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Boulou Ferré

Französischer Jazzgitarrist und Bandleader zwischen Swing und Gypsy Jazz, geboren am 24. April 1951 in Paris als Jean-Jacques Ferret. Er ist der Sohn bzw. Bruder der Gitarristen Jean "Matlo" Ferret und Elios Ferré. Beeinflusst wurde er von seinem Vater und von seinem Onkel Baro Ferret, die beide im Quintette du Hot Club de France von Django Reinhardt und Stéphane Grappelli gespielt hatten.


Der Vater achtete beim Gitarrenunterricht darauf, dass sein Sohn ihm nicht nachspielte, sondern eigene Wege des Spiels entwickelte. Deshalb übertrug der junge Gitarrist Soli von Charlie Parker auf die Gitarre. Sein weiteres musikalisch-harmonisches Fundament wurde in einem Studium am Pariser Konservatorium bei Olivier Messiaen gelegt.


Boulou Ferré machte im Alter von 13 Jahren erste Aufnahmen. Es handelte sich um die 7"-EP "Boulou" (Barclay, 1964). Dabei wurde er von Alain Goraguer Et Son Orchestre begleitet. Als Boulou et Les Paris All Stars entstanden die beiden LPs "The 13 Year Old Sensation From France" (4 Corners Of The World, 1965) und "Boulou Et Les Paris All Stars" (Barclay, 1966).


Diese ersten Aufnahmen wurden später auf der Doppel-CD "Complete Barclay Recordings" (Universal, 2012) zusammengefasst. Bis Mitte der 2010er Jahre veröffentlichte Ferré Dutzende von weiteren Aufnahmen. Einige davon kamen unter seinem eigenen Namen heraus. Dabei waren Gunter Hampel, Niels-Henning Ørsted Pedersen, Christian Escoudé oder Babik Reinhardt Co-Leader.

"Solo" (JMS, 2013) hiess ein Set mit einer CD und einer DVD. Die Soloaufnahmen machten allerdings nur 24 Minuten der CD und die ganze DVD aus. Die restlichen Stücke der CD hatte Ferré mit Elios Ferré, Florin Niculescu (vio) und Pierre Boussaguet (b) eingespielt. Vereinzelte Alben erschienen unter Gruppennamen wie Boulou And The Corporation Gypsy Orchestra, Boulou Ferré Quartet und Boulou Ferré Trio.


Mehrere Alben nahm er mit seinem 1956 geborenen Bruder Elios Ferré auf. "Pour Django" (SteepleChase, 1979) und "Gypsy Dreams" (SteepleChase, 1980) entstanden im Duo. Die nächsten Aufnahmen kamen erst 17 Jahre später heraus. Für "New York, N.Y." (SteepleChase, 1997) taten sich die Brüder mit George Cables (p), Jay Anderson (b) und Billy Hart (dm) zusammen.


Bis 2015 veröffentlichten Boulou und Elios Ferré weitere Aufnahmen. Dabei wurden sie von Musikern wie Alain Jean-Marie, Gilles Naturel, Richardo del Fra, Lionel und Stéphane Belmondo, Pierre Boussaguet und anderen begleitet. Django 100 war eine Gruppe bzw. eine CD (JMS, 2009) mit Angelo Debarre und Romane als Co-Leader sowie vielen weiteren Musikern.


Steve Lacy zog ihr für die Aufnahmen von "Dreams" (Saravah, 1975) bei. Er machte Aufnahmen mit dem Violinisten Svend Asmussen, dem später Free Improv-Musiker Glenn Spearman, mit dem Free Jazz-Altsaxophonisten Noah Howard, mit dem Chansonnier Georges Moustaki und anderen.

09/23

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