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Bohdan Mazurek

Polnischer Komponist und Musiklehrer, geboren am am 20. Dezember 1937 in Warschau. Während des Warschauer Aufstands 1944 bekam er als Siebenjähriger die Aufgabe, auf den Dächern nach deutschen Scharfschützen Ausschau zu halten. Trotz Kriegszeit lernte er mehrere Instrumente zu spielen.



Er schloss seine Studien an Uniwersytet Muzyczny Fryderyka Chopina ab. Ab 1962 arbeitete er an der Seite des Komponisten Eugeniusz Rudnik als Leiter, Komponist, Musiker und Produzent am Experimental Studio des polnischen Radios, dem Studio Eksperymentalne Polskiego Radia.

 

Mazurek produzierte in jener Zeit wichtige elektro-akustische Werke von Komponisten wie Krzysztof Penderecki, Bogusław Schaeffer, Tomasz Sikorski, Lejaren Hiller, Benjamin Johnston, Arne Nordheim, Teresa Rampazzi und anderen. Ab 1966 kreiierte er selber rund 30 eigene elektro-akustische Werke.

 

Dazu kam Musik für Kurz-, Dokumentar- oder Trickfilme, für Radio- und TV-Sendungen oder Theaterstücke. Das Stück "Shozyg" (1968) komponierte er zusammen mit Eugeniusz Rudnik und John Tilbury. Es wurde von Hugh Davies aufgeführt, der dabei unter anderem mehrere Kontaktmikrophone einsetzte.

 

Zwischen 1968 und 1971 realisierten Bohdan Mazurek und Roman Różycki mit Wojciech Makowski einige audiovisuelle Installationen. Er wurde zu einem Innovator auf diesem Gebiet. Aus Anlass des 40. Jahrestages der Gründung des Experimental Studio des polnischen Radios trat Mazurek mit Kåre Kolberg, François-Bernard Mâche, Arne Nordheim und Eugeniusz Rudnik in einem Studio des polnischen Radios ohne Zuschauer auf.

 

Die dabei realisierte Improvisation dieser fünf Komponisten wurde vom polnischen Fernsehen eingefangen und im Film "Divertimento" (1997) gezeigt. Er war auch als Lehrer an diversen polnischen Hochschulen tätig. 1980 setzte er seine Lehrtätigkeit an Musikschulen in den USA fort.

 

Er realisierte auch Musiksendungen über diverse Musikstile, schrieb Artikel, Essays, Lexikoneinträge oder andere theoretische Texte über elektronische Musik. Seine Musik ist nur auf einigen wenigen Schallplatten öffentlich gemacht worden.

 

Auf der Doppel-CD "Sentinel Hypothesis" (Bôłt, 2010) fanden sich zwölf Werke aus den Jahren 1967 bis 1989. Mit Jacek Sienkiewicz teilte er sich die Split-CD "Drogi" (Bôłt, 2019). Darauf wurde sein 13-minütiges Werk "Little Electronic Symphony" veröffentlicht. Auf "Plays PRES" (Bôłt und Dux, 2010) interpretierte das Ensemble Zeitkratzer Mazureks Stück "Episodes".

 

Die anderen Stücke stammten von Denis Eberhard, Krzysztof Knittel und Eugeniusz Rudnik. Auch auf einigen anderen Tonträgern wurden Mazurek-Werke neben solchen anderer Komponisten veröffentlicht. Bohdan Mazurek starb am 18. Mai 2014 im Alter von 76 Jahren in Warschau.                    10/24

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