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Butthole Surfers

Amerikanische Band zwischen Alternative, Avantgarde, Psychedelic und Hard Rock, gegründet 1981 in San Antonio, Texas von Gibson "Gibby" Haynes (vcl, sax) und Paul Leary Walthall (g, vcl). Sie kannten sich seit 1977 als Studenten an der Trinity University. 1983 stiess mit Jeffery "King" Coffey ein Schlagzeuger zur Band.



Um diesen Stamm herum kamen immer wieder andere Musikerinnen und Musiker, darunter auch Kramer. In der Anfangszeit der Band trat die Gruppe unter ständig wechselnden Namen auf, so als Dick Clark Five, Nine Foot Worm Makes Own Food, The Vodka Family Winstons und andere. Butthole Surfers war ursprünglich ein Songtitel, unter dem ein Veranstalter die Band irrtümlich ankündigte.

 

Dieser Bandname wurde darauf von den Musikern übernommen. Die erste Aufnahme war die 7-Track-EP "Butthole Surfers" (Alternative Tentacles, 1983), eingespielt mit Bill Jolly als Bassisten sowie mit Brad Perkins (dm) in zwei Tracks. Die auch unter den Titel "Brown Reason To Live" und "Pee Pee The Sailor" bekannt gewordene EP erschien auf dem Label von Jello Biafra.

 

Das erste Album war die Live-LP "Live PCPPEP" (Alternative Tentacles, 1984) mit Aufnahmen vom März des selben Jahres mit Bill Jolly (e-b) und Teresa Nervosa als zweite Schlagzeugerin. Die EP und die LP wurden später unter dem Titel "Butthole Surfers/Live PCPPEP" (Latino Buggerveil, 2003) zusammen mit zwei weiteren Live-Tracks auf einer CD (wieder) veröffentlicht.

 

Das erste richtige Album war "Psychic... Powerless... Another Man's Sac" (Touch and Go, 1984) wiederum mit Jolly und Nervosa als weitere Musikerinnen/Musiker neben dem Stammtrio. Mit dem Album "Rembrandt Pussyhorse" (Touch and Go, 1986) mit Nervosa und Trevor Malcolm (e-b) als zusätzliche Mitglieder bewegte sich die Band hin zu mehr experimentellen Tönen im Stile der Einstürzenden Neubauten und den Residents.

 

Mit "Blind Eye Sees All" (Touch and Go, 1986/Music Video Distributors, 2002) erschien eine VHS-Kassette, die später als DVD wieder veröffentlicht wurde. Mit ihren dritten mit Nervosa und Jeff Pinkus (e-b) eingespielten Album "Locust Abortion Technician" (Touch and Go und Blast First, 1987) und mit immer ausgefalleneren Live-Shows wurde die Band einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.

 

Kostüme, ins Haar gebundene Stoffstreifen, Nackttänzerinnen, Kunstblut, ausgestopfte Tiere und ein mit Benzin gefülltes Becken, das während des Auftritts angezündet wurde, waren weitere Bestandteile der Show. Zudem wurden verschiedene Filme auf einer Leinwand gezeigt. Sujets waren Obduktionen, Verkehrsunfälle, Atombomben-Explosionen, Menschen mit epileptischen Anfällen, Gesichtsoperationen oder Penisrekonstruktionen.


Oft kam es während Auftritten der Band, bedingt auch durch Alkohol-, Marihuana- und LSD-Konsum, zu Gewaltausbrüchen zwischen Mitgliedern der Band und Verletzungen durch den Gebrauch von brennbaren Substanzen und Bierflaschen.

 

Das nächste Album war "Hairway To Steven" (Touch and Go und Blast First, 1988), eine Verulkung von "Stairway To Heaven" von Led Zeppelin. Wiederum komplettierten Pinkus und Nervosa das Stammtrio. So auch auf der Doppel-LP "Double Live" (Latino Buggerveil, 1989). Die Doppel-CD-Version (Latino Buggervell, 1990) enthielt rund eine halbe Stunde zusätzliches Material.

 

Ab dem drauffolgenden EPs "Widowermaker" (Touch and Go, 1989) und "The Hurdy Gurdy Man" (Rough Trade, 1990) sowie dem nächsten Album "piouhgd" (Rough Trade, 1991) spielte nur das Stammtrio mit Jeff Pinkus als Bassisten, ohne die zweite Schlagzeugerin Teresa Nervosa.

 

Das nächste Studioalbum "Independent Worm Saloon" (Capitol, 1993) war das erste für ein grosses Label und auf Platz 154 das erste in den Billboard 200. Produziert wurde es von John Paul Jones von Led Zeppelin. Pinkus stieg danach aus, kehrte aber 2008 zurück.

 

Mit "The Hole Truth... and Nothing Butt" (Trance Syndicate, 2005) erschien eine Sammlung mit Studio-Demos und Live-Tracks. Das Ganze war zuvor als Bootleg-CD (Totonka, 1994) auf den Markt gebracht worden. Der Band gefiel die Sammlung, so dass diese ein Jahr später auch offiziell veröffentlicht wurde.

 

In jener Zeit steuerte die Band auch Songs für Hollywood-Soundtracks wie "Romeo und Julia", "Flucht aus L.A." und "Mission: Impossible II" bei. "Electriclarryland" (Capitol, 1996) hiess das nächste Album. Mit Platz 31 in den Billboard 200 war es das weitaus erfolgreichste.

 

Neben dem Stammtrio machten bei den Aufnahmen in einzelnen Tracks Andrew Weiss oder Bill Carter (e-b), John Hagen (cello), Fooch (pedal steel-g) und Mark Eddinger (key) mit. In jener Zeit gewann die Band eine juristische Auseinandersetzung mit ihrem alten Label "Touch and Go" über die Rechte an dem zu "Touch and Go"-Zeiten eingespielten Material.

 

Die Band veröffentlichte danach ihre älteren Alben auf ihrem eigenen Plattenlabel "Latino Buggerveil". Im gleichen Jahr kam es auch mit "Capitol" zu juristischen Schwierigkeiten, die in einen Rauswurf mündeten. Mit "Weird Revolution" (Surfdog und Hollywood, 2001) folgte schnell ein neues Album, bei dessen Aufnahmen das Stammtrio Haynes, Leary und Coffey auf mehrere Gäste zurückgegriffen hatte.

 

Es handelte sich um eine überarbeitete Version eines für "Capitol" aufgenommenen, aber nie erschienenen Albums mit dem Namen "After The Astronaut". Es war das dritte Album der Band in den Billboard 200, wenn auch nur auf Platz 130. Unter dem Titel "Humpty Dumpty LSD" (Latino Buggerveil, 2002) kam eine Sammlung von bisher unveröffentlichten Songs, aufgenommen für frühere Alben heraus.


"Live At The Forum London" (Live Here Now, 2008) enthielt auf einer Doppel-CD Aufnahmen von 2008. Ab 2016 war die Band nicht mehr aktiv. "1987 Leeds Poly" (Sheffield Tape Archive, 2022) hiess nachträglich eine Liveaufnahme mit einem Mitschnitt aus der Anfangszeit. Teresa Nervosa starb 2023.                                                               11/23

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