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Brown's Ferry Four

Amerikanische Country Gospel-Allstar-Gruppe, gegründet 1943 von Alton und Rabon Delmore, Merle Travis (vcl, g) sowie Louis M. Jones alias Grandpa Jones (vcl, banjo), als diese vier Musiker für den Sender WLW in Cincinnati, Ohio, arbeiteten. Die beiden Delmore-Brüder waren in den 1930er Jahren als The Delmore Brothers durch Auftritte in der Grand Ole Opry und durch Aufnahmen bekannt geworden.



Grandpa Jones war bei verschiedenen Radiostationen in Virginia und West Virginia aufgetreten. Die Drifting Pioneers, die Band von Merle Travis, waren wegen Personalmangel auseinandergebrochen. Dies hinterliess eine Lücke im Programm von WLW, sodass Programmdirektor George Biggar eine neue Gospel-Formation brauchte.


Alton Delmore holte Jones, Travis und seinen Bruder Rabon, um zusammen einige Songs einzustudieren. Die Band benannte sich nach einem Song der Delmore Brothers, dem "Brown’s Ferry Blues", der einen Ort in Alabama beschrieb, die Heimat der Delmores. Zuerst wurde der Name belächelt, aber später bekam die Gruppe immer mehr positive Resonanzen von ihrem Publikum.

 

Um das Repertoire zu vergrössern, kaufte sich die Gruppe alte Schellack-Schallplatten von Gospel-Bands in einem Plattenladen von Syd Nathan. Der Zweite Weltkrieg unterbrach die Karriere der Band. Jones wurde zur US Army, Travis zu den US Marines und Alton Delmore zur US Navy einberufen.

 

WLW füllte die Lücke mit anderen lokalen Musikern wie Rome Johnson, Ray Lanham und Dolly Good, einem ehemaligen Mitglied der Girls of the Golden West. 1946 lud Syd Nathan, der "King Records" in Cincinnati gegründet hatte, die vier Musiker zu Aufnahmen nach Hollywood ein.

 

Zuerst realisierten Travis, Jones und die Delmores Solo-Aufnahmen, später folgten gemeinsame Gospelsongs. Bis 1953 nahm das Quartett rund 20 Schellack-Schallplatten auf. Mit den immer erfolgreicher verlaufenden Solokarrieren der Mitglieder wuchsen die Probleme.

 

Merle Travis stieg aus. Syd Nathan engagierte andere Musiker wie Red Foley, Clyde Moody, Zeke Turner oder Red Turner, um die Lücken zu schliessen. Zudem wurde es schwierig, gemeinsame Studiotermine für Jones und die Delmores zu finden. Am 28. August 1952 fand die letzte Session für "King Records" statt.

 

Rabon Delmore starb am 4. Dezember 1952. Danach zerbrach die  Gruppe endgültig. Später gab es Versuche, neue Formationen der Brown’s Ferry Four zu starten, die aber alle nur kurzlebig waren. Die Brown’s Ferry Four sind untrennbar mit dem Country Gospel verbunden. Sie prägten dieses Genre wie keine andere Gruppe.

 

Zu den grossen Verkaufszahlen ihrer Schallplatten wurden ihre Songs millionenfach im Radio gespielt und gehörten in den 1940er Jahren zu den Jukebox-Hits. Die Aufnahmen für "King" wurden später vom selben Label auf den LPs "Sacred Songs" und "Sixteen Sacred Songs Volume 2" (beide 1958) sowie auf "16 Sacred Gospel Songs" (1963) und "Wonderful Sacred Country Songs" (1965) zusammengefasst.

 

Später erschienen, teilweise bei anderen Labels weitere Compilations, darunter auch die Doppel-CD "Rockin' On The Waves - Complete King Recordings 1946-1952" (King, 1997).                                        04/23

 

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