Türkischer Komponist zwischen zeitgenössischer und elektronischer Musik, geboren am 23. April 1919 in Istanbul. Er studierte Komposition am Konservatorium in Ankara und Toningenieur in Paris. Später lehrte er selber am Konservatorium in Ankara und gründete die "Helikon Society of Contemporary Arts".
Von 1951 bis 1959 war er der erste musikalische Direktor von Radio Ankara. Arel war auch als Maler und Bildhauer tätig. Mehrere seiner Werke sind dauerhaft in der türkischen Nationalgallerie ausgestellt. 1959 wurde er von der Rockefeller-Stiftung nach New York eingeladen, um am Columbia-Princeton Electronic Music Center zu arbeiten.
1962 wurde er von Edgard Varèse für die elektronischen Teile seines Werkes "Déserts" beigezogen. Arel entwarf und baute ein Elektronik-Musiklaboratorium an der Yale University New Haven, Connecticut, wo er von 1961 bis 1970 auch lehrte. Danach war er für den Electronic Music-Lehrgang an der State University of New York in Stony Brook zuständig, wo er bis zu seiner Pensionierung 1989 tätig war.
Er schrieb neben elektronischen Werk auch Kammermusik, Vokalwerke oder sinfonische Stücke, dazu auch eine Serie von Kompositionen im Auftrag des Mimi Garrard Dance Theater. Im Bereich der elektronischen Musik galt er als Pionier in Sachen Loop-Technik. Zu seinen Schülerinnen und Schülern gehören Daria Semegen, Conrad Cummings, Jing Jing Luo, Joël-François Durand, Frederick Bianchi und John Tabacco.
Von Bülent Arel erschienen nur wenige Schallplatten, auf denen seine Musik verewigt wurde. Auf der LP "Son Nova 1988 Electronic Music" (Son Nova, 1963) fanden sich neben Werken von Arel auch solche von Mario Davidovsky und Vladimir Ussachevsky. Arel steuerte seine drei Werke "Electronic Study No. 1" (1960), "Music For A Sacred Service: Prelude And Postlude" (1961) und "Fragment" (1960) bei.
Alle diese Werke entstanden am Columbia-Princeton Electronic Music Center. Akustische Stücke von Olly Wilson, Robert Stern und Arel fanden sich auf einer anderen LP (Composers Recordings Inc., 1970). Von Arel stammte "For Violin & Piano". Mit seiner Schülerin Daria Semegen teilte er sich die LP "Electronic Music For Dance" (Finnadar, 1978).
Arel ist mit dem dreiteiligen Werk "Mimiana I-III" (1968, 1969 bzw. 1973) vertreten. Für eine andere Split-LP (Opus One, 1982) mit Semegen steuerte Arel seine Werke "Music For String Quartet And Tape" (1957, rev. 1962) und "Capriccio For T.V." (1969) bei.
Als Begleitmedium zur Bülent Arel-Biographie "Elektronik Müziğin Öncüsü Bülent Arel" von Filiz Ali erschien eine titellose CD (Türkiye İş Bankası Kültür Yayınları, 2002) mit Stücken, die auf den erwähnten Schallplatten oder auf Samplern und Compilationen erschienen waren.
Die LP "Electronic Music 1960-1973" (Sub Rosa, 2017) enthielt die Werke "Electronic Music No. 1" (1960), "Mimiana I: Flux" (1968), "Mimiana II: Frieze" (1969) und "Stereo Electronic Music No. 2" (1970). Bülent Arel war am 24. November 1990 71-jährig in Stony Brook, New York, an Krebs verstorben.