous Flames.


Nachdem Little Richard nach Los Angeles gezogen war, nahm Brantley die Famous Flames unter seine Fittiche und verschaffte ihnen einen Vertrag. Die Famous Flames hatten im Laufe der Jahre mehrere Singlehits und wurden immer mehr vom aufstrebenden Soul-Talents James Brown in den Hintergrund verdrängt.


Viele Aufnahmen kamen unter dem Bandnamen James Brown & The Famous Flames heraus. Die Flames waren nicht die Begleitgruppe von James Brown, sondern eine Gesangsgruppe. Andererseits veröffentlichte Brown viele Aufnahme unter seinem eigenen Namen, die er als Mitglied der Famous Flames realisiert hatte.

 

Eines der wichtigsten Tondokumente von der Zusammenarbeit von Brown mit den Flames war die millionenfach verkaufte LP "Live At The Apollo" (King, 1963), als die Flames in ihrem langlebigsten Lineup mit Brown, Byrd, Bobby Bennett und Lloyd Stallworth auftraten. Das Album schaffte es auf Platz 2 der Billboard 200.

 

Byrd blieb aber auch als Musiker, Songschreiber und Produzent mit James Brown verbunden. 1968 trennten sich die Wege von Bobby Byrd und James Brown, doch schon 1970 kehrte Byrd ins Umfeld von Brown zurück. Kurz nach der Wiedervereinigung schrieben Brown und Byrd gemeinsam den Song "Get Up (I Feel Like Being a) Sex Machine" (King, 1970), der zum Markenzeichen von James Brown wurde.

 

Die mit Browns neuer Begleitband The J.B.'s eingespielte Single stand damals auf Platz 2 der R&B-Singlecharts und auf Platz 15 der Billboard Hot 100. Byrd und Brown gründeten mit "People Records" 1971 ein eigenes Label. Darauf veröffentlichten sie Musik von anderen Gruppen und Künstlern, da Brown von "Polydor" unter Vertrag genommen worden war.


1973 beendeten Byrd und Brown ihre Zusammenarbeit endgültig im Streit. Brown geriet ohne Bobby Byrd zunehmend in finanzielle und künstlerische Schwierigkeiten. Trotzdem blieben Byrd und Brown zeitlebens in Kontakt und traten später wieder gemeinsam auf.


Neben seiner Arbeit mit James Brown veröffentlichte Bobby Byrd ab den 1960er Jahren bis Ende der 1970er Jahre regelmässig Singles mit eigenen Aufnahmen. Diese erschienen auf Labels wie "Federal", "Smash", "King", "ABC", "Brownstone" und anderen. Einige der Singles war kleine Hits.


Sein einziges Album damals war "I Need Help (Live On Stage)" (King, 1970), produziert von James Brown. Später wurden Single-Tracks von Byrd auf den Compilations "Hot Pants - I'm Coming, Coming, I'm Coming" (Polydor, 1989), "Bobby Byrd Got Soul" (Polydor, 1995) und "Funky Men" (Disky, 1997) zusammengefasst.

 

Mit "On The Move (I Can't Get Enough)" (Soulciety, 1993) legte Byrd kurz vor seinem Karrierenende 1996 endlich auch ein richtiges, eigenes Album vor. Unter dem Titel "Live In The Stufenbau" (Eastside, 2002) erschienen nachträglich weitere Liveaufnahmen eines Konzerts von 1991 in der Nähe von Bern.

 

Bobby Byrd starb am 12. September 2007 73-jährig an Krebs in Loganville, Georgia. Er war mit der Sängerin Vicki Anderson/Myra Barnes verheiratet. Bobby Byrds Stieftochter Carleen Anderson war im Umfeld der Gruppen Paul Weller & Friends und vor allem The Brand New Heavies anzutreffen.

 

"The Original Soulciety 7" Sessions" (Soulciety, 2002), "Back From The Dead" (Henry Stone, 2005) und "Help For My Brother (The Pre-Funk Singles 1963-68)" (BGP, 2017) waren weitere Compilations.     05/24

 

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