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Celtic Frost

Schweizer Black Metal-Band, entstanden 1984 in Birchwil, Zürich, aus den Überresten des Trios Hellhammer. Hellhammer hatte drei Demo-Tapes und eine EP aufgenommen, ehe die massgebenden Musiker bei den Vorbereitungen zum ersten Alben einen Schlusspunkt unter dieses Projekt setzten.


Leader von Hellhammer und dann auch von Celtic Frost war Thomas Gabriel Fischer alias Tom Warrior (g, vcl). Mit Martin Eric Ain (e-b) – ebenfalls von Hellhammer - und Stephen Priestley (dm) sowie mit Horst Müller und Hertha Ohling (vcl) und Oswald Spengler (vio) in einzelnen Tracks, entstand die EP "Morbid Angels" (Noise, 1984).


In den USA kamen diese Aufnahme als normales Album mit 8 Tracks heraus, in Europa lediglich als Mini-LP mit 6 Tracks. Weil sich Priestley auf seine Tätigkeit bei einer anderen Band konzentrieren wollte, wurde nach langer Suche Reed St. Mark (dm) engagiert. Mit ihm entstand "Emperor's Return" (Noise, 1985), die zweite EP der Band mit fünf Tracks.


Sie wurde später mit "Morbid Angels" auf einer CD (Noise, 1999) noch einmal auf den Markt gebracht. Vor den Aufnahmen zum eigentlichen Debutalbums "To Mega Therion" (Noise, 1985) kam es zu den ersten Spannungen innerhalb der Band. Ain wurde gefeuert und das Album mit Dominic Steiner (e-b) sowie einigen Gastmusikern und Gastmusikerinnen eingespielt.


Später wurde Ain in die Band zurückgeholt. Mit dem neuen/alten Lineup entstand die 3-Track-EP "Tragic Serenades" (Noise, 1985), die auf der Wiederveröffentlichung (Noise, 1999) des Albums "To Mega Therion" enthalten ist. Mit "Into The Pandemonium" (Noise, 1987) lieferte das Trio Warrior, Ain und St. Mark dann sein Meisterstück ab.


Zu den Aufnahmen wurden Streicher, Bläser und Vokalistinnen beigezogen. In der Endphase der Aufnahmen stiess mit Ron Marks (g) ein zweiter Gitarrist zur Band. Die LP, die neue Massstäbe in Sachen Black und Death Metal setzte, wurde später mit den drei Tracks der Singles "I Won't Dance" und "The Collector's Celtic Frost" (beide Noise, 1987) auf einer CD (Noise, 1999) erstmals neu aufgelegt.


Dann fiel die ursprünglich Band auseinander. Warrior verpflichtete mit Oliver Amberg (g), Curt Victor Bryant (e-b) und dem Ur-Mitglied Stephen Priestley (dm) neue Musiker. Bei den Aufnahmen von "Cold Lake" (Noise, 1988) verlor Tom Warrior die Kontrolle über die Band an Amberg und den Produzenten Tony Platt, die ein aufs Radio zugeschnittenes Glam/Thrash-Rock-Album produzierten.


Dann übernahm Warrior wieder die Kontrolle über die Band und deren Musik. Mit Bryant (e-b) und Priestley (dm) sowie mit dem ehemaligen Celtic Frost-Mitglied Eric Martin Ain (e-b) und mit Ron Marks (g) wurde "Vanity/Nemesis" (Noise, 1990) eingespielt. Es war die vorerst letzte Studio-Aufnahme von Celtic Frost. Die 3-Track-EP "Wine In My Hand (Third From The Sun)" (Noise, 1990) mit unter anderem einem Cover von David Bowies "Heroes" erschien zur selben Zeit.


Die Aufnahmen des VHS-Videos "Live at the Hammersmith 3/3/89" (Noise, 1990) stammten von der Tournee 1989. "The Celtic Frost Story" (Rock Hard, 1989) war eine EP, Kassette oder CD mit zwei Songs des erwähnten Live-Albums sowie einem längeren Interview. Die Band absolvierte zwar eine erfolgreiche Tournee, doch dann löste sie sich auf.


"1984 - 1992: Parched With Thirst Am I And Dying" (Noise, 1992) hiess eine Compilation zum Abschluss. "Are You Morbid? The Best Of Celtic Frost" (Delta, 2003) war später eine weitere Compilations mit 14 Songs von Celtic Frost, zwei von Hellhammer und einem von Apollyon Sun, der Nachfolgeband Celtic Frost.


"In Memory Of Celtic Frost" (Dwell, 1996) hiess ein Tributalbum, zu dem Bands wie Morgion, Enslaved, Slaughter, Mayhem, Inner Thought, Sadistic Intent, Cianide, Grave, Divine Eve, Opeth, Closedown, Emperor, 13 und Apollyon's Sun Beiträge lieferten. 2002 kam es zu einer Reunion von Warrior und Ain.


Zusammen mit Franco Sesa (dm) und Erol Unala (g) von Apollyon Sun spielte die Band mit "Monotheist" (Century Media, 2006) auch ein neues Album ein. Unala sprang dann aber wieder ab und wurde für die drauffolgende Tournee durch einen norwegischen Gitarristen ersetzt. Danach fingen die Streitereien innerhalb der Band erneut an, vor allem zwischen Warrior und Sesa.


Weil Ain ausstieg und Warrior nicht mit einem anderen Bassisten zusammenarbeiten wollte, stellte er Celtic Frost ein. Danach gründete er im Mai 2008 mit Triptykon eine neue Band. "Innocence and Wrath" (Noise, 2017) war nachträglich eine Compilation in Form einer Doppel-CD. Diese bestand vor allem aus Material von "To Mega Therion" und "Morbild Tales".


Martin E. Ain alias Martin Erich Stricker starb am 21. Oktober 2017 an einem Herzinfarkt. Das Boxset "The Sign of the Usurper" (Darkness Shall Rise, 2020) enthielt auf sechs Kassetten Material aus der Zeit der beiden ersten Alben. "Danse Macabre" (Noise, 2022) war ein 5-CD-Set mit den ersten Alben/EPs und einer fünften CD mit dem Titel "Grave Hill Bunker Rehearsals". Dazu gab's auch ein 40-seitiges Buch und diverse andere Memorabilia. Das Ganze erschien auch in Vinyl.


Fischer/Warrior stellte nach Triptykon mit Niryth und Triumph of Death zwei weitere Projekte auf die Beine, von denen noch keine Aufnahmen erschienen. 04/23

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