Amerikanische R&B-, Funk- und Soul-Sängerin, geboren am 23. März 1953 in Chicago, Illinois, als Yvette Marie Stevens. Sie ist die Schwester der R&B-Sängerin Yvonne Stevens alias Taka Boom und von Mark Stevens, dem Leader der Funkband Aurra. Schon früh gründete sie mit The Crystalettes eine erste eigene Gesangsgruppe.
Sie geriet in das Umfeld der militanten Bewegung Black Panthers, wo sie den Namen Chaka Adunne Aduffe Hodarhi Karifi erhielt. Später sang sie in mehreren lokalen Bands. Als ihre Freundin Paulette McWilliams eine Solokarriere anstrebte und deshalb bei Rufus ausstieg, bekam Chaka Khan den Job.
Zuerst noch unter dem Bandnamen Rufus, dann als Rufus & Chaka Khan hatte diese Gruppe im Verlaufe der 1970er Jahre eine ganze Reihe von Hitalben und –singles. Mehrere davon belegten Platz 1 in den US-R&B-Charts. Ab 1976 nahmen die Spannungen zwischen Khan und Mitgliedern von Rufus zu, nachdem Chaka Khan Richard Holland geheiratet hatte.
Noch während ihrer Zeit bei Rufus spielte Chaka Khan mit "Chaka" (Warner, 1978), "Naughty" (Warner, 1980), "What Cha' Gonna Do for Me" (Warner, 1981), und "Chaka Khan" (Warner, 1982) ihre ersten fünf Alben unter eigenem Namen ein. Die Debut-LP war mit Platz 12 bei den Billboard 200 und Platz 2 bei den R&B-Alben Khans chartsmässig erfolgreichstes Album ihrer ganzen Karriere.
Das erste Album enthielt mit "I'm Every Woman" auch ihre erste Nummer 1 bei den R&B-Singles. Dazu hatte Khan als Co-Leaderin bei den Aufnahmen zum Jazzalbum "Echoes Of An Era" (Elektra/Musician, 1982) mitgewirkt. Mit Joe Henderson (ts), Freddie Hubbard (tp, flh), Chick Corea (p), Stanley Clarke (b) und Lenny White (dm) sang sie darauf Jazzstandards von Duke Ellington, Thelonious Monk und anderen.
Rufus spielte dazwischen auch erfolglose Alben ohne Khan ein und tat sich Anfang der 1980er Jahre noch einmal mit ihrer Ex-Sängerin zusammen, ohne dass sich weitere Alben gut verkauften. Im Gegensatz dazu hatte Chaka Khan solo Anfang der 1980er Jahre ihre wohl beste Zeit. Mit "I Feel For You" vom gleichnamigen Album (Warner, 1984) hatte sie ihren grössten Hit.
Die Single schaffte es auf Platz 3 der Billboard 200 und auf Platz 1 bei den R&B-Singles. Das Album erzielte nicht die erwarteten Verkaufszahlen und konnte nicht einmal mit dem Debutalbum "Chaka" mithalten. Von Chaka Khan erschienen in der Folge weitere Alben wie "Destiny" (Warner, 1986), "CK" (Warner, 1988) und "The Woman I Am" (Warner, 1992), ohne dass ihr der ganz grosse Durchbruch gelang.
Die meisten ihrer Alben landeten zwar in den Charts, vielfach aber auf hinteren Rängen. Dafür holte sie nicht weniger als zehn Grammys. Für das Remixalbum "Life Is A Dance: The Remix Project" (Warner, 1989) mischten David Morales, Tony Humphries, Marley Marl, Paul Simpson, Eric Sadler & Hank Shocklee, David Shaw & Winston Jones, Dancin' Danny D, Frankie Knuckles zehn Chaka Khan und zwei Rufus-Songs neu ab.
Ab den 1990er Jahren wurden ihre Veröffentlichungen rarer. Das erste Album nach ihrer Zeit bei "Warner" hiess "Come 2 My House" (NPG, 1998) und erschien auf dem Label von Prince, der bei den meisten Songs auch als Produzent tätig war. Dennoch war keines ihrer Alben schlechter platziert als dieses. Danach folgten bis 2020 mehrere weitere Alben
Sie war zweimal verheiratet, kämpfte mit Drogen- und Alkohlproblemen und liess sich später in Europa nieder. Ihr Sohn Damien Holland wurde wegen Mordes angeklagt, jedoch freigesprochen, da es sich um einen Unfall gehandelt hatte. Von Chaka Khan erschien rund ein Dutzend Compilations inklusive das 5-CD-Set "Original Album Series" (Warner und Rhino, 2009) mit fünf Alben aus der "Warner"-Zeit. 05/24