Amerikanische Rockabilly-, Pop- und Country-Sängerin, geboren am 11. Dezember 1944 in Atlanta, Georgia, als Brenda Mae Tarpley. Sie stand im Alter von sechs Jahren erstmals auf einer Bühne und sang Hank-Williams-Songs. Von ihrer Mutter begleitet, nahm sie an Talentwettbewerben teil und trat bei Radiostationen auf.
Mit sieben Jahren erhielt sie den Künstlernamen Brenda Lee. Nach dem frühen Tod ihres Vaters unterstützte sie mit ihren Einkünften die Familie und ermöglichte ihren Geschwistern ein Studium. Anfang der 1950er Jahre trat sie in der kanadischen Radioshow Main Street Jamboree an der Seite von Jimmy Martin auf.
1955 wurde sie von Red Foley für seine Fernsehshow "Ozark Jubilee" engagiert. Im Jahr darauf wurde sie mit knapp 12 Jahren von "Decca" unter Vertrag genommen. Ihre erste Single enthielt den Hank-Williams-Klassiker "Jambalaya (On the Bayou)" mit "Bigelow 6-200" als B-Seite. Ihre erste Hitsingle war "One Step at a Time/Fairyland" (Decca, 1957).
Dafür schaute Platz 15 in den Country-Charts und Platz 43 bei den Billboard Hot 100 heraus. Mit "Rockin' Around the Christmas Tree/Papa Noël" (Decca, 1958) hatte sie ihren ganz grossen Hit. Die Single verkaufte sich im Laufe der Jahre allein in den USA fünf Millionen Mal, 1,8 Millionen Mal in Grossbriannien und mehr als eine halbe Million Mal sonst weltweit.
Damit hatte sie einen von zwei Nummer-1-Hits in den Billboard 100, allerdings erst 65 Jahre später, als der Song 2023 wiederveröffentlicht wurde. Bei der Erstveröffentlichung war das Lied kein grosser Erfolg gewesen. Es entwickelte sich aber im Laufe der Jahrzehnte zu einem Weihnachts-Evergreen.
Der Song wurde später auf ihrem elften Album "Merry Christmas from Brenda Lee" (Decca, 1964) veröffentlicht. Diese LP war mit Platz 7 ihr drittes Album nach "Brenda Lee" und "This is …. Brenda" (beide Decca, 1960) in den Top-10 der Billboard 200.
"I Want to Be Wanted" (Decca, 1960) vom Album "This is … Brenda" war ihr zweiter Nummer-1-Hit in den Billboard Hot 100. Von Brenda Lee erschienen bis Mitte der 1980er Jahre über 100 Singles, darunter neun in anderen Sprachen. Bis 1970 tauchten die meisten in den Billboard Hot 100 auf, insgesamt 12 in den Top-10.
Von Brenda Lee erschienen zudem 36 offizielle Studio- und zwei Livealben sowie 62 offizielle Compilations. Umfangreiche Überblicke über das Schaffen von Brenda Lee gaben die 4-CD-Boxes "Little Miss Dynamite" (Bear Family, 1995), "Seven Classic Albums Plus Bonus Singles" (Real Gone, 2013), "101: I'm Sorry: Best of Brenda Lee by Brenda Lee" (AP, 2013) und "Singles & EP's 1956-1962" (Reel To Reel, 2018). 04/24