Amerikanischer Jazz-Gitarrist und Bandleader zwischen Swing und Oldtime, geboren am 20. Oktober 1907 in Newark, New Jersey. Er startete seine Karriere 1926 bei den Little Ramblers und im Orchester von Paul Whiteman und wurde ab 1927 bekannt, als er bei Plattenaufnahmen von Bix Beiderbecke, Miff Mole, den Dorsey Brothers, Frankie Trumbauer und Adrian Rollini mitwirkte.
Kress spielte auch mit anderen Gitarristen zusammen, so mit Eddie Lang 1933 in "Feeling My Way, Pickin' My Way" und 1934 mit Dick McDonough in "Danzon" und "Stage Fright". In jener Zeit war Kress auch Teilhaber des "Onyx"-Clubs an der 52nd Street in New York. In den 1930er Jahren war Kress vorwiegend bei Radiostationen beschäftigt.
Später war er auch für das Fernsehen tätig. Zudem machte Kress Aufnahmen mit Muggsy Spanier (1944), Pee Wee Russell (1945), Bobby Hackett und Tommy Dorsey (1949) sowie Pearl Bailey. Er wirkte im Gordon Jenkins Orchester als Begleiter von Louis Armstrong mit und spielte Banjo im Trio von Clarence Hutchenrider.
Er starb 10. Juni 1965 in Reno, Nevada, während einer Tournee mit George Barnes an einem Herzinfarkt. Vor allem von seiner Zusammenarbeit mit dem Gitarristen Barnes erschienen ab 1963 rund ein halbes Dutzend Alben. Dazu wurde Kress' Schaffen auf einigen Compilations präsentiert.
Unter dem Titel "Guitar Stylist" (Capitol, 1953) wurden auf einem 10"-Album acht Stücke aus den Jahren 1945 bis 1947 zusammengefasst. "The Guitar Genius Of Dick McDonough & Carl Kress In The Thirties" (Jazz Archives, 1976) zeigt McDonough und Kress im Duo oder zusammen mit anderen Musikern.
Die CD "Pioneers Of Jazz Guitar 1927-1939" (Retrieval, 1997) bestand aus Trios und Duos der Gitarristen Carl Kress, Eddie Lang und Dick McDonough mit den Pianisten Arthur Schutt, Frank Signorelli und Rube Bloom. 10/23