Amerikanische Hip Hop/Metal-Crossover-Formation, gegründet 1990 in Los Angeles, California, vom Gangsta-Rapper Ice-T. In der Anfangsphase bestand Body Count zudem noch aus Ernie C. und D-Roc (g), Mooseman (e-b) und Beatmaster V (dm). Erste Auftritte hatte Body Count an der "Lollapalooza"-Tour 1991.
Erste Aufnahmen machte die Band, als sie für das Ice-T-Album "O.G. Original Gangster" (Sire, 1991) den Song "Body Count" einspielte. Das erste eigene Album hiess zuerst "Cop Killer" (Sire, 1992). Als rund eine Million Stück ausgeliefert worden waren, musste die Band auf öffentlichen Druck den Titelsong "Cop Killer" entfernen bzw. das Album umtaufen.
Neu hiess es "Body Count". Der Song "Cop Killer" wurde durch "Freedom of Speech", eine gemeinsame Arbeit von Ice-T mit Jello Biafra von den Dead Kennedys, ersetzt. Grund für die Diskussion um den Song war die Tatsache, dass die Polizeiverbände Ice-T und seiner Band eine Mitschuld an Unruhen in Los Angeles gab, die einen Monat nach Veröffentlichung des Albums begannen.
Im US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf des gleichen Jahres äusserten sich mehrere Kandidaten, darunter Bill Clinton, George Bush und Pat Buchanan, zu diesem Song. Das Album schaffte es auf Platz 26 von Billboard 200. Der Zweitling hiess "Born Dead" (Virgin und Rhyme $yndicate, 1994) und kam auf Platz 74 der US-Albumcharts.
Im selben Jahr erschien das Mini-Album "Return Of Cop Killer-Live At Lollapalooza" (Beatmaster V, 1994). Darauf drückte die Band ihren Missmut über das Vorgehen der Polizei beim Vorfall mit einem farbigen Jugendlichen aus, der die erwähnten Rassenunruhen ausgelöst hatte.
Vor den Aufnahmen zum nächsten Album "Violent Demise: The Last Days" (Virgin, 1997) wurde Bassist Mooseman durch Griz (e-b, loops, sampl) ersetzt. Lloyd "Mooseman" Roberts, der auch für Iggy Pop gespielt hatte, fand am 22. Februar 2001 bei einer Schiesserei in Los Angeles den Tod.
Noch vor der Veröffentlichung des Albums starb am 30. April 1996 Drummer Beatmaster V. D-Roc verstarb am 17. August 2004 an Lymphdrüsenkrebs. "Live In L.A." (Escapi, 2005) hiess eine live im "Troubadour" in Los Angeles mitgeschnittene DVD, als die Band in der neuen Besetzung Ice-T (vcl), Ernie C. und Bendrix (g), Vincent Price (e-b) und OT (dm) auftrat.
Der DVD lag auch eine CD mit zwei neuen Songs bei. Diese stammten vom nächsten Album "Murder 4 Hire" (Escapi, 2006). Danach nahm sich die Band eine längere Auszeit, in der sie gelegentlich auftrat. Erst mit dem Album "Manslaughter" (Sumerian, 2014) meldete sich Body Count zurück.
Die Besetzung darauf bestand aus Ice-T (vcl), Ernie C und Juan Of The Dead (g), Sean E Sean (backing vcl, sampl), Vincent Price (e-b) und Ill Will (dm). Das Album schaffte es auf Platz 102 der Billboard 200. Liveaufnahmen von einem Festivalauftritt 2003 erschienen auf der LP "Smokeout Festival Presents" (Music On Vinyl und Eagle Rock, 2015).
"Bloodlust" (Century Media, 2017) war ein weiteres Album, eingespielt in der selben Besetzung wie drei Jahre davor "Manslaughter". Dazu kamen als Gäste Dave Mustaine von Megadeth, Max Cavalera von Soulfly und Randy Blythe von Lamb Of God. Dafür gab's nur Platz 157 bei den Billboard 200.
In einer ähnlichen Besetzung kam "Carnivore" (Century Media, 2020) zu Stande, das in den US-Charts nicht auftauchte. Als nächstes Album war "Merciless" (Century Media, 2024) angekündigt. 08/24