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Bruce Gilbert

Englischer Experimental-Musiker, Gitarrist, Bassist, Komponist und Bandleader, geboren am 18. Mai 1946 in Watford, Hertfordshire. Als Kunststudent verkehrte er in Avantgarde-Zirkeln und gründete 1977 in London mit Colin Newman (vcl, g), Graham Lewis (e-b, vcl) und Robert Gotobed (dm) die Post Punk-Formation Wire.



Wire löste sich 1980 auf, fand sich 1985 bis 1992 und 1999 bis 2004 wieder zusammen, ehe Gilbert der Band endgültig den Rücken kehrte. Bei der neuerlichen Reunion 2006 war Gilbert nicht mehr mit dabei.

 

Nach dem ersten Split von Wire stellten Gilbert und Wire-Bassist Graham Lewis (g, perc, synth, tapes) eine Reihe von Experimental-Projekten auf die Beine. Diese hiessen Cupol, Gilbert & Lewis, Gilbert, Lewis & Mills, Dome, P'o und Duet Emmo (siehe alle Bruce Gilbert & Graham Lewis).

 

Daneben veröffentlichte Gilbert eine ganze Reihe von Aufnahmen unter eigenem Namen oder mit anderen Projekten. Die ersten eigenen Alben waren "This Way" (Mute, 1984) und "The Shivering Man" (Mute, 1987). Sie wurden auch auf einer CD unter dem Titel "This Way To The Shivering Man" (Mute, 1987) zusammengefasst.

 

Ear Trumpet hiess eine On/Off-Gruppe von Gilbert (g) mit Geoffrey Vivian (e-b), Neil Mouat (vcl, dm, org, tape), Steven Severin (g, org, p, synth) und Tony Barber (e-b, org, vio, vcl), die mit "Bring On The Dirt" (Data Terminal Systems, 1987) ein Album und danach noch eine 12"-EP erschienen.

 

Von A.C. Marias, einem Duo mit Angela Conway (vcl), kamen das Album "One Of Our Girls (Has Gone Missing)" (Mute, 1989) und einige Singles heraus. Danach folgte das eigene Album"Insiding" (Mute, 1991) mit Musik für Tanzaufführungen bzw. Ballett. "Music For Fruit" (Mute, 1991) bestand aus Musik für ein Tanzstück und für einen Trickfilm.

 

1995 machte er neben Put Put, Koji Marutani, Pita, Daniel Menche, Drome, Carl Michael Von Hausswolff, René Hassinger, Steve Williams, Ryoji Ikeda, Koji Marutani, S.E.T.I., Gescom, Quest, Robert Hampson und Resolution bei einem grösseren Projekt mit, bei dem die Doppel-CD "Mesmer Variations" (Ash International, 1995) resultierte.

 

Dabei galt es, aus den Klängen, die auf der LP "Mesmer" (Ash International, 1995) veröffentlicht worden waren, neue Tracks zu formen. Bei den Klängen handelte es sich um repetive Frequenzen, die der Arzt und Heiler Franz bzw.  Friedrich Anton Mesmer (1734-1815), der Begründer der Lehre vom animalischen Magnetismus, für seine Heilungen verwendet hatte.

 

"Instant Shed Vol 1" (Sub Pop, 1995) und "Instant Shed Vol 2" (Ash International, 1996) hiessen zwei 7"-Singles von Gilbert mit je zwei Tracks, die eigentlich parallel miteinander abgespielt werden sollen. "Vol 2" war ein Doppelpack mit zwei nur einseitig bespielten 7"-Singles. Das nächste Album "Ab Ovo" (Mute, 1996 und 1999) wurde begleitet von der 12"-Picture-Disc "Ab Ovo (Remix)" (Mute, 1996) mit zwei Remixes von Ovo und ORF.

 

Mit Robert Hampson von Comae, Goldflesh, Loop und Main sowie dem Produzenten Paul Kendall nahm Gilbert "Orr" (Parallel Series, 1996) auf. "In Esse" (Mute, 1997) war Gilberts nächstes Solo-Album, ebenso die CD "The Haring" (WMO, 1997), die allerdings eine Laufzeit von nur rund einer halben Stunde aufwies.

 

"Frequency Variation" (Sähkö, 1998) war eine gemeinsame Aufnahme mit Ron West. Mit den Band Of Susans-Mitgliedern Robert Poss (g) und Susan Stenger (e-b, elect) nahm Gilbert "ManchesterLondon" (WMO, 2000) auf.

 

IBM war ein Trio von Gilbert mit den Pan Sonic-Musikern Ilpo Väisänen und Mika Vainio, von dem "The Oval Recording" (Mego, 2001) erschien. Es handelte sich um ein Set, bestehend aus einer LP und einer 7"-Single mit Aufnahmen von 1998. Bis zum nächsten eigene  Album "Ordier" (Table Of The Elements, 2004) vergingen mehrere Jahre.

 

Weitere fünf Jahre dauert es bis "Oblivio Agitatum" (Editions Mego, 2009). Im Rahmen der "Radio Series" erschien der 20-minütige, frei downloadbare Track "Live At KHM" (Touch, 2012). "Diluvial" (Touch, 2013) war eine gemeinsame Aufnahme mit BAW alias Beaconsfield ArtWorks, bestehend aus David Crawforth und Naomi Siderfin.

 

Nach fast zehn Jahren Pause legte Gilbert mit "Ex Nihilo" (Editions Mego, 2018) wieder einmal eine Soloaufnahme vor. "Ice Burns" (purge.xxx, 2020) und "Radio On Remix" (purge.xxx, 2022) waren zwei Kassetten. Letztere war auf 50 Stück limitiert und enthielt den Soundtrack zu Chris Petits Film "Radio On" von 1979.  


Auch "The Secret of Futility" (purge.xxx, 2023) erschien als Kassette. Für "Idiots" (Nihilist, 2023) tat er sich mit The Hafler Trio zusammen. 12/24

 

 

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