Amerikanischer Blues-Singer/Songwriter und Pianist, geboren am 23. Oktober 1909 oder am 4. Juli 1910 in New Orleans, Louisiana. Nachdem seine Eltern durch ein Feuer ums Leben gekommen waren, kam Dupree im Alter von zwei Jahren in das gleiche Kindererziehungsheim in New Orleans, in dem zuvor schon Louis Armstrong einige Jahre verbracht hatte.
Den Blues lernte er beim Barrelhouse-Pianisten Willie "Drive ’em down" Hall. Ab 1930 lebte er in Chicago, danach in Detroit. 1935 wurde er Boxer in Indianapolis und absolvierte 107 Kämpfe. Seine erste Aufnahmesession fand am 13. Juni 1940 in Chicago statt. Mit "Warehouse Man Blues/Chain Gang Blues" entstand seine erste von 10 Schellack-Schallplatten für "OKeh Records", denen er bis Ende 1945 treu blieb.
Im Zweiten Weltkrieg diente er ab 1943 als Schiffskoch bei der Marine im Pazifik. Nach zwei Jahren in japanischer Kriegsgefangenschaft kehrte er 1946 in die USA zurück und widmete sich wieder dem Blues. Dupree entwickelte sich zu einem Label-Hopper, der jeweils für nur wenige Schallplattenaufnahmen bei einem Plattenlabel blieb, um dann wieder zu wechseln.
Erst beim zehnten Plattenlabel, bei "King Records", entstand mit "Walking The Blues/Daybreak Rock" (1955) der einzige Hit. Die Single kam auf Platz 6 der R&B-Charts. Ab Ende der 1950er Jahre kamen die ersten Alben in Form der LPs "Blues From The Gutter" (1958), "Natural & Soulful Blues" (1960) und "Champion Of The Blues" (1961) heraus, alle bei "Atlantic".
In den 1960er Jahre konnte er bei "Storyville" viele Alben veröffentlichen. In den 1960er und 1970er Jahren lebte er in England und machte unter anderem Aufnahmen mit Eric Clapton und John Mayall. Für das englische Label "Blue Horizon" entstanden "When You Feel The Feeling You Was Feeling" (1968) und "Scoobydoobydoo" (1969).
Begleitet wurde er dabei unter anderem von Paul Kossoff (g) und Simon Kirke (dm) von Free, Duster Bennett (hca), Stan Webb (g) von Chicken Shack und Mick Taylor (g) damals bei den Stones. Ab 1976 lebte er in Hannover, um von dort aus bis zu seinem Tod etliche Tourneen, vor allem in Europa, zu unternehmen.
Zuletzt stand er nur noch auf kleinen Bühnen. In den Pausen erzählte er dem Publikum von seinen Kindheitserlebnissen mit dem Ku-Klux-Klan. 1990 kehrte er nach 36 Jahren zum ersten Mal wieder nach New Orleans zurück. Dort entstanden die Aufnahmen für das Album "Back Home in New Orleans" (Bullseye Blues, 1990).
Von Champion Jack Dupree und von seinen Gruppen Champion Jack Dupree & His Blues Band, Champion Jack Dupree And His Combo und Champion Jack Dupree Orchestra, erschienen über 60 Alben sowie ebensoviele Singles und fast 60 Compilations, darunter mehrere Doppel-CDs. Champion Jack Dupree starb am 21. Januar 1992 in Hannover, je nach Geburtsdatum im Alter von 82 oder 81 Jahren. 12/23