Amerikanischer Sopran-, Alt- und Tenorsaxophonist sowie Bandleader, geboren am 27. Juli 1944 in Philadelphia, Pennsylvania. Er ist der Bruder des Sopransaxophonisten Earl Grubbs und Cousin von Naima Coltrane, der ersten Frau von John Coltrane. Von Coltrane erhielt er auch ersten Unterricht.
Mit seinem Bruder Earl gründete er Anfang der 1970er Jahre mit The Visitors eine Gruppe zwischen Soul Jazz, Post Bop und Modal Jazz. Auf "Neptune" (Cobblestone, 1972) spielten neben den Grubbs-Brüdern Elmer Gibson oder Sid Simmons (p), Ron Burton (e-p), Edward Crockett oder John Hicks (b), Robert Kenyatta, John Goldsmith oder Sherman Ferguson (perc) sowie Bill Roy oder Richard Lee Wiggins (dm).
Weitere Alben von The Visitors hiessen "In My Youth" (Muse, 1973), "Rebirth" (Muse, 1974) und "Motherland" (Muse, 1976). In den Jahren danach war Grubbs nur noch selten auf Aufnahmen zu hören. Er begleitete Stanley Clarke (1977) und war Mitglied der Gruppen Space Ship Love (1987) und The Julius Hemphill Sextet (1991).
Mit "Reflections" (B&C, 2001) konnte er wieder einmal eine Schallplatte unter seinem eigenen Namen vorlegen. Elmer Gibson (p), Chris Sullivan (b), Webb Thomas (dm) und Orlando Cotto (perc) waren dabei seine Begleiter. Mit dem Carl Grubbs Quartet präsentierte er nur ein Jahr später eine weitere Gruppe.
Mit Odean Pope (ts), Chris Sullivan (b) und Newman Taylor Baker (dm) entstand "Stepping Around The Giant" (CIMP/Cadence, 2002). Für "Brother Soul" (CIMP/Cadence, 2006) griff er auf Salim Washington (ts oboe, fl), Steve Neil (b, african harp, thumb-p) und Ronnie Burrage (dm) zurück.
Zehn Jahre später tauchte er mit dem Carl Grubbs Jazz/String Ensemble und dem Album "Inner Harbor Suite Revisited - A Tribute To Baltimore" (B&C, 2016) wieder auf. Das Ensemble bestand aus Eric Byrd (p) Cleveland Chandler und Samuel Thompson (vio), Daphne Benichou (viola), Kenneth Law (cello), Charlie Himel (b), Eric Kennedy (perc) und John Lamkin III (dm).
Carl Grubbs starb am 5. Januar 2024 in Baltimore, Maryland im Alter von 79 Jahren. 07/24