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Cal Tjader

Amerikanischer Vibraphonist, Pianist, Schlagzeuger, Bandleader und Komponist, geboren am 16. Juli 1925 in St. Louis, Missouri, aufgewachsen in San Mateo, California, als Callen Radcliffe Tjader, Jr.. Er gilt als einer der wichtigsten Musiker des Latin Jazz, obwohl er nicht lateinamerikanischer Herkunft war.


Er bewegte er sich fliessend in Stilen wie Mambo, Salsa, Descarga, Samba, Merengue, Tango, Bossa Nova, Afro-Cuban Jazz, Cha Cha Cha, Soul Jazz, Cool Jazz, Smooth Jazz, Easy Listening und Fusion. Seine Eltern stammten aus Schweden.

 

Sein Vater war Musikdirektor und Spielleiter eines Varietés. Schon früh wollte Tjader Tänzer werden, was er als Kind sowohl auf der Bühne seiner Eltern, als auch in einigen "Paramount"-Filmen tat. Später entschied er sich jedoch Musiker zu werden. Er hatte angefangen Schlagzeug zu spielen und begann

Ende der 1940er Jahre mit kleinen Gruppen in Kalifornien aufzutreten.


1949 wurde er von Paul Desmond in dessen Octet geholt. Danach war er Mitglied des Dave Brubeck Trios und spielte an der Seite von Nick Esposito. Während dieser Zeit entstanden viele Aufnahmen, die wie damals üblich in Form von Schellack-Schallplatten erschienen.

 

Als Brubeck 1951 wegen eines Tauchunfalls pausieren musste, machte Tjader im September und November 1951 zusammen mit dem damaligen Brubeck-Bassisten Jack Weeks erste eigene Aufnahmen. Bei der ersten Session sass John Marabuto am Piano, bei der zweiten Vince Guaraldi.

 

Je zwei Titel erschienen 1951 bzw. 1952 auf vier Schellack-Schallplatten beim Label "Galaxy". Die acht Titel wurden schon bald unter dem Titel "The Cal Tjader Trio" (Fantasy, 1953) auf einem 10"-Album zusammengefasst. Nach seinem Engagement bei Brubeck arbeitete Tjader zunächst mit dem Gitarristen Alvino Rey zusammen, bevor er 1953 zur Band von George Shearing stiess.

 

In dessen Combo machte er seine ersten Aufnahmen am Vibraphon. Tjader und der damalige Shearing-Bassist Al McKibbon überzeugten Shearing, seine Band um lateinamerikanische Perkussionisten zu erweitern. Zudem schleppte McKibbon Tjader bei Aufenthalten in New York City zu Konzerten mit Chico O'Farrill und Machito.

 

Tjader lernte dabei auch Monto Santamaria und Willie Bobo kennen, die in Tito Puentes Orchester spielten. 1954 gründete Tjader zusammen mit dem Brüderpaar Manuel (p) und Carlos Duran (b) sowie mit Bayardo "Benny" Velarde (timbales, bongos, congas) und Edgard Rosales (congas) Cal Tjader's Modern Mambo Quintet, von dem die LP "Mambo With Tjader" (Fantasy, 1954) erschien.

 

Mit den Trompetern Al Porcino, Carlos Walp, Dick Collins und John Howell zum Cal Tjader Modern Mambo Orchestra aufgestockt, entstanden die 10"-Schellack-Schallplatten "It Ain't Necessarily So/Mambo Macumba" und "Fascinatin' Rhythm/I Concentrate On You" (beide Fantasy, 1954).

 

Die vier Titel fanden sich zusammen mit vier Stücken des Cal Tjader Quintets auf dem 10"-Album "Tjader Plays Mambo" (Fantasy, 1955). Vom Cal Tjader Quintet erschienen ab Mitte der 1950er bis Anfang der 1960er Jahre bei "Fantasy" nicht weniger als zehn Alben.

 

Danach folgten Aufnahmen unter den Gruppenbezeichnungen Cal Tjader-Stan Getz Sextet, Cal Tjader Nonet, Cal Tjader Quartet, Cal Tjader Sextet oder unter seinem eigenen Namen. Gesamthaft kamen so im Laufe seiner Karriere über 80 Alben zusammen.

 

Sein erfolgreichstes Album war "Soul Sauce" (Verve, 1965) mit einem Dizzy Gillespie-Cover als Titeltrack und Radiohit. Das Album schaffte es mit über 100'000 verkauften Exemplaren in die Top-50 der Billboard 200. Nach fast zehn Jahren bei "Fantasy" hatte Tjader zu "Verve Records" gewechselt, wo er grössere Budget zur Verfügung hatte und mit Creed Taylor als Produzenten arbeiten konnte.

 

In der "Verve"-Zeit arbeitete Tjader mit Arrangeuren wie Oliver Nelson, Claus Ogerman, Eddie Palmieri, Lalo Schifrin und Don Sebesky sowie mit Musikern wie Willie Bobo, Donald Byrd, Clare Fischer, dem jungen Chick Corea, Jimmy Heath, Kenny Burrell, Hank Jones, Anita O'Day, Armando Peraza, Jerome Richardson und anderen zusammen.

 

Er mischte auch Jazz mit asiatischen Rhythmen und Tonleitern. Dazwischen gründete er mit Gábor Szabó und Gary McFarland das kurzlebige "Skye"-Label. In den 1970er Jahre kehrte er zu "Verve" zurück, wo er sich in die damals aktuellen Bereiche Jazz Rock bzw. Fusion wagte. Ende der 1970er Jahre arbeitete er für das "Concord"-Unterlabel "Concord Picante".

 

Dort veröffentlichte er seine letzten Alben. Für "La Onda Va Bien" (Concord Jazz Picante, 1980) bekam er einen Grammy. Cal Tjader starb am 5. Mai 1982 56-jährig in Manila auf den Philippinen. Ende der 1980er Jahre wurde Tjader von den DJs des Acid-Jazz wiederentdeckt. Gesampelt und geloopt erlebte seine Musik eine Renaissance.

 

Von Tjader erschienen viele Compilations und Reissue-Pakete. Acht seiner frühen Alben kamen unter dem Titel "Eight Classic Albums" (Real Gone, 2012) im Rahmen einer 4-CD-Box noch einmal heraus. Die Fortsetzung davon war "Cal Tjader Vol.2 (Eight Classic Albums)" (Real Gone, 2014).

 

"Milestones Of A Legend" (Documents und The Intense Media, 2017) erstreckte sich über zehn CDs. Ein weiteres 4-CD-Paket stellte "The Classic Fantasy Collection: 1953-1962" (Enlightentment, 2018) dar. "Four Classic Albums" (Avid Jazz, 2018) war eine Doppel-CD.      07/24

 

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