Amerikanischer Jazz-Baritonsaxophonist, Flötist und Bandleader, geboren am 14. Dezember 1922 in Brooklyn, New York City. Neben seinem Hauptinstrument spielte er auch Gitarre, Klarinette und Altsax. Er ist ein Cousin des Trompeters Marcus Belgrave.
Payne studierte Altsaxophon und Klarinette bei Pete Brown und fing 1946 an, in der New Yorker Bebop-Szene in den Bands von Jay Jay Johnson, Billy Ecksteine und Roy Eldridge zu spielen. Von 1946 bis 1949 arbeitete er in der Cuban Big Band von Dizzy Gillespies, von 1952 bis 1954 in der Band von Illinois Jacquet. Über mehrere Jahre spielte Payne nur in seiner Freizeit.
Im Hauptberuf half er seinem Vater bei der Verwaltung von Immobilien. 1955 war er Mitglied des Nonetts von Gigi Gryce. Ab 1956 spielte er mit Randy Weston. Auf der LP "With These Hands..." (Riverside, 1956) wurde Payne auf der Schallplattenhülle als Gast des Randy Weston Trios aufgeführt.
Später spielten Weston und Payne als Co-Leader zusammen mit Ahmed Abdul-Malik (b) und Al Dreares (dm) die LP "Greenwich Village Jazz" (Jazzland, 1960) ein, die unter dem Titel "Jazz A La Bohemia" (Riverside, 1990) wiederveröffentlicht wurde. Von 1963 bis 1966 arbeitete er mit Machito, danach bis 1968 bei Woody Herman und von 1969 bis 1971 bei Count Basie.
Seine erste Aufnahme als Leader hatte Payne im Juni und November 1949 gemacht, als er mit seinem Orchester für "Decca" acht Stücke aufnahm, von denen mindestens sechs auf drei Schellack-Schallplatten erschienen. "Cecil Payne Quartet" (Signal, 1957) war Jahre später sein erstes Album.
Begleitet wurde er von Duke Jordan (p), Tommy Potter (b) und Art Taylor (dm). In den vier Quintett-Stücken auf der B-Seite war noch Kenny Dorham (tp) mit von der Partie. "A Night At The Five Spot" (Signal, 1957) zeigt Payne als Mitglied einer Charlie Parker-Hommage-Band mit Phil Woods (as), Frank Socolow (as, ts), Duke Jordan (p), Wendell Marshall (b) und Art Taylor (dm) als Co-Leader.
Eine weitere Charlie Parker-Hommage von Payne hiess "Performing Charlie Parker Music" (Charlie Parker, 1961) und stammte von einer Session mit Clark Terry (tp), Duke Jordan (p), Ron Carter (b) und Charlie Persip (dm). Zusätzlich mit Bennie Green (tb) entstand "The Connection" (Charlie Parker, 1962). Bis zur nächsten Aufnahme "Brookfield Andante" (Spotlite, 1972) vergingen zehn Jahre.
Begleitet wurde Payne bei diesen in England 1966 eingespielten Stücken von Joe Palin (p), Alan Cooper (b) und Ron Parry (dm). "Zodiac (The Music Of Cecil Payne)" (Strata-East, 1973) zeigt Payne in Begleitung von Kenny Dorham (tp), Wynton Kelly (p), Wilbur Ware (b) und Albert Heath (dm). Die Aufnahmen stammten allerdings vom Dezember 1968.
Unter seinem Namen oder mit Gruppen wie Cecil Payne & His Orchestra, Cecil Payne Quintet, Cecil Payne Sextet oder The Cecil Payne Quartet veröffentlichte Payne über 25 Alben. Bei discogs.com besitzt er fast 500 Credits als Musiker. Er war Mitglied einer Vielzahl von Gruppen.
Es waren dies Bennie Green And His Orchestra, Billy Eckstine And His Orchestra, Cannonball Adderley All Stars, Coleman Hawkins All Stars, Coleman Hawkins Quintet, Dameronia, Dizzy Gillespie And His Orchestra, Dizzy Gillespie Big Band, Duke Jordan Quartet, Ernie Henry Octet, George Lewis And His Orchestra und Gil Fuller Orchestra.
Ebenfalls Mitglied war er bei Illinois Jacquet And His Orchestra, J.J. Johnson's Boppers, James Moody And His Modernists, Jimmy Cleveland And His All Stars, John Lewis And His Orchestra, Kenny Dorham Nonet, Kenny Dorham Octet, Kenny Dorham Septet, Quincy Jones And His Orchestra, Randy Weston Quintet, Randy Weston Sextet und Rolf Ericson And His American Stars.
Dazu spielte er bei den Gruppen Tadd Dameron And His Orchestra, Teddy Stewart Orchestra, The Dizzy Gillespie Reunion Big Band, The J.J. Johnson Quintet, The Kenny Burrell Quintet, The Prestige All Stars, Tommy Turk And His Orchestra, Walter Gil Fuller And His Orchestra, Woody Herman And His Orchestra, Woody Herman And The Thundering Herd.
Cecil Payne starb am 27. November 2007 im Alter von 84 Jahren in Stratford, New Jersey. Unter den wenigen Compilations und Reissue-Paketen war die 4-CD-Box "Six Classic Albums" (Real Gone, 2016) die umfangreichste. 01/24