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Bootsy Collins

Amerikanischer Bassist, Gitarrist, Keyboarder, Drummer, Sänger, Bandleader und Komponist, geboren am 26. Oktober 1951 in Cincinnati, Ohio. Er bewegt sich zwischen Funk, Soul, R&B und Rock. 1968 gründete er mit seinem älteren Bruder Phelps "Catfish" Collins (g) sowie mit Philippé Wynne (vcl) und Will Jackson (dm) eine Funkband, die sich The Pacemakers taufte.

 

Jackson wurde später von Frankie "Kash" Waddy abgelöst. Als James Brown im März 1970 nach einem Streit um die Bezahlung fast alle seine Begleitmusiker verlor, heuerte er The Pacemakers als neue Backingband an. Daraus entwickelte sich nach rund einem Jahr und begleitet von mehreren Besetzungswechseln die Formation The J.B.'s, die bis Anfang der 1980er Jahre den Sänger unterstützte. 



Die Pacemakers, die sich auch gerne The Original J.B.'s nannten, fungierten nur gerade elf Monate lang als Backingband. In diese Zeit fielen mehrere grosse Hits von James Brown, darunter "Get Up (I Feel Like Being a) Sex Machine" (King, 1970). Weitere Hits in jener Zeit waren die zweite Version von "Bewildered (King, 1970)", "Super Bad" (King, 1970), "Soul Power" (King, 1971), "Talkin' Loud And Sayin' Nothing" (Polydor, 1972) sowie die beiden Instrumentals "The Grunt" (King, 1970) und "These Are The J.B.'s" (King, 1971).

 

Nach seiner Trennung von James Brown kehrte Collins nach Cincinnati zurück und gründete dort 1971 mit Phelps Collins (g), Robert McCullough (sax), Clayton "Chicken" Gunnels (tp), Frankie "Kash" Waddy (dm) sowie anderen Musikern die Gruppe House Guests. Diese Gruppe veröffentlichte auf ihrem eigenen Label die beiden 7"-Singles "What So Never The Dance" und "My Mind Set Me Free" (beide House Guests, 1971).

 

Danach hatte Bootsy Collins, der inzwischen in Detroit, Michigan, lebte, die Qual der Wahl. Einerseits bot ihm das frühere Pacemakers-Mitglied Philippé Wynne an, Mitglied von The Spinners zu werden, wo Wynne als Sänger tätig war. Andererseits lud George Clinton die House Guests-Musiker ein, Mitglieder seiner Band Funkadelic zu werden, nachdem einige Musiker Clinton den Rücken gekehrt hatten.

 

Wie schon bei James Brown wechselten die beiden Collins-Brüder sowie Drummer Waddy zu Clinton. Bootsy Collins war fortan auf fast allen Alben von Funkadelic und des Schwester-Projekts Parliament zu hören. Ab 1976 bildeten die beiden Collins-Brüder und ein Teil der Funkadelic/Parliament-Musiker die Gruppe Bootsy's Rubber Band.

 

Diese Gruppe wurde auch Teil von Clintons P-Funk-Kollektiv, veröffentlichte mehrere Alben und ging auch auf Tournee. Mit dem Album "Bootsy? Player Of The Year" und der Single-Auskoppelung "Bootzilla" (beide Warner, 1978) hatte die Band je einen Nummer-1-Hit bei den R&B-Album- bzw. in den R&B-Singlecharts.

 

Collins war unter verschiedenen Pseudonymen tätig und nannte sich dabei Boot-Tron, Bootzilla, Captain P-Mo, Casper, Gadgitmon?, Starr-Mon, The Player, William Earl Collins oder Zillatron. Mit "Ultra Wave" (Warner, 1980) veröffentlichte er ein erstes Album unter eigenem Namen. Darauf wurde er von einer ganzen Reihe von befreundeten Musikern aus dem Umkreis von George Clinton und James Brown begleitet.

 

Ein Teil dieser Musiker war auch bei den Aufnahmen von "Sweat Band" (Uncle Jam, 1980) dabei. Beide Alben kamen innerhalb einer Woche auf den Markt. Bei der Sweat Band, die das gleichnamige Album eingespielt hatte, handelte es sich um die Fortsetzung der Rubber Band.

 

Collins durfte nach einer Klage einer Folk-Band mit dem Namen Rubber Band diesen Bandnamen vorerst nicht mehr gebrauchen. Ein weiteres Album unter eigenem Namen hiess "The One Giveth, The Count Taketh Away" (Warner, 1982). Danach war Bootsy Collins als Produzent für Jerry Harrison von den Talking Heads und für die P-Funk-Band Zapp And Roger tätig, ehe er für mehrere Jahre lang abtauchte.

 

Mit Hilfe von Bill Laswell und unterstützt von vielen früheren Weggefährten tauchte Collins mit dem Comebackalbum "What's Bootsy Doin'?" (Columbia, 1988) wieder auf. Via Laswell kam Collins auch in Kontakt mit Herbie Hancock, der Collins zu den Aufnahmen seines dritten und letzten Rockit-Albums "Perfect Machine" (Columbia, 1988) einlud.

 

1992 tat er sich mit Stevie Salas (g) und Buddy Miles (dm) zum Funk-Metal-Trio Hardware zusammen, von dem allerdings nur das Album "Third Eye Open" (Rykodisc, 1991) erschien. Er wurde Mitglied der Band Praxis von Bill Laswell.

 

"Back In The Day: The Best Of Bootsy Collins" (Warner, 1994) hiess eine erste Compilation von Bootsy Collins. Eine weitere Aufnahme unter eigenem Namen hiess "Fresh Outta "P" University" (Black Culture, 1997). Nur in Japan erschien "Fresh 'P' Remix Collection" (WEA, 1998) mit Remixes der Albumtracks.

 

Danach tat er sich mit den Bluegrassmusikern Del McCoury, Doc Watson, Jerry Douglas, Scott Rouse und Mac Wiseman zum Funk/Bluegrass-Projekt GrooveGrass Boyz zusammen. Von diesem erschien das Album "GrooveGrass® 101" (Reprise, 1998). In den 2000er Jahren spielte er an der Seite von Madonna, Iggy Pop, Little Richard und Questlove von The Roots.

 

Dazu arbeitete er weiterhin mit Bill Laswell zusammen und wurde von Fatboy Slim, Snoop Dogg, Buckethead, Hank Williams Jr.,  Talib Kweli, Sammy Hagar, Aiyb Dieng, Gov't Mule, Ryuichi Sakamoto, Anton Fier, The Golden Palominos, Randy Crawford, Bobby Byrd, Sly Stone, Burning Spear, Simply Red und vielen anderen für Aufnahmen beigezogen.

 

Dazu kamen weitere eigene Alben, begleitetet von vielen prominenten Musikern und Musikerinnen. Bootsy Collins Schaffen wurde auch auf zwei Doppel-CD-Compilations zusammengefasst. "Glory B Da Funk's On Me - The Bootsy Collins Anthology" (Rhino, 2001) enthielt grösstenteils Tracks seiner Rubber Band.

 

"Classic Funk Songwriter Spotlight Series" (Universal, 2008) bestand neben Stücken der Rubber Band auch aus solchen von den House Guests, Parliament, Fred Wesley & The Horny Horns und anderen Gruppen. Bei discogs.com sind für ihn fast 300 Credits als Musiker vorhanden. 05/24

 

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