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Bobby Few

Amerikanischer Free Jazz-Pianist, Komponist und Bandleader, geboren am 21. Oktober 1935 in Cleveland, Ohio. Sein Grossvater leitete Gospelchöre. Er begann im Alter von sieben Jahren Klavier zu spielen und wurde sowohl in klassischer Musik als auch in Sachen Jazz ausgebildet.



Die Organistin Catherine Howland Forbes war seine Lehrerin für klassische Musik, bei Benjamin Austin wurde er in Jazz ausgebildet. Durch die "JATP"-Schallplatten seines Vaters wandte er sich dem Jazz zu, ohne die klassische Ausbildung zu vernachlässigen. Mit 15 Jahren gründete er mit Cevera Jeffries Jr. (b) und Raymond Farris (dm) das East Jazz Trio.

 

Die Gruppe, die hauptsächlich Standards spielte, blieb bis 1962 zusammen. Dann zog Few auf Rat seines Schulfreundes Albert Ayler nach New York. Dort kam er als Mitglied von Booker Ervin, Marzette Watts, Noah Howard, Archie Shepp und Frank Wright zu ersten Aufnahmen.

 

1969 wirkte Bobby Few an Albert Aylers letzten Studioalben "Music Is the Healing Force of the Universe" (Impulse!, 1970) und "The Last Album" (Impulse!, 1971) mit. 1969 konnte Bobby Few mit Noah Howard (as) und Muhammad Ali (dm) als Mitglied des Quartetts von Frank Wright (ts) erneut in Europa auftreten.

 

Er liess sich in Frankreich nieder und bildete dort mit Wright sowie teilweise mit anderen Mitmusikern das Frank Wright Quartet bzw. die Gruppe Center Of The World.  In Europa konnte er mit "More Or Less Few"(Center Of The World, 1973) sein erstes Album als Leader einspielen. Seine Begleiter waren Alan Silva (b) und Muhammad Ali (dm), die neben Wright und Few die Gruppe Center Of The World bildeten.


Few, Wright und Silva spielten bei einer Session 1975 auch die beiden gleich betitelten Alben "Solos Duets" (beide Sun und Center Of The World, 1975) ein. "Few Coming Thru" (Sun, 1977) war sein erstes Soloalbum. Zusammen mit Cheikh Tidiane Fall (perc) und Jo Maka (ss) als Co-Leader entstand "Diom Futa" (Free Lance, 1979). Für einen der vier Tracks wurde noch Anedra Shockley (vcl) beigezogen.


"Continental Jazz Express" (Vogue, 1979) war sein zweites Soloalbum, eingespielt wie das erste in einem Studio in Paris. "Continental Jazz Express" (Boxholder, 2002) hiessen später auch Aufnahmen eines Soloauftritts von Few am Vision Festival in New York City 2000.


In Paris arbeitete Bobby Few ab Mitte der 1970er bis Anfang der 1990er Jahre eng mit Steve Lacy (ss) zusammen, mit dem er unter Lacys Namen oder in Formationen wie Steve Lacy Double Sextet, Steve Lacy Sextet, Steve Lacy Octet, Steve Lacy Seven oder Steve Lacy Two, Five & Six zu vielen Aufnahmen kam.

                  

Sein nächstes Soloalbum war "Bobby Few" (Black Lion, 1983) und entstand ebenfalls in Paris. Danach kam er erst wieder Anfang der 1990er Jahre zu weiteren eigenen Aufnahmen. Als Bobby Few Trio ging er mit Raymond Ndoumbe (e-b) und Noel McGhie (dm) für "Few And Far Between" (Disques Adès, 1991) ins Studio. "Mysteries" (Miss You Jazz, 1992) war danach ein weiteres Soloalbum.

 

Few, David Murray (ts), Jean-Jacques Avenel (b) und John Betsch (dm), waren Co-Leader auf "Flowers Around Cleveland" (Bleu Regard, 1995). Eine Trioaufnahme mit Kali Fasteau (cello, ss, vcl) und Noah Howard (as) trug den Titel "Expatriate Kin" (CIMP/Cadence, 1997). "Let It Rain" (2002) war eine Art Free Jazz-Aufnahme für Kinder, die Few mit diversen Musikern eingespielt hatte.         

                  

Anfang der 2000er Jahre tat sich Few zu mehreren Aufnahmen mit Avram Fefer (ts, ss, cl) zusammen. Mit Wilber Morris (b) als dritter Musiker nahmen Few und Fefer "Few And Far Between" (Boxholder, 2002) auf. "Kindred Spirits" und "Heavenly Places" (beide Boxholder, 2005) hiessen zwei Duoaufnahmen.           

 

Als Bobby Few & Avram Fefer Quartet wurde mit Hilliard Greene (b) und Newman Baker (dm) als Mitmusiker "Sanctuary" (CIMP/Cadence, 2005) realisiert. "Lights And Shadows" (Boxholder, 2007) enthielt Soloaufnahmen von 2004. Live-Duoaufnahmen mit Sonny Simmons (as, engh) von 2007 wurden auf der Doppel-CD-R "True Wind" (Hello World!, 2008) dokumentiert.

 

Undivided hiess ein Quartett mit Wacław Zimpel (bcl, cl, tarogato, perc), Mark Tokar (b) und Klaus Kugel (dm), von dem "The Passion" (Multikulti Project, 2010) und "Moves Between Clouds: Live In Warsaw" (Multikulti Project, 2011) zwei Aufnahmen erschienen. Bobby Few starb am 6. Januar 2021 im Alter von 85 Jahren in Paris.

 

Bei discogs.com besitzt Bobby Few fast 100 Credits als Musiker. Er war auch auf Aufnahmen von Jacques Coursil, Arthur Doyle, Chris Chalfant, Talib Kibwe, The Celestrial Communication Orchestra, Sunny Murray, Mike Ellis, Hans Dulfer, Noah Howard und anderen zu hören.      06/24

 

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